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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. März 2013

HT4U vermelden mit Berufung auf russische Quellen, Microsoft wolle bei "Windows Blue" den herkömmlichen Desktop-Modus gänzlich abschaffen. Begründet wird dies damit, daß viele Nutzer von den zwei Benutzeroberflächen von Windows 8 verwirrt sind (korrekt erkannt) – die daraus gezogene Schlußfolgerung, es gänzlich nur mit der Metro-Oberfläche zu probieren, kann allerdings (fast) nur eine Falschmeldung sein. Metro mag seine Anhänger haben, diese sind jedoch in der klaren Minderheit, während die Mehrheit unter den Metro-bedingten Eigenheiten von Windows 8 leidet und daher alles andere als ein "Metro per Zwang" benötigt. Jede Nutzerbefragung und jede vorbehaltfreie Marktanalyse werden Microsoft sagen, daß PC-Käufer teilweise bewußt Windows-7-PCs kaufen oder aber Windows-7-Lizenzen bei eBay erstehen, um diese auf ihre Windows-8-Computer aufzuspielen. Alternativ wird mit extra Programmen der Metro-Modus von Windows 8 so weit wie möglich in den Hindergrund gerückt, um weiterhin ungestört im Desktop-Modus arbeiten zu können. Sofern Microsoft nicht völlig im Elfenbeinturm der eigenen Selbstüberschätzung sitzt, wäre eine Entscheidung zugunsten eines Metro-Zwangs völlig unverständlich – womit wir für den Augenblick diese Meldung einfach noch nicht glauben wollen.

Die kürzliche Meldung über neue Pentium-Prozessoren auf Ivy-Bridge-Basis enthielt in der Auflistung der Ivy-Bridge-Modelle noch einen Fehler sowie eine Auslassungssünde (welche nunmehr korrigiert wurden): So beläuft sich der TurboMode-Takt des Core i5-3350P nicht auf 3.5 GHz, sondern nur auf 3.3 GHz – womit sich der etwas niedrigere Preis dieses Prozessors besser erklärt, welcher derzeit das günstige Vierkern-Modell von Intels Ivy-Bridge-Serie darstellt. Noch fehlend in der Auflistung waren dagegen die beiden kommenden Zweikern-Modelle Core i3-3245 und Core i3-3250, welche die PC Games Hardware kürzlich in einer Intel-Datenbank entdeckt hat. Alle noch nicht veröffentlichten Ivy-Bridge-Modelle sollten im Laufe des zweiten Quartals erscheinen, da Intel sich danach dann auf sein Haswell-Programm konzentrieren dürfte.

Im Gespräch mit GameSpot begründet nVidia den Umstand, daß man in der NextGen-Konsolengeneration nicht mit nVidia-Grafikchips vertreten sei, schlicht mit "Opportunitätskosten" – angeblich würde ein solches Konsolendesign zuviel Arbeitskraft binden, die nVidia dann für andere Projekte fehlen würde. Die Begründung ist hübsch, dürfte aber natürlich an der Realität vorbeigehen, daß für einen lukrativen Auftrag jederzeit alle Ressourcen freigemacht werden – das eigentliche Problem dürfte eher gewesen sein, daß der Auftrag nicht wirklich lukrativ war, da AMD höchstwahrscheinlich mit Kampfpreisen in die Verhandlungen mit Microsoft, Nintendo & Sony hineingegangen ist. Daß nVidia überhaupt nicht ernsthaft mitgeboten haben will (wie nVidia zwischen den Zeilen zu verstehen gibt), ist dagegen eher unwahrscheinlich – dafür ist ein Konsolenauftrag zu großvolumig und zu prestigeträchtig.

Wie Heise Security ausführen, gibt es im Autoupdate-Mechanismus der UMTS-Sticks von Huawei wohl eine schwere indirekte Lücke: Die Update-Server von Huawei laufen auf alter, anfälliger Software und können mit überschaubarem Aufwand durchaus übernommen werden, womit dann Schadsoftware per Auto-Update ausgeliefert werden würde. Dieses Beispiel weist auf ein generelles Problem der heutigen Software-Landschaft mit sehr vielen sich automatisch aktualisierenden Programmen hin: Kein Nutzer kann für die Sicherheit der Autoupdate-Server aller möglichen kleinen und unbekannten Hersteller seine Hand ins Feuer legen – daß Huawei weder klein noch unbekannt ist, bedeutet nur, daß ein solcher Fall prinzipiell sogar bei jedem Hersteller vorkommen kann.

Normalerweise dürfte ein vorsichtiger Anwender nur Autoupdate-Aktivitäten von Programmen zulassen, wo eine extrem hohe Nutzerbasis existiert (gewöhnlich Browser und andere Top-Programme) und damit eine eventuelle Übernahme von Autoupdate-Servern zeitnah auffallen und in der Presse gemeldet werden würde. Bei allen weniger bekannten Programmen kann man nicht darauf hoffen, daß eine eventuelle Übernahme der Autoupdate-Server sowohl schnell entdeckt werden würde als auch daß es entsprechende Pressemeldungen hierzu gibt, welche den Anwender wenigstens im nachhinein über eine potentielle Infektion mit Schadsoftware informiert. An dieser Stelle hat es allerdings auch Microsoft verbockt, mit seinen neueren Betriebssystemen ein einheitliches Autoupdate-Protokoll zu erstellen – man müsste hierbei nicht einmal alle Autoupdates über Microsoft-Server ziehen, eine Microsoft-seitige ständige Überprüfung von fremden Autoupdate-Servern auf eventuelle Sicherheitsmeldungen hin würde völlig ausreichen.