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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juli 2021

Der Bullsh1t Buster @ Twitter zeigt eine (nutzererstellte) AMD Consumer CPU/GPU Roadmap 2019-2025, welche einen groben Überblick über die kommenden CPU/GPU-Projekte von AMD im Consumer-Bereich (außerhalb von HEDT, Server & HPC) abliefert. Die Roadmap ist in jedem Fall nicht von AMD selber erstellt (wobei der Verfasser unbekannt ist), da sich auch kleinere Fehler finden lassen: So lautet der Codename der kommenden Zen-3-Prozessoren mit 3D V-Cache keineswegs auf "Brecken Ridge" – denn dies ist schlicht der Codename eines einzelnen Zen-3-CCDs. Zudem gibt es unterschiedliche Meinungen zur Frage, ob die eingezeichnete Terminlage für Zen 5 korrekt ist: Raichu @ Twitter geht von einem Termin eher erst 15 Monate nach Zen 4 aus – was Zen 5 dann ziemlich sicher ins Jahr 2024 versetzen würde.

Im großen Zusammenhang betrachtet erscheint dies auch stimmiger, denn AMD dürfte die 3nm-Fertigung von TSMC dann durchgehend einsetzen wollen, sobald jene (für große PC-Chips) verfügbar ist – und nicht bei Prozessoren bereits im Jahr 2023 und hingegen bei Grafikchips erst 2024/25. TSMC selber gibt für die 3nm-Fertigung zwar das zweite Halbjahr 2022 als (geplanten) Start der Massenfertigung (für Smartphone-SoCs) an, die Differenz zur 5nm-Fertigung liegt somit jedoch schon bei etwas mehr als zwei Jahren. Wenn im PC-Bereich die 5nm-Fertigung von TSMC somit nicht vor Mitte 2022 auftaucht, dann kann man selbiges auch für die 3nm-Fertigung und das Jahr 2024 annehmen. Sobald man sich an die Fullnodes von TSMC anlehnt, ist diese 2-Jahres-Kadenz normal – und wird man, wenn tatsächlich jährlich neue Produkt-Generationen geplant sind, demzufolge mit Refreshes arbeiten müssen. Sprich, nach dem Zen-3-Refresh dürfte auch Zen 4 einen eigenen Refresh abbekommen, ehe dann Zen 5 ansteht.

Kopite7kimi @ Twitter hat allen Überlegungen, nVidia könnte mit einer verbesserten Fertigung den kommenden Ampere-Refresh unterfüttern, eine klare Absage erteilt. Die betrifft sowohl größere Veränderungen wie den Wechsel zu TSMC, als auch kleinere Veränderungen, wie die Benutzung eines verbesserten Verfahrens bei Samsung. Generell wäre so etwas auch extrem untypisch für nVidia, welche eigentlich nie (in bis zu mittlerer Vergangenheit) eine ganze Chip-Generation nochmals neu aufgelegt haben. Selbst beim Wechsel vom GT200-Chip (65nm) zum GT200b-Chip (55nm) für die seinerzeitige GeForce 200 Serie handelte es sich nur um einen einzelnen neu aufgelegten Chip – wobei jener Fall dann auch schon mehr als eine Dekade zurückliegt (Jahr 2008). Danach gab es nie wieder Refresh-Chips bei nVidia (der GF110 war ein Fix, kein echter Refresh) – was wegen der schlechten Trennung der Begriffe "Chip" und "Grafikkarte" jedoch oftmals auch von der Fachpresse nicht ausreichend klar wiedergegeben wird.

no node change for Ampere
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 15. Juli 2021

AMDs FSR-Feature ist nun unter vier weiteren Spielen verfügbar (Arcadegeddon, Necromunda Hired Gun, Edge of Eternity & Resident Evil Village), gleichzeitig ist das Feature nunmehr offiziell OpenSource und wird damit auf AMDs OpenGPU-Webseite entsprechend dokumentiert. Mittels dieser FSR-Dokumentation (PDF) ergibt sich auch der Hinweis auf einen kleinen technischen Unterschied bei der FSR-Realisierung auf älteren und neueren Beschleunigern: Die neueren nutzen FP16-Genauigkeit, die älteren hingegen (mangels dieses Features) nur einen Fallback auf FP32-Genauigkeit – was jene älteren Beschleuniger letztlich etwas an Performance kosten dürfte (allerdings immer noch gutklassige Ergebnisse hervorbringt). Auffallend ist zudem AMDs explizite und mehrfache Betonung des Begriffs "FSR 1.0", was man als letzten Hinweis darauf ansehen darf, dass AMD am FSR-Projekt weiterhin arbeiten und sicherlich auch noch bessere FSR-Varianten herausbringen wird.

Golem & ComputerBase berichten über die Vorstellung von Steam Deck – einer Handheld-Spielekonsole von Steam, welche wohl in Konkurrenz zu Nintendos Switch gehen dürfte. Der Software-Ansatz ist allerdings ein gänzlich anderer, denn mittels SteamOS stehen alle für Linux verfügbaren Spiele aus dem Steam-Katalog zur Auswahl. Technisch basiert die Handheld-Konsole im übrigen auf der AMD-APU "van Gogh", welche mit 4 CPU-Kernen der Zen-2-Architektur sowie 8 Shader-Clustern der RDNA2-Architektur genau umgedreht wie derzeit auf dem PC ausgerüstet ist – dort hat die aktuelle Cezanne-APU zwar Zen-3-Rechenkerne, aber immer noch eine Vega-Grafik. Die "van Gogh" APU soll laut Kepler @ Twitter später noch zu den PC-Herstellern gehen, reguläre PC-Produkte für den Einsatz mit Windows-Betriebssystem sind also durchaus denkbar (die Steam-Deck-Hardware kann allerdings genauso auch mit Windows betrieben werden).