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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juli 2016

Die polnische Webseite PurePC (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) gibt Daten zu einer angeblichen GeForce GTX 1060 für Laptops zum besten – welche wiederum ohne "M"-Suffix daherkommt, die Hardware-Daten der Desktop-Version haben und allein mit niedrigeren Taktraten antreten soll. Der nominelle Taktratenunterschied ist mit 1405/1671/4000 MHz (Mobile) zu 1506/1709/4000 MHz (Desktop) sogar ausgesprochen gering – wobei sich dies natürlich noch in der Praxis vergrößern könnte, je nachdem ob die mobile Lösung ihre Boosttaktraten wirklich halten kann (was in Notebooks eher selten der Fall ist). In jedem Fall ergibt dies einen erneuten Hinweis darauf, das nVidia tatsächlich eine GeForce 1000 Mobile-Serie möglichst nah an der Desktop-Serie plant, leider aber auch den unterscheidenden "M"-Suffix abschaffen will. Viel wichtiger dürfte aber wohl sein, das nVidia hiermit exakt dort wildert, wo sich AMD vor dem Start der 14/16nm-Generation mit einem großen zeitlichen Vorteil sah – bei den Mobile-Grafiklösung auf Basis der neuen Fertigung.

AMD hat nun extra für einen besseren Zugang zu diesem Markt seine komplette Releasestrategie abweichend von bisherigen Gepflogenheiten ausgerichtet – die beiden kleineren Grafikchips der 14/16nm-Generation zuerst (Polaris 11 & 10), die beiden größeren später (Vega 10 & 11). Um so schmerzlicher dürfte es nunmehr für AMD sein, das nVidias Gegenangebot für den Polaris-10-Chip in Form des GP106-Chip sehr zeitnah sowohl im Desktop- als auch Mobile-Feld nachkommt, während der eigentlich breit fürs Mobile-Segment gedachte Polaris-11-Chip immer noch nicht im Markt steht. Sicherlich hat AMD bei Polaris 11 dann doch noch einen gewissen zeitlichen Vorsprung, da nVidias Gegenangebot in Form des GP107-Chips nicht vor dem Herbst ansteht – aber die augenscheinliche Verzögerung bei Polaris 11 läßt diesen zeitlichen Vorsprung immer weiter abschmelzen. AMDs Releasestrategie mag gut gedacht gewesen sein, wurde jedoch nicht zügig genug durchgeführt, um ihren nominellen Vorteil – des deutlich früheren Markteintritts in allen für OEMs interessanten Segmenten – auch in die Praxis zu überführen.

Mittels einer kurzzeitig bei Scribd einsehbaren Sony-Präsentation läßt sich nachträglich der Leak der Hardware-Daten zur Sony PS4K "Neo" von diesem April bestätigen. Die leakenden Webseiten hatten seinerzeit augenscheinlich exakt dieses Dokument in den Händen, denn die damals abgeschriebenen Daten passen perfekt zu dem, was sich nunmehr im Original begutachten läßt: Eine schneller getaktete CPU, welche aber weiterhin bei acht Jaguar-Rechenkernen bleibt, dafür aber eine neue GPU mit deutlich mehr Hardware-Einheiten und mehr Chiptakt, so das am Ende 128% mehr (nominelle) GPU-Rechenleistung zugunsten der kommenden Sony-Konsole stehen. Seitens Sony wurde dies natürlich noch nicht bestätigt, offiziell ist derzeit nur die Arbeit an einer neuen Konsole, welche Software-Kompatibilität zur originalen PS4 halten und wohl noch in diesem Jahr herauskommen soll. Ein klein wenig seltsam ist vielleicht noch, das dieses Dokument einige Webseiten rund um den Globus große Meldungen wert ist – welche meistens jedoch nicht darauf eingehen, das der Dokumenteninhalt selber eigentlich schon seit April bekannt ist.

Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 1)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 1)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 2)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 2)

Golem vermelden endlich einmal echte Fortschritte bei der EUV-Technik zur Halbleiterfertigung: Jene fortschrittliche Belichtungstechnik, welche technisch eigentlich schon seit Jahren spruchreif ist, scheint nun endlich an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit zu stehen, so das Halbleiterfertiger TSMC seine 7nm-Fertigung als Testlauf für EUV plant und ab der 5nm-Fertigung standardmäßig auf EUV setzen will. Die entsprechenden Belichtungsmaschinen wurden bereits bei Fertigungsausrüster ASML geordert, hierbei handelt es sich also nicht nur um Prognosen oder lose Planungen, sondern erstmals um konkret angesetzte Vorhaben. Jene 5nm-Fertiung mit EUV will TSMC im übrigen im Jahr 2020 spruchreif haben – wie zuletzt schon ausgedrückt geht es derzeit mal wieder ziemlich fix mit der Weiterentwicklung der Chipfertigung in Richtung 10nm, 7nm und 5nm voran. Interessanterweise gibt es allerdings noch keinerlei Wortmeldung zu dem, was danach kommen soll – was angesichts der langen Planungszeiträume der Halbleiterfertiger ziemlich verwundert und damit den Verdacht offenläßt, das es nach der 5nm-Fertigung eventuell zu einem gewissen "Fortschrittsloch" kommen könnte.