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Hardware- und Nachrichten-Links des 14./15./16. Dezember 2016

In eigener Sache: Wie zu sehen, leidet das 3DCenter derzeit unter einem Server-Ausfall auf der Hauptseite – das Forum funktioniert wegen eines separaten Servers weiterhin einwandfrei. Augenscheinlich gibt es einen Hardware-Schaden am Server der Hauptseite, welcher unter Umständen auch noch weitere Schäden nach sich gezogen hat. Die Sache ist damit nicht ganz trivial zu lösen und verschlingt augenscheinlich mehr Zeit, als man üblicherweise für solcherart Probleme ansetzt. Wir gehen derzeit davon aus, das nur ein neuer Server das Problem wirklich lösen kann – was allerdings bedeutet, das die Downtime noch ein paar Tage mehr betragen wird. Wir bitten um Entschuldigung für diesen Ausfall und versprechen natürlich eine schnellstmögliche Behebung. In der Zwischenzeit bitten wir das Forum verstärkt zu nutzen :)

Die Foren-Diskussionen über AMDs Ryzen & Vega gehen derzeit in ziemlich verschiedene Richtungen: Bei Ryzen muß man schon fast bremsen, damit der Hype-Train nicht aus den Schienen fliegt. Schließlich wird sich auch AMD bei seinen bisherigen (halben) Benchmarks die Rosinen herausgepickt haben, andere Ergebnisse aus Ryzen/Zen nicht liegenden Benchmarks dürften das Gesamtbild sicherlich noch etwas verschieben. Dennoch kann man anerkennen, das falls sich die AMD-eigenen Benchmarks halten bzw. unabhängig bestätigen lassen, das Potential der Ryzen-CPU doch derart hoch liegt, das auch andere, schwächere Benchmark-Ergebnisse und eine daraus resultierende leicht niedrigere Insgesamt-Performance nicht mehr viel am Gesamteindruck ändern dürften. Spannende Punkte dürften dann eher noch werden, wie die Performance der aus Ryzen geschnitzten Sechs- und Vierkerner aussieht – aber da jene kleineren Ryzen-Modelle auch nur gegen Intels Vierkerner ohne HyperThreading sowie Intels Zweikerner mit HyperThreading antreten werden, muß hier keine große Sorge existieren, das sich das Bild bei diesen grundlegend verändern könnte.

Im Fall von Vega wird die Sache doch einigermaßen anders beurteilt: Die Daten zum Vega-10-Chip sehen schon hervorragend aus, das augenscheinlich herauskommende Performance-Niveau auf Höhe der GeForce GTX 1080 ist demgegenüber eher nur durchschnittlich. Zudem scheint AMD erneut mehr Strom für eine vergleichbare Performance zu verbrauchen (selbst wenn es keine 300W TDP, sondern nur 225W TDP wären) – zumindest im Gaming-Bereich, bei professionellen Anwendungen wird diese Aussage durch die doppelte FP16-Performance unter passenden Benchmarks teilweise wieder aufgehoben. Ob man FP16-Nutzung so bald unter Spielen sehen wird, bliebe dagegen abzuwarten – normalerweise sollte wenig Interesse seitens der Spieleentwickler bestehen, für eine sowieso sehr schnelle Grafiklösung noch extra Performance-Tuning zu betreiben. FP16 unter Spielen wird für die Spieleentwickler wohl erst dann interessant, wenn es in LowCost- und Mainstream-Lösungen möglichst weit verbreitet ist, dann kann man jenes Feature unter diesen Grafikkarten als gewisses Speedup benutzen. Trotzdem ist eine Performance nur auf Höhe der GeForce GTX 1080 oder bestenfalls leicht besser für einige Betrachter nicht ausreichend, viele hatten sich eine Konkurrenz zu nVidias GP102-Chip gewünscht.

AMD geht hier schlicht den kleineren Weg und baut zuerst eine Konkurrenz zu nVidias GP104-Chip auf – was nicht verkehrt ist, im Preisbereich von GeForce GTX 1070 & 1080 liegt sicherlich das größere Marktpotential als im Preisbereich der Titan X (Pascal). Frühere (inoffizielle) Roadmaps zu den kommenden Vega-Grafikchips hatten zudem schon klar gemacht, das AMD das absolute Enthusiasten-Segment voraussichtlich nur mit einer DualChip-Lösung bestücken will, ergo ist das aktuell zu sehende Performance-Potential von Vega 10 durchaus stimmig. Man muß halt hierbei einrechnen, das AMD mit limitierten Ressourcen auf vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt und zudem die Zen-Entwicklung absolute Priorität hatte – ergo war es für AMD wohl einfach nicht möglich, gleichzeitig auch im Grafikchip-Segment zum großen Befreiungsschlag anzusetzen. Gleichzeitig gilt auch, das Intel als Wettbewerber im CPU-Bereich zuletzt beim technischen Fortschritt eher nachlässig war, während nVidia als Wettbewerber im GPU-Bereich durchaus voll durchgezogen hat – ergo die schwierigere Aufgabe für AMD darstellt. Im Endeffekt kann ein Zen/Ryzen-Erfolg aber auch für AMDs GPU-Pläne nutzvoll sein – einfach weil AMD dann mehr Geld in die Kassen bekommt und damit eventuell zukünftig mehr Ressourcen in die Grafikchip-Entwicklung stecken kann.

Wer AMDs Blender-Benchmark bei der Ryzen-Präsentation nachstellen will, für den bietet der Planet 3DNow! die notwendigen Erklärungen und den Download des Benchmark-Programms mit den von AMD angesetzten Einstellungen an. Gleichzeitig hat man an dieser Stelle begonnen, User-Benchmarks unter diesem speziellen Setting zu sammeln – welche nochmals besser für AMD aussehen, denn die meisten Consumer-CPUs kommen unter diesem Benchmark nicht gut weg (logischerweise dürfte sich AMD für seine Präsentation natürlich den am besten auf Ryzen laufenden Benchmark herausgesucht haben). So schafft allein ein auf 4.7 GHz laufender Intel-Achtkerner, etwas schneller als das Ryzen-Sample auf 3.4 GHz herauszukommen – wie auch sonst nur Intels Enthusiasten-Prozessoren dem Ryzen-Ergebnis nahekommen. Sehr heftig ist die Performance-Differenz zu AMDs bisherigen Bulldozer-Prozessoren: Ein unübertakteter FX-8350 braucht für den Benchmark ganze 128 Sekunden, wo das Ryzen-Sample nur 35 Sekunden braucht – dies sind satte 266% mehr Performance, sprich die 3,6fache Geschwindigkeit. Angesichts dessen, das beide Prozessoren ihre acht CPU-Kerne haben und Bulldozer sogar noch einen gewissen Taktratenvorteil (3.4 GHz vs. 4.0/4.2 GHz) innehat, ist dies schon ein enormer Fortschritt, welchen AMD mit der Zen-Architektur erzielen konnte.

Golem spekulieren erneut über die Frage, welche CPU nun in der Xbox Scorpio steckt – basierend auf einer expliziten Nennung eben dieser kommenden Spielekonsole bei AMDs Ryzen-Präsentation. Aufgrund des späten Erscheinungstermins der Xbox Scorpio erst zu Weihnachten 2017 ist eine Zen-basierte CPU in dieser zumindest nicht undenkbar, auch wenn AMD die Zen-Technologie eigentlich erst im Jahr 2017 wirklich in den SemiCustom-Bereich übernehmen will (und die technologische Entwicklung der neuen Spielekonsole sicherlich jetzt schon weitgehend abgeschlossen sein dürfte). Gegen Zen in der Xbox Scorpio spricht allerdings nach wie vor das Kompatibilitäts-Argument – ein anderer CPU-Kern bedeutet größere Anpassungen für die Spieleentwickler, die ja für die Xbox Scorpio regulär keine exklusiven Titel auflegen sollen, sondern immer auch die reguläre Xbox One /S mitbedienen müssen. Da die größere Grafiklösung der Xbox Scorpio primär zum Erreichen einer höheren Auflösung und weniger zugunsten von besseren Grafikeffekten gedacht ist, entfällt auch das Performance-Argument: Die CPU der Xbox Scorpio muß nicht großartig schneller als die CPU der Xbox One /S werden – ergo ist weiterhin die Verwendung von Jaguar-basierten CPU-Kernen die wahrscheinlichste Auflösung.

Venture Beats haben hingegen neue Informationen zur Hardware der Nintendo Switch Hybrid-Konsole aufzubieten: So soll nun doch weiterhin eine Maxwell-basierte Grafiklösung unter der 20nm-Fertigung zum Einsatz kommen – für den Einsatz der Pascal-Architektur unter SoC-Bedingungen soll es noch zu früh sein, was angesichts des Erscheinungstermin der Nintendo Switch im März 2017 und den üblicherweise lange andauernden Vorbereitungszeiten bei neuen Konsolen mit regelrecht neuer Hardware auch einleuchtend klingt. Damit könnte es am Ende sogar so herauskommen, das die Hardware der vor einiger Zeit herumgereichten Developer-Kits prinzipiell der Auslieferungs-Hardware entspricht. Dort kam eine Maxwell-basierte Grafiklösung mit 256 Shader-Einheiten und einer Taktrate von bis zu 1000 MHz zum Einsatz – wobei nicht ganz sicher ist, ob diese Taktrate für den Portable- oder den Docking-Modus galt. Sollten sich diese Spezifikationen bestätigen, würde die Nintendo Switch nicht nur einfach schwächer als Xbox One und PS4 herauskommen, sondern sehr viel leistungsschwächer (Xbox One mit 1,3 TFlops vs. Switch mit 0,5 TFlops). Nintendo wird seine typischen Spiele sicherlich trotzdem problemlos darstellen können, aber die Übernahme von Spieletiteln auf die Switch, welche eigentlich für Xbox One und PS4 entwickelt worden sind, dürfte mit diesem nunmehr großen Hardware-Unterschied klar schwieriger werden.