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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. November 2014

Bei Heise versucht man Microsoft ein wenig ins Gewissen zu reden ob der Entscheidung, DirectX 12 nicht für Windows 7 anbieten zu wollen – was natürlich reichlich hoffnunglos ist, Microsoft benutzt DirectX schon seit einigen Versionsnummern nur noch zum Puschen des jeweils neuesten Microsoft-Betriebssystems. Eher sollte man den Wettbewerbshütern ins Gewissen reden, diesen Fall bislang sträflich übersehen zu haben – ein großer Hersteller benutzt eine allgemein wichtige API wahlweise dazu, andere APIs auszusperren oder aber den Absatz von diversen Produkten durch künstliche Verknappung anzukurbeln. Aber wahrscheinlich wird dies erst das Thema von Wettbewerbsuntersuchungen werden, wenn dieser Zustand entweder durch Konkurrenz oder durch technische Neuentwicklungen schon wieder vor seinem Ende steht (vergleiche die viel zu spät gelaufenen Wettbewerbsverfahren wegen des zwangsintegrierten Internet Explorers).

Daneben wäre zum Fall DirectX 11.3 noch etwas nachzutragen, was sich aus der Meldung ergibt, daß es kein DirectX 12 mehr für Windows 7 geben wird. Ein solches DirectX 11.3 als kleinere Ausführung von DirectX 12 macht natürlich nur Sinn, wenn es DirectX 12 exklusiv nur für Windows 10 geben wird – und damit nicht mehr für Windows 8.1. Denn nur bei dieser Auflösung wird ein DirectX 11.3 überhaupt notwendig – daß es ein solches für Windows 7 geben wird, bleibt dagegen wohl eine Illusion angesichts dessen, daß es derzeit nicht einmal DirectX 11.1 für Windows 7 gibt. Die wahrscheinlichste Auflösung der ganzen Geschichte lautet also, daß Windows 7 bei DirectX 11.0 endet, Windows 8.0 bei DirectX 11.1, Windows 8.1 bei DirectX 11.3 und erst Windows 10 dann DirectX 12 bekommen wird. Von den darstellbaren Grafikfeatures dürften DirectX 11.3 und 12 gleich sein, nur die Mantle-artige Beschleunigung bliebe dann allein DirectX 12 und damit Windows 10 vorbehalten.

Aus unserem Forum kommt die Entdeckung, daß Speicherhersteller Hynix inzwischen ganz offiziell GDDR5-Speicher mit 4000 MHz Taktrate listet und anbietet. Inoffiziell dürfte das Angebot schon einige Zeit existiert haben, gewöhnlich haben die Speicherhersteller immer noch ein paar Schmankerl in der Hinterhand, allerdings dies gewöhnlich zu gesalzenen Preisen. Auch jetzt mit der offiziellen Listung dürfte GDDR5 auf 4000 MHz auf keinen Fall billig kommen – und daher seitens der Grafikchip-Entwickler und Grafikkartenhersteller nur dann eingesetzt werden, wenn dies unbedingt notwendig werden würde. Zudem geht bei solch hohen Taktraten dann auch der Stromverbrauch durch die Decke – und wenn es nicht derjenige des Speichers selber ist, dann der Stromverbrauch des Speicherinterfaces, welches bei hohen Taktraten anfängt, überproportional viel Strom zu ziehen. Nicht umsonst experimentieren sowohl AMD als auch nVidia mit HBM-Speicher, weil dort (unter anderem) das Problem des stromfressenden Speicherinterfaces bei hohen Taktraten wegfällt.

Heise berichten über eine unlustige Windows-Sicherheitslücke, welche immerhin schon seit 18 Jahren (angeblich) unentdeckt in Windows schlummert – betroffen sind alle Microsoft-Betriebssysteme zurück bis Windows 95 mit dem Internet Explorer 3. Die eigentliche Sicherheitslücke steckt dabei in den VBScript-Komponenten des Internet Explorers – was aber Nutzern älterer Betriebssysteme auch nichts nutzt, denn für jene stellt Microsoft keine neueren, aktualisierten IE-Versionen zur Verfügung. Zudem ist ab Windows XP der Internet Explorer fester Bestandteil des Betriebssystems, selbst eine offizielle Deinstallation entfernt nur Links etc., nicht aber die IE-Renderengine, welche nach wie vor von anderen Programmen genutzt wird. Insofern kommt diese Sicherheitslücke Microsoft derzeit sicherlich überaus gelegen, um die letzten Windows-XP-Nutzer zum Umstieg auf ein neueres Betriebssystem zu überzeugen – sehr viel unpassender wäre es natürlich gewesen, wenn diese Sicherheitslücke noch vor dem April 2014 entdeckt worden wäre ;).