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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Januar 2013

Eine kleine anfängliche Verwirrung hatte es letzte Woche um die Hardware der kommenden Valve-Konsole "Steam Box" gegeben, da Valve im Rahmen der CES eine Investition in den Hardware-Hersteller Xi3 bekanntgab, welcher dafür eventuell passende Mini-PCs herstellt. Das von Xi3 vorgestellte Design mit dem Codenamen "Piston" ist jedoch anscheinend noch nicht die Basis für die kommende Steam Box – jene läuft laut klarer Valve-Aussage bei The Verge unter dem Codenamen "Bigfoot". Der Piston-PC wäre vielleicht auch ein wenig schmalbrüstig als Spielekonsole, da die verbaute AMD-APU mit integrierten 384 Shader-Einheiten nur absolute Einsteiger-Bedürfnisse abdecken kann. Zwar will Valve durchaus eine günstige Konsole kreiieren, aber für nur wenig mehr Aufwand bekommt man deutlich leistungsfähigere Grafiklösungen, welche dann eher das "Mitspielen" ermöglichen.

Interessant wäre natürlich noch, inwiefern "Bigfoot" dann konzeptionelle Anleihen von "Piston" nimmt: Denn "Piston" basiert auf einer kompletten Systemintegration, unterteilt allerdings das Mainboard in drei Teile, welche mit Steckverbindung untereinander verbunden werden: Ein Mainboard für CPU, Chipsatz und Speicher, eines als I/O-Einheit und ein weiteres als Grafikplatine samt der entsprechenden Ausgänge. Diese drei Mainboards sind jeweils austauschbar, so daß ein – trotz der Komplettintegration – sogar aufrüstbares System entsteht. Bisher sind dies derzeit allerdings alles nur Ideen und Mutmaßungen – die gezeigte und in der Presse viel kommentierte Piston-Hardware hat primär nichts mit der kommenden Steam Box zu tun und bietet einen für ein wirklich leistungsfähiges System sowieso viel zu kleinen Ansatz.

Microsoft-Insider Paul Thurrott will die Erklärung für die eher durchschnittlichen Verkäufe von Windows 8 und den damit ausgebliebenen Schub für das PC-Geschäft gefunden haben: Das Netbook soll schuld sein. Mittels dieser zumeist sehr günstigen PC-Geräteklasse hätten sich die Hardware-Käufer einfach zu sehr an besonders niedrige Preislagen für PCs, Netbooks & Notebooks gewöhnt (die Preise für andere Geräte wurden durch die Netbook-Preise ebenfalls nach unten gezogen) – und wären nun nicht mehr bereit, für Touchscreen-befeuerte Windows-8-Geräte entsprechend mehr auszugeben. Diese Idee ist nicht ganz verkehrt – es bedeutet aber letztlich, daß die Hersteller von Windows-8-Touchscreengeräten am Bedarf vorbei produziert haben bzw. es nicht schaffen, den Konsumenten für die Touchscreen-Funktionalität mehr Geld abzunehmen.

Doch so lange gerade der Konsument keinen besonderen Vorteil von der Touchscreen-Funktionalität hat, bleibt eigentlich nur der Weg, dieses Feature kostenlos oben drauf zu legen – zugegebenermaßen nicht ganz so einfach angesichts der höheren Produktionskosten von Touchscreen-Displays. Eventuell müssen die Gerätehersteller auch kurzfristig noch einmal umdenken und genauso auch neue Geräte-Serien ganz ohne Touchscreen-Feature auflegen, welche dann wieder die für die Konsumenten gewohnten Preise erreichen dürften. Im Endeffekt ist es sowieso vermessen, ein solches Feature per Zwang in den Markt drücken zu wollen – dies geht, wenn es kostenneutral wäre, aber sicherlich nicht, wenn es zu teureren Geräten führt und damit die eigenen Marktchancen reduziert. Und so gesehen liegt der wirkliche Grund für das schleppende PC-Geschäft nicht in den Niedrigpreis-Erwartung der Konsumenten, sondern vielmehr in der irrigen Idee, ein neues Betriebssystem ganz auf ein nur partiell interessantes Feature auszurichten und dafür dann generell höhere Gerätepreise in Kauf zu nehmen.