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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. August 2019

Beim deutschen Onlinehändler Caseking werden nunmehr auch "pretested" Ryzen 3000 Prozessoren angeboten, welche also auf eine bestimmte Taktfrequenz hin getestet wurden bzw. wo dieser CPU-Takt händlerseitig garantiert wird. AMDs eigene 3-Jahres-Garantie entfällt natürlich bei dieserart übertaktet betriebenen Prozessoren, Caseking gleich dies über die eigene King-Mod-Garantie aus, welche 2 Jahre läuft. Die gebotenen Taktraten sind nominell mit 4.2, 4.25 sowie 4.3 GHz nicht besonders hoch – nur beim Ryzen 5 3600 erreicht bzw. überbiet man damit den maximalen Boosttakt, bei Ryzen 7 3700X & Ryzen 9 3900X liegt man teilweise beachtbar darunter. Andererseits sind dies typische Übertaktungen für Ryzen-3000-Prozessoren und die diesbezüglichen Angebote der US-basierten Silicon Lottery von satten 839,99 Dollar (vor MwSt) für einen auf 4.2 GHz laufenden Ryzen 9 3900X sind deutlich schlechter. Das Caseking-Angebot ist demgegenüber sowohl deutlich günstiger als auch in der Spitze etwas taktfreudiger (maximal 4.3 GHz Takt anstatt nur maximal 4.2 GHz).

Technik unübertaktet @ 4.2 GHz @ 4.25 GHz @ 4.3 GHz
Ryzen 9 3900X 12C/24T, 3.5/4.7 GHz 529,- € 579,- € 599,- € 619,- €
Ryzen 7 3700X 8C/16T, 3.6/4.4 GHz 349,- € 399,- € 429,- € 449,- €
Ryzen 5 3600 6C/12T, 3.6/4.2 GHz 204,90 € 259,90 € 279,90 € 299,90 €

Ob es dann wirklich etwas bringt, diese Prozessoren auf einem festen Takt laufen zu lassen, daran scheiden sich dann allerdings die Geister: Man kann hierbei durchaus an SingleCore-Performance verlieren (wenn der feste Takt unterhalb des nominellen Max-Boosts liegt), aber auch der insgesamte Performance-Sprung steht in Frage, wenn die Übertaktung hierbei soviel weniger klar ist als bei früheren Prozessoren. Das ganze ist also eher etwas für erfahrene Übertakter, welche mit diesen pretested-Angeboten eine gute Basis für eigene Übertaktungsversuche erwerben – anstatt darauf zu hoffen, im regulären Einzelhandel per Zufall ein besonders taktfreudiges Exemplar zu erwischen. Sofern man die Ryzen 3000 Prozessoren nicht bemerkbar übertakten kann, lohnt das ganze dann im eigentlichen nicht, denn eine mittelprächtige Standard-Übertaktung gewinnt zu wenig Multicore-Performance, büßt aber zumeist beachtbar Singlecore-Performance ein. Einzig der Ryzen 5 3600 ist hiervon etwas ausgenommen, da jener mit 3.6/4.2 GHz nominell ausreichend niedrig taktet, um auch auf mittelprächtigen Übertaktungen noch hinzuzugewinnen.

Vom TechSpot kommt ein weiterer Test zur Frage des SMT-Effekts bei Ryzen 3000 – womit die Aussagen eines früheren TechPowerUp-Tests nachgeprüft werden können, welcher seinerseits wegen der Verwendung von durchschnittlichen Frameraten in den Spiele-Tests eher kritisch bewertet wurde. Es kam auch beim TechSpot wieder der 12-Kerner Ryzen 9 3900X zum Einsatz, wobei man sich rein nur auf die Spiele-Performance konzentriert hat, dafür aber immerhin gleich 20 Benchmarks ins Feld führte. Das Ergebnis ist vergleichsweise überraschend, denn während bei der durchschnittlichen Performance die Variante SMT=off mit immerhin +1,7% in Front liegt, kommt es bei den Minimum-Frameraten (1% Minimum aka 99th percentile) zu einem glatten Performance-Gleichstand. Bei diesen Minimum-Frameraten gab es allerdings auch viel größere Ausschläge bei den Einzelwerten, der insgesamte Gleichstand basiert also nicht auf einer ähnlichen Performance-Charakteristik, sondern vielmehr einer gleichwertigen Anzahl an Fällen, wo entweder die eine oder die andere Variante ihre Vorteile hat.

Ryzen 9 3900X 3900X SMT=off Core i9-9900K
Spiele @ 1920x1080, durchschnittliche fps 98,3% 100% 106,3%
Spiele @ 1920x1080, 1% Minimum (99th percentile) 100,0% 100% 107,0%
gemäß den Ausführungen vom TechSpot unter 20 Spiele-Benchmarks

Hierbei gab es dann auch viele Einzeltests, wo SMT=on selbst bei den Minimum-Frameraten klar vorn lag – eher unerwartet, aber in dieser Masse kaum zu negieren. Dabei gab es die beachtbare Tendenz, das unter neueren Spielen bzw. solchen mit der Nutzung von DirectX 12 & Vulkan eher einmal die Variante SMT=on gewann. Dies deutet darauf hin, das die Spieleentwickler die frühere Spiele-Schwäche von HyperThreading & SMT nunmehr beachten und ihre Spiele-Engines auf Prozessoren ausrichten, wo HyperThreading bzw. SMT auch aktiv sind. Allerdings müsste dies eigentlich im Intel-Feld noch einmal nachgetestet werden, denn beim Achtkerner Core i9-9900K gilt (bislang noch) die Faustregel, das jener ohne HyperThreading im Spiele-Bereich und bei Minimum-Frameraten durchaus minimal besser herauskommen kann. Kleinere Intel-Prozessoren mit vier und sechs CPU-Kerne zeigen allerdings auch jetzt schon Performance-Gewinne durch HyperThreading im Spiele-Bereich – selbst bei minimalen Frameraten. Die Zeiten, wo HyperThreading bzw. SMT bei Spiele-Benchmarks eher hinderlich waren, neigen sich also deutlich dem Ende entgegen, wenn inzwischen viele Spiele-Titel sogar bei 12-Kernern noch durch SMT=on hinzugewinnen können.