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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. August 2014

Von Fudzilla kommt das wilde Gerücht, der AMD Tonga-Grafikchip hätte eigentlich ein 384 Bit DDR Speicherinterface – womit jener Chip, eingerechnet der 2048 Shader-Einheiten, eine faktische Wiedergeburt des Tahiti-Chips wäre, nur mit verdoppelter Anzahl an Raster-Engines und ohne die für professionelle Zwecke nötigen Transistoren. Wirklich wahrscheinlich erscheint dies allerdings nicht, denn mit dem großen Speicherinterface würde die Chipfläche von Tonga zu nahe an jene von Tahiti heranreichen, dann wäre die Neuauflage von Tonga kaum wirtschaftlich. Zudem würde AMD natürlich das größere Speicherinterface auch bei der Radeon R9 285 ausnutzen wollen – nicht wegen der höheren Speicherbandbreite, sondern wegen der default-Speicherbestückung von 3 GB, welche sich im Handel einfach besser macht. Daß die Radeon R9 285 dagegen mit nur 2 GB Speicher antritt, kann man als guten Hinweis darauf verstehen, daß der Tonga-Grafikchip wirklich nur über ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface verfügt.

Golem berichten über einen "echten" Serverchip auf ARM-Basis, welchen AppliedMicro in Form des "X-Gene 3" für das nächste Jahr entwickelt. Der X-Gene 3 soll gleich 64 ARM-Kerne beinhalten, welche auf bis zu 3 GHz getaktet werden – also mal etwas richtig leistungsfähiges nach den ganzen eher dem LowPower-Segment zuzurechnenen anderen Serverchips auf ARM-Basis. Bedingung für einen solchen Chip ist natürlich, daß die Software auf die Ausnutzung so vieler Rechenkerne angepasst ist – aber da gibt es im Serversegment die wenigsten Schwierigkeiten. Gerade für Webhoster, welche ihren Kunden eine gewisse Anzahl an Rechenkernen innerhalb einer großen virtuellen Maschine garantieren wollen, dürfte so ein Serverchip interessant sein: Muß man eben nicht mehr vergleichsweise teure Intel- oder AMD-Rechenkerne garantieren, sondern kommt man mit den vergleichsweise günstigen ARM-Kerne aus.

Der Coinmining-Hype dreht eine neue Runde: Inzwischen dürften die meisten Miner wohl verstanden haben, daß kein Hersteller von Mining-Hardware, welcher noch halbwegs bei klarem Verstand ist, eine faktische Gelddruck-Maschine zu einem festen Preis ausliefert, wenn man jene nicht vorher selber nutzen und dem Käufer schlicht etwas später ausliefern kann. Laut Golem will der ASIC-Entwickler "Asicrising" daher nun seine besonders effizienten Mining-ASICs nicht mehr unters gewöhnliche Volk bringen, sondern alle Coins selber erzeugen und verkaufen. Der erzielte Gewinn soll dann an die Investoren ausgeschüttet werden – welche Asicrising den Bau eines neuen, großen Bitcoin-Mininzentrums in Island ermöglichen sollen. Es wird interessant zu sehen, ob sich auch die Welt der Finanzinvestoren zu diesen äußerst riskanten Investments hinreißen läßt bzw. wie weit jene über die Problematik des ständigen extremen Wertverfalls von Mining-Rechenleistung ausreichend informiert ist.

Hartware haben sich zum Stand von 4K-Speichermedien umgehört, können von dieser Front aber nur wenig erbauliches berichten: Weil Blu-Rays die Erwartungen bezüglich Nachfrage und Preis nicht erfüllt haben, sind die Hersteller arg zögerlich bezüglich eines neuen physischen Mediums. Dabei wird jenes eigentlich zwingend benötigt, um 4K-Material in Disk-Form verkaufen zu können – und rein technisch ist die Herstellung von 100 GB fassenden Blu-Rays eigentlich auch schon möglich. Weil sich aber das Filmgeschäft derzeit sehr stark in Richtung Streaming verschiebt und man zudem (nicht zu Unrecht) glaubt, daß die hohen Anfangsinvestitionen in 4K-Speichermedien vom Endkunden kaum mit Mehrpreisen goutiert werden dürften, passiert hier in nächster Zeit wohl leider nichts. Da es auch seitens der Fernseh-Anbieter die nächste Zeit nichts mit der Ausstrahlung von 4K-Fernsehen werden wird, sind 4K-Fernseher derzeit wohl ziemlich verlorene Liebesmüh – ganz im Gegensatz zu 4K-Computermonitoren, welche in diesem Feld dankbar entgegengenommen werden.