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Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14. Juli 2013

Laut Tim Sweeney von Epic Games erreichen wir schon zehn Jahren Fotorealismus in Spielen. Wie in einem Interview mit GamesIndustry weiter ausgeführt, ist damit allerdings noch kein als "echt" erscheinendes Spielgeschehen gemeint, sondern eben reiner "Foto-Realismus" im Sinne des Wortes – sprich, es sieht in Standbildern echt aus, vor allem aber das laufende Bild geht ganz klar nicht als realistisch durch. Deswegen hatten wir schon vor einiger Zeit in einem Artikel zu dieser Frage den Begriff "Videorealismus" geprägt – welche eher jenen Zustand wiedergibt, wohin die Entwicklung gehen sollte und gehen will. Ein reiner Fotorealismus ist wohl wirklich schon innerhalb von 10 Jahren erreichbar, man wird diese Spiele aber nach wie vor nicht als "echt" wahrnehmen, weil in diesen kein Videorealismus existiert. Jenr Videorealismus wird hingegen noch viel länger benötigen – und es gibt auch genügend Meinungen, welche hierzu auf eher lange Zeiträume von 25 Jahren und mehr tippen.

Die Technology Review hat den ex-CTO von Intel, Justin Rattner, u.a. zur Frage befragt, wie lange sich das Moore’sche Gesetz bezogen auf Intels Prozessoren noch halten läßt. Hierbei wurde in jedem Fall erst einmal ein Problem schon ab der 10nm-Fertigung identifiziert, welche Intel schließlich schon 2016 erreichen will. Jenes Problem wird allerdings nicht als unlösbar dargestellt, vielmehr ist es eine der typischen Schranken, auf die man aller Jahre trifft und welche bisher auch immer irgendwie überwunden werden konnten – meist mit einem technologischen Durchbruch, welcher die bisher verwendete Technologie ablöst. Daher sind Schlußfolgerungen auf der Basis der aktuellen Technologie auch wenig zielführend zur Beantwortung der Frage, wie weit sich die Halbleiter-Technologie noch treiben läßt.

Ein Punkt ist allerdings, daß die schon vor Jahren äußerst hoffnungsvoll betrachtete EUV-Lithografie nun noch später kommt, als ursprünglich gedacht – bei Intel wird es die 10nm-Fertigung entgegen früherer Planungen immer noch ohne EUV-Lithografie geben, erst die nachfolgende 7nm-Fertigung muß nach derzeitigem Stand dann auf der EUV-Lithografie basieren. Primär sind hierbei die Kosten das Problem – die EUV-Lithografie soll regelrecht viel zu teuer sein. Ganz generell steigen derzeit die Kosten mit jeder neuen Fertigungsstufe rapide an, womit es durchaus in absehbarer Zeit zu dem Zustand kommen kann, daß man nicht mehr jeden neuen Chip automatisch auf eine neue Fertigungstechnologie umsetzt – wie es bisher eigentlich immer der Fall war.

Shortcuts: Daten-Speicherung.de bringen (im Anhang des Artikels zu finden) eine schöne Gegenüberstellung der Überwachungsmöglichkeiten und -methoden von NSA und BND. Lesenswert ist auch der Briefwechsel eines Journalisten mit diversen Geheimdiensten bezüglich der Frage, was jene über ihn speichern. Bezeichnend die Antwort der NSA, welche nicht bestätigen kann, ob sie etwas speichert oder dies nicht tut – aber wenn, dann würde es bei der NSA unter dem Stichwort "Internationaler Terrorismus" liegen. Das zwischen EU und USA derzeit verhandelte generelle Freihandelsabkommen läßt wieder einmal Befürchtungen wachsen, damit könnten typische Forderungen des gescheiterten ACTA-Abkommens durch die Hintertür wieder auf den Tisch kommen. Daß solche Abkommen geheim und teilweise unter Mitwirkung von Lobbyisten (aber nicht Bürgerrechtlern) verhandelt werden, trägt auch nicht gerade zur Beruhigung in diesem Fall bei. Konkret ist derzeit zwar noch nichts – aber dies muß bei Geheimverhandlungen nichts sagen.