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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. November 2012

Obwohl eigentlich erst am 16. November erwartet, hat Intel schon am dienstäglichen 13. November seine neue Top-CPU Core i7-3970X aus der Sandy-Bridge-E-Serie für den Sockel 2011 und die X79-Mainboards offiziell vorgestellt. Wie erwartet, bringt die neue Spitzen-CPU 200 MHz mehr nominellen Takt (+6,1%) sowie 100 MHz mehr maximalen TurboMode-Markt (+2,6%) mit, mit letzterem wird erstmals bei Intel die 4-GHz-Grenze erreicht. Der reale Performancegewinn gegenüber dem Core i7-3960X ist auf ca. 4-5 Prozent zu schätzen – genauer läßt sich dies derzeit aber noch nicht sagen, da es erstaunlicherweise derzeit (auch im englischsprachigen Raum) keinerlei Testberichte zu dieser CPU gibt.

Man kann dies der allgemein stiefmütterlichen Behandlung des absoluten Enthusiasten-Bereichs bei Intel zuschreiben – oder eventuell auch dem Punkt, daß 999-Dollar-Desktopprozessoren heutzutage gegenüber Tablets, Ultrabooks & Smartphones einfach nicht mehr "sexy" genug sind. Am Ende dürfte Intel sogar Recht haben, daß solcherart Prozessoren zu diesem Preis von ihren Käufern sowieso gekauft werden, unabhängig von konkretem Leistungsgewinn und aber der Preis-Leistungs-Effizienz gegenüber anderen Intel-Angeboten. So gesehen muß man diese Prozessoren nicht zwingend testen – was aber in näherer Zukunft trotzdem sicherlich passieren wird, zu diesem Zeitpunkt werden die derzeit fehlenden Leistungswerte zur Core i7-3970X an dieser Stelle nachgereicht.

Ein Nachtrag betrifft die gestrige Meldung zu den neuen GPGPU-Beschleunigern von AMD, Intel und nVidia und dort im speziellen die Daten zu Intels Xeon Phi: Aus unserem Forum kommt hier eine Spezifikations-Tabelle aus Intel-Unterlagen, welche die einzelnen Varianten von Xeon Phi nochmals genauer beschreibt. So gibt es nunmehr genauere Angaben zum Speichertakt und zur Speicherbandbreite (woraus sich das jeweils benutze Speicherinterface ergibt), genauso gibt Intel auch TDPs zu den Xeon-Phi-Lösungen bekannt. Und jene liegt zumindest bei der Xeon Phi 5110P mit 225 Watt durchaus im Rahmen – zumindest mit dieser Xeon-Phi-Lösung ist Intel nicht so weit weg von AMD und nVidia. Trotzdem reicht es für Intel nirgendwo zu einem Durchbruch, da man in keiner Disziplin vornliegt – weder bei den reinen Rechenleistungen noch bei der Energieeffizienz.

Dafür scheint Intel den besten Preis machen zu wollen, denn die veranschlagten 2649 Dollar für eine Xeon Phi 5110P sind etwas günstiger als bei der Tesla K20 (3199 Dollar) sowie augenscheinlich günstiger als bei der FirePro S10000 (derzeit keine Preisangabe, aber die kleinere FirePro S9000 kostet ihre 2499 Dollar). Der Heise Newsticker fügt zudem zu der erst nächstes Jahr zu erwartenden Xeon Phi 3100 Serie an, daß die zwei Karten dieser Serie mit nur 57 aktiven x86-Rechenkernen ausgeliefert werden, trotzdem aber über 1 TeraFlops DoublePrecision-Rechenleistung liefern sollen. Dies bedeutet zwingend einen höheren Chiptakt von mindestens 1100 MHz – und damit sogar mehr als bei der Xeon Phi SE10 Serie, welche Intel nur auf eine spezielle Kundenanforderung hin aufgelegt hat. Da Intel für diese höhere Taktrate die TDP dann aber auf 300 Watt erhöhen muß, scheint hier schon das Ende der Taktraten-Fahnenstange bei Xeon Phi erreicht zu sein.