13

Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Mai 2015

Es gibt mal wieder einen Hinweis darauf, daß Fiji nur mit 4 GB Grafikkartenspeicher (pro Grafikchip) antreten wird: Ein Mitarbeiter von ExtremeTech hat dies in Erfahrung gebracht, die Quelle hierfür sollen AMD-Unterlagen zu den Launch-Plänen für dieses Quartal sein. Damit bliebe natürlich die Möglichkeit offen, daß AMD dann später noch eine 8-GB-Version nachschiebt – derzeit spekuliert man darüber, daß dies im Herbst 2015 oder spätestens zum Jahresanfang 2016 der Fall sein soll. Grundlage für diese Verzögerung soll sein, daß entweder die Kostenlage für den zusätzlichen Interposer bei 8 GB Speicher zu hoch ist – oder aber daß man auf die Verfügbarkeit von HBM2-Speicher warten muß, letzteres würde die terminliche Verzögerung natürlich besser erklären. Es bleibt zu hoffen, daß AMD alle Register zieht, um 8 GB Speicher so früh wie es nur irgendwie geht möglich zu machen – denn einen dicken Minuspunkt in der Bewertung des eigentlich sehr hoffnungsvollen Fiji-Chips will niemand sehen, gerade nicht nach der Auswertung der dazu passenden Umfrage.

Im Sinne des kommenden Fiji-Chips mit HBM-Speicher um demzufolge Speicherbandbreite ohne Ende hat die ComputerBase versucht zu simulieren, was ein AMD-Grafikchip derzeit von (viel) mehr Speicherbandbreite hat. Dafür wurde der Hawaii-Grafikchip als dem Fiji-Chip von der Performance her am nahestehendsten AMD-Grafikchip aquiriert und entsprechend mit deutlich angehobener Speicherbandbreite vermessen. Bei 26% mehr Speichertakt respektive Speicherbandbreite kam jedoch nur 3,7% mehr Performance unter 2560x1440 heraus – mit dem "kleinen" Schönheitsfehler, daß man unter der Verwendung von FXAA und nicht von Multisampling Anti-Aliasing testete. Letztere AA-Variante schraubt die Anforderungen an die Speicherbandbreite jedoch massiv gegenüber FXAA nach oben und wird deshalb zu wirklich anderen Ergebnissen führen als bei der ComputerBase präsentiert. In Bezug auf die Lebenswirklichkeit des Hawaii-Chips sind Tests unter 2560x1440 mit FXAA nicht falsch – aber wenn man es auf den Fiji-Chip bezieht, wären 2560x1440 mit 4xMSAA oder 3840x2160 mit FXAA besser gewesen.

Bei der PC Games Hardware hat man sich die Grafikkarten-Performance unter der Early-Access-Version von "Dirt Rally" angesehen, dem faktischen Dirt 4. Wiederum hat Spieleentwickler Codemasters die Haus-eigene Ego-Engine auf DirectX-11-Level benutzt, wiederum wurde jene grafisch etwas aufgebohrt, wiederum wirft das Spiel unter HighEnd-Grafikkarten erfreunlich hohe Frameraten ab – was angesichts des Punkts, daß das Spiel erst ab 60 fps richtig perfekt zu steuern ist, dann einen doppelten Vorteil für den Spieler bietet. Zum Releasezeitpunkt im dritten Quartal dürften wohl alle Besitzer einer Grafikkarte ab dem 180-Euro-Bereich in den Genuß der besten Grafik unter FullHD kommen können – selbst 2560x1440 erscheint für viele Grafikkarten noch machbar, allein 3840x2160 wird grenzwertig (GeForce GTX Titan X bei 46,1 fps). Eine Beurteilung der AMD- und nVidia-Performance verbietet sich eigentlich aufgrund des Early-Access-Status' des Spiels – allerdings ist der typische kleine AMD-Vorteil der Dirt- und Grid-Spiele auch unter diesen allerersten Benchmarks zu "Dirt Rally" schon wieder zu sehen.

Für reichlich Aufregung sorgt derzeit eine Ausarbeitung des Speicherstandardisierung-Gremiums JEDEC zu den exakten SSD-Spezifikationen – welche interessante Anmerkungen zur (spezifikationsgerechten) Haltbarkeit von SSDs insbesondere im nicht benutzten, sprich stromlosen Zustand enthält. Danach reicht es für die JEDEC-Spezifikationen aus, wenn eine gelagerte SSD nur bis zu einem Jahr ihre Daten hält – bei Enterprise-SSDs, wie für Server verwendet, reichen sogar nur drei Monate. Interessanterweise ist eine kühle Lagerung für SSDs günstiger für die sichere Datenvorhaltung im ausgeschalteten Zustand – deswegen auch der Zeit-Unterschied zwischen Client- und Enterprise-SSDs, bei letzteren geht die JEDEC einfach von einer Lagerung unter deutlich höheren Temperaturen aus (40°C gegenüber 30°C). Beide Temperaturwerte dürften allerdings keine Empfehlung zugunsten einer idealen Lagertemperatur sein, sondern vielmehr einfach einen lebensechten Wert abbilden – was die idealen Temperaturen sind, wurde nicht explizit erwähnt.

Ganz generell sollte man in diese JEDEC-Angaben nicht zu viel hineininterpretieren: Die JEDEC hat hier weder eine Studie noch einen Test zu diesen Fragen abgeliefert, sondern gibt einfach tiefere Hintergründe zu einige ansonsten wenig beachteten Neben-Spezifikationen, primär sogar eher nur für SSD-Hersteller und nicht für Konsumenten gedacht. Wie üblich sollten die real ausgelieferten Produkte diese Spezifikations-Angaben dann überbieten, unter Umständen sogar mehrfach überbieten. Der mitzunehmende Hinweis ist allerdings, daß eine SSD kein geeigneter Ort ist, um Daten über einen längeren Zeitraum ohne Stromzufuhr zu lagern – spätestens aller paar Wochen sollte es eine Stromzufuhr geben. Dies ist ein elementarer Unterschied zu herkömmlichen Festplatten, welche somit ihre Rolle für die Langzeit-Archivierung nochmals festigen – für eine solche Aufgabe sind SSDs aufgrund dieser technischen Limitierung nicht geeignet, ganz egal wie günstig die SSD-Preise noch werden sollten.

Laut WinFuture hat Ubisoft bekanntgegeben, ab sofort (bis auf eine Ausnahme) nur noch neue Spiele in Richtung der aktuellen Konsolen-Generation (und des PCs) hin zu entwickeln, aber nichts mehr für Xbox 360 & Playstation 3. Hintergrund dieser Entscheidung sind stark sinkende Absatzzahlen auf beiden LastGen-Konsolen, innerhalb eines Jahres fiel deren Umsatzanteil bei Ubisoft von 42% auf 18%. Diese Entscheidung betrifft natürlich nicht noch in Entwicklung befindliche Titel (sofern für die LastGen-Konsolen geplant), sondern nur wirklich neue Entwicklungen – die frühestens in zwei Jahren erscheinen werden. Innerhalb dieser zwei Jahre wird aber sowieso die Anzahl der Titel für LastGen-Konsolen stark zurückgehen, schon jetzt erscheinen einige interessante Spieletitel allein nur noch für den PC und die aktuelle Konsolen-Generation von Xbox One und Playstation 4. Die Nutzer der LastGen-Konsolen spüren den Wechsel also schon, dies wird in näherer Zukunft noch zunehmen – und damit die Nutzer der LastGen-Konsolen effektiv von diesen wegtreiben. Insofern ist dies eine ganz natürliche Entwicklung, da Spielekonsolen nun einmal immer nur eine begrenzte Lebensdauer haben – aber mit PCs der Jahre 2006/2007 würde man heutzutage auch bei PC-Spielen nur noch in Einzelfällen mitwirken können.

Shortcuts: Die ComputerBase berichtet etwas über die 7 verschiedenen Versionen von Windows 10 – was sich aber weit verwirrender anhört als es eigentlich ist, denn für den Consumer-Bereich auf dem PC sind wie zuletzt nur zwei Versionen zuständig – Home und Professional. Bislang hat Microsoft aber sowieso nur die groben Zielrichtungen der einzelnen Versionen bekanntgegeben, bezüglich der Details (wie dem maximalem Speichersupport) wird man genauere Informationen abwarten müssen. Heise berichten über die finale Spezifikation zur "UltraHD Blu-Ray Disc", welche das Disk-Format der 4K-Ära bilden soll. Unterstützt wird 3840x2160 auf 60 Hz mit einer Farbabtastung von 4:2:0 und Support für HDR, vorausgesetzt wird der Kopierschutz HDCP 2.2. Entsprechende Player soll es mit etwas Glück ab Weihnachten 2015 zu kaufen geben – inwiefern die großen Rechteinhaber ihr Film-Portfolio demnächst dann auch auf UltraHD Blu-Ray anbieten werden, bliebe die entsprechenden Ankündigungen abzuwarten.