13

Hardware- und Nachrichten-Links des 13. August 2021

Bei Igor's Lab hat man sich angesehen, wie stark die Radeon RX 6600 XT auf einem älteren System ohne PCI Express 4.0 verliert. Dann gibt es nur noch PCI Express 3.0, was mit den 8 seitens des Navi-23-Grafikchips zur Verfügung stehenden PCI Express Lanes nicht mehr die Welt ist. Zudem fehlt auf solchen Systemen dann auch noch der Effekt von SAM, was beides zusammen für eine gewisse Performance-Differenz sorgt. Unter FullHD verliert man im Schnitt der 7 Testspiele um –5,6%, unter WQHD dann noch um –3,8%. Nominell ist dies nicht viel, allein für die Differenz bei der PCIe-Norm dennoch nicht unbeachtlich. Wenn man die Gelegenheit hat, sollte die Radeon RX 6600 XT somit durchaus zum Einsatz unter PCI Express 4.0 geplant werden – und sofern dies nicht umgehend realisiert werden kann, sollte man dies als zukünftigen Aufrüstgrund im Hinterkopf behalten.

FullHD/1080p WQHD/1440p
Radeon RX 6600 XT @ PCIe 4.0 (SAM=on) 100% 100%
Radeon RX 6600 XT @ PCIe 3.0 (SAM=off) 94,4% 96,2%
gemäß der Benchmarks von Igor's Lab unter 7 Spielen

Den Meldungen von PCMag Australia und Hardware Times mit den von Mercury Research stammenden Prozessoren-Marktanteilen lassen sich auch (anekdotische) Vergleiche zur weiteren AMD-Vergangenheit entnehmen – den Jahren 2006-2007, wo AMD bereits einmal ähnlich gut im Markt stand. So scheint sich AMD trotz zuletzt eher kleinerer Schritte nun den Spitzen-Zahlen dieser Jahre anzunähern – wobei allerdings zumeist nur ein indirekter Vergleich zu "ähnlich guten Zahlen" in der Vergangenheit abgegeben, nur in einem Fall der wirkliche Rekordwert benannt wurde. Für AMD mag dies nett anschauende Newsmeldungen ergeben, in welchen "AMD so gut wie seit 15 Jahren nicht" tituliert wird, in der Praxis wurden die Rekorde der damaligen Zeit jedoch anscheinend noch nicht überboten (ansonsten hätte man dies schon exakt so gesagt).

AMD CPU-Marktanteile aktueller Stand ähnlich hoher Wert Rekordwert
x86 Overall nach Stückzahlen 22,5% im Q2/2021 Q4/2007 Q4/2006 (25,3%)
x86 Overall nach Umsatz 16,9% im Q2/2021 Q4/2006 ?
x86 Client nach Umsatz 15,8% im Q2/2021 Q4/2006 ?
x86 Server nach Umsatz 11,6% im Q2/2021 Q4/2007 ?
Quelle aller Zahlen: Mercury Research

Jene Rekordwerte kamen zudem unter beachtbar anderen Bedingungen zustande – es fehlte dort der Effekt der Spielekonsolen-SoCs, welcher derzeit die Overall-Werte bei AMD um geschätzt 3-4 Prozentpunkte (in der Stückzahlen-Kategorie) nach oben treibt. Gleichfalls konnte AMD seinerzeit allerdings auf eine bereits längere Phase an erfolgreichen Produkten zurückblicken – welche im Jahr 1999 mit dem ersten K7-Design begann und somit in den Jahren 2006-2007 bereits 7-8 Jahre anhielt. Zeitlich ist AMD davon derzeit noch etwas entfernt, die ersten Zen-Prozessoren kamen im März 2017 heraus, sprich vor etwas mehr als 4 Jahren. Insofern ist es durchaus noch vorstellbar, dass AMD seine Rekordwerte aus den Jahren 2006-2007 in einiger Zeit einstellt bzw. brechen kann. Die aktuell augenscheinliche Bevorzugung des Mobile-Markts seitens AMD eröffnet sicherlich die Chance, in den "eigentlichen" Prozessoren-Markt einzubrechen – welcher nicht von DIY-Käufern, sondern den großen OEMs dominiert wird.

Daneben gab es endlich einmal die Gelegenheit, genauer herauszufinden, wie diese Zahlen seitens Mercury Research in Bezug auf die Hinzunahme von IoT-Prozessoren zu verstehen sind. Hierzu gab es in der Vergangenheit oftmals nur widersprüchliche oder gar keine Angaben. Gemäß dem nun zu sehenden Originalmaterial rechnet Mercury Research in die Teilsparten "Desktop", "Mobile" und "Server" jeweils keinerlei Konsolen-SoCs und IoT-Prozessoren ein – beide Nebensegmente werden jedoch beim Insgesamt-Marktanteil "Overall" dann doch mit einzubezogen. Dies war seitens der Konsolen-SoCs bereits bekannt, wurde bei den IoT-Prozessoren bisher (meistens) jedoch genau umgedreht verstanden. Overall bedeutet nun allerdings eindeutig "mit IoT" – was in einiger früherer Berichterstattung an dieser Stelle somit (leider) falsch interpretiert wurde. Ob es dann eine kluge Entscheidung ist, diese IoT-Prozessoren mit einzurechnen, wird sich jedoch noch zeigen – derzeit werden jene oftmals nur im Industrie-Bereich für Aufgaben mit höherem Performance-Bedarf eingesetzt.

Sollten x86-basierte IoT-Prozessoren aber irgendwann einmal auf die Größe üblicher ARM-Vertreter herunterskalieren und dann in ähnlich massiver Anzahl eingesetzt werden, würden die IoT-Prozessoren – zumindest in der Stückzahlen-Wertung – sofort dominieren bzw. alle anderen x86-Prozessoren mengenmäßig an die Wand drücken. Dies könnte man etwas entschärfen durch eine Bekanntgabe eher der Umsatz-Marktanteile anstatt der Stückzahlen-Marktanteile. Allerdings hat letzteres Tradition und liegen zu ersteren kaum historische Daten vor. Zudem dürften die Umsatz-Marktanteile in wesentlich höherem Maßstab auf Schätzungen & Annahmen berufen, da hierbei wichtige Geschäftsgeheimnisse berührt werden – während an Daten zu den reinen Stückzahlen eher einmal heranzukommen sein dürfte. Dabei haben beide Zahlen sicherlich ihre Bedeutung (und hätte man somit am liebsten auch beide zur Verfügung): Umsatz-Marktanteile zeigen die Stellung des Unternehmens im Wettbewerb an, Stückzahlen-Marktanteile hingegen die Verbreitung bei den Nutzern.

Entgegen der gestern geäußerten Befürchtung haben die besten Straßenpreise zur Radeon RX 6600 XT gehalten bzw. stehen derzeit weiterhin bei 450 Euro (bei Proshop). Positiverweise gab es zudem eine leichte Entspannung bei der Verfügbarkeits-Situation – vorangetrieben durch den Punkt, dass die Mindfactory Nachlieferung bekommen hatte und sich selbige dann auch nicht gänzlich ausverkaufte. Somit gab es auch wieder etwas mehr Angebote in der Nähe des Bestpreises und unterhalb jener weiterhin 490 Euro, welche der Geizhals-Preisvergleich (abgesehen von der Mindfactory) als "Bestpreis" vermeldet. Sobald jetzt die Nachlieferungen weiterlaufen, könnte somit das Preisniveau der Radeon RX 6600 XT gesetzt sein: Üblicherweise ab 490 Euro, in Einzelfällen ab 450 Euro.

Radeon RX 6600 XT bester Preis Preisübertr. Preisspanne Lieferbarkeit
Verkaufsstart (15:00) 379€ ±0 379-499€ ★★☆☆☆
Verkaufsstart +20min (15:20) 380€ ±0 380-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +29min (15:29) 409€ +8% 409-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +41min (15:41) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +1h (16:00) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +13h (04:00 Nachts) 429€ +13% 429-530€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +1½ Tage 450€ +19% 450-519€ ★★★☆☆
Verkaufsstart +2½ Tage 450€ +19% 450-529€ ★★★☆☆