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Hardware- und Nachrichten-Links des 12./13. Dezember 2018

Die PC Games Hardware macht auf das praktische Auslaufen der GeForce GTX 1070 Ti aufmerksam – die Karte wird derzeit teurer und mit klar zurückgehender Verfügbarkeit angeboten als in den letzten Wochen. Da die GeForce GTX 1070 Ti eigentlich außerhalb des Wirkungskreis' der GeForce RTX 2070 liegt, deutet sich hiermit der nachfolgende Release einer weiteren Turing-Lösung an – augenscheinlich der GeForce RTX 2060, welche voraussichtlich in diesem Preisbereich operieren wird. Ein weiteres Opfer dieser kommenden Neuvorstellung dürfte wohl auch die GeForce GTX 1070 werden, welche zwar derzeit zu wirklich guten Preisen angeboten wird, diese guten Angebote allerdings nur eher schlecht verfügbar sind – was auf ausbleibende Nachlieferungen schließen läßt. Rein vom Listenpreis (von 379 Dollar) her könnte die GeForce GTX 1070 der GeForce RTX 2060 sicherlich zu nahe stehen, ergo müsste dann auch diese Karte aufs Altenteil. Nur, wenn die GeForce GTX 1070 sich bei den Straßenpreisen deutlich absetzen kann (Richtung 300 Euro), wäre jene Karte im Turing-Zeitalter noch konkurrenzfähig. Vermutlich dürfte nVidia aber eher daran gelegen sein, den zugrundeliegenden GP104-Chip nunmehr gleich gänzlich aus dem Programm zu nehmen.

Technik 4K-Index TDP Liste Str. 21.10. Str. 13.12.
GeForce RTX 2070 Turing TU106, 2304 SE @ 256 Bit GDDR6-Interface 146% 175W 499$ 520-600€ 470-520€
Radeon RX Vega 64 Vega 10, 4096 SE @ 2048 Bit HBM2-Interface 132% 295W 499$ 480-540€ 450-500€
GeForce GTX 1080 Pascal GP104, 2560 SE @ 256 Bit GDDR5X-Interface 132% 180W 499$ 480-560€ 530-590€
GeForce RTX 2060 Turing TU106 (?), 1920 SE @ 192 Bit GDDR6-Interface ~120-125% ? ? - -
GeForce GTX 1070 Ti Pascal GP104, 2432 SE @ 256 Bit GDDR5-Interface 122% 180W 449$ 430-460€ 400-460€
Radeon RX Vega 56 Vega 10, 3584 SE @ 2048 Bit HBM2-Interface 117% 210W 399$ 400-450€ 370-420€
GeForce GTX 1070 Pascal GP104, 1920 SE @ 256 Bit GDDR5-Interface 107% 150W 379$ 400-420€ 320-350€
Performance- und TDP-Angaben zu den Turing-Karten gemäß deren Referenztaktung (nicht der FE-Taktung)

Zu den neueren AMD "Navi" Gerüchten sei noch der Punkt anzumerken, das wenn die eine Quelle (Chiphell-Forum) eine derart unspezifische Liste mit Absichten und Zielsetzungen von sich gibt, das es arg unwahrscheinlich ist, das eine andere Quelle (AdoredTV) zum selben Zeitpunkt schon komplette Produktdaten vermelden kann. Eines von beiden Gerüchten ist ziemlich klar aus der "Zeitlinie" fallend – und dann halten wir es im Zweifelsfall lieber mit dem Forenuser 'wjm47196' aus dem Chiphell-Forum, welcher auch in der Vergangenheit immer mal wieder für zielführende Infos zu kommender AMD-Hardware gut war. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Vorab-Infos zu Zen 2 – wobei sich das "one more thing" inzwischen als das Chiplet-Konzept von AMD herausgestellt hat. Derart konkrete Daten zu diversen Navi-basierten Grafikkarten, welche sie AdoredTV bereits zu bieten hatte (Fotos beim Planet 3DNow!), sind sowieso nur dann möglich, wenn der Marktstart kurz bevor steht – Monate vor Release hat auch bei AMD (bzw. auch bei jedem anderen Hardware-Hersteller) noch niemand derart konkrete Daten vorliegen. Insofern muß der Navi-Part der Berichterstattung von AdoredTV (bis auf das Vorliegen einer Bestätigung aus anderer Quelle) erst einmal als obsolet betrachtet werden.

Daneben kommt AdoredTV auch für den Zen-2-Part seiner Berichterstattung derzeit etwas unter Druck: Die ominöse Excel-Tabelle, welche in diesem Zusammenhang an anderer Stelle (nicht bei AdoredTV) aufgetaucht ist und teilweise gleiche Daten bietet, ist laut einer Reddit-Meldung ein Fake – hergestellt als reiner Troll-Versuch, welcher sich dann verselbständigt hat. Nun hatte AdoredTV schon vorher klargemacht, das die eigene Berichterstattung nicht auf dieser Excel-Tabelle basiert, sondern das man andere Quellen hat – irritierend ist nur, das eben manche der Angaben wirklich übereinstimmen, inklusive auch den Angaben zu den schwerlich überhaupt realistischen APUs mit gleich 20 Shader-Clustern (was an einem DualChannel-Speicherinterface mit DDR4-Speicher ziemliche Verschwendung wäre). Ob hier wirklich unabhängige Quellen existieren oder ob nicht am Ende alle von der (vorher verfügbaren) gefälschten Excel-Tabelle abgeschrieben haben, bleibt ungeklärt. Für unseren Geschmack spricht gegen die Glaubwürdigkeit des Zen-2-Parts der Berichterstattung von AdoredTV erneut das Argument, das weit vor Launch keine solch detaillierten Daten existieren sollten, selbige teilweise selbst Hersteller-intern noch nicht final festgelegt sind.

Wenn diese Berichterstattung wirklich zutreffen wollte, müsste AMD Zen 2 auf der kommenden CES (Anfang Januar 2019) nicht einfach nur Zen 2 vorstellen, sondern eher dessen umgehende Auslieferung ankündigen. Denn käme die Auslieferung erst später, sagen wir März/April, existiert üblicherweise noch keine so vollständig ausgearbeitete Portfolio-Auflistung – gerade nicht bereits außerhalb von AMD. AdoredTV scheint sicherlich seine Quellen zu haben, liefert aber auffällig oft bereits zu komplette, zu rund aussehende Portfolio-Listen ab – was jedoch normalerweise kaum in dieser vollständigen Form bereits als Leak existieren sollte. Und jene Portfolio-Listen sind dann allerdings im Detail oft fehlerhaft, wie seinerzeit bei der (korrekten) Vorhersage von GeForce RTX 2070 & 2080, wo die hierzu gezeigte Excel-Tabelle inzwischen einige Fehler (bzw. fehlerhafte Hinzudichtungen) erkennen läßt. Wo jene Hinzudichtungen herkommen, ist damit nicht klar (AdoredTV oder eine vorgelagerte Quelle) – aber AdoredTV als Ausgangspunkt dieser Gerüchte sollte sicherlich zusehen, genauer gemäß der validierten Quellenlage zu berichten. Denn Leaks, bei denen von vorab klar ist, das jene mit Frosch-DNA aufgefüllt wurden, verlieren logischerweise deutlich an Gewicht.

Im übrigen haben AdoredTV noch einmal nachgelegt in der Frage von Zen 2 und präsentieren neben einer Bestätigung der vorher genannten Daten vor allem neue Details zum Aufbau der Ryzen 3000 Prozessoren. So soll jene nicht im selben Chiplet-Design wie bei den Epyc-Prozessoren erscheinen, sprich nicht mit ausgelagertem I/O-Chip – sondern in Form von monolithischen 8-Kern-Dies mit I/O-Einheit (wie bisher bei Ryzen), welche man dann für die größeren Prozessoren entsprechend koppeln kann. Ein Achtkerner aus der Ryzen-3000-Serie würde dann also nur auf einem einzigen Prozessoren-Die basieren, hätte somit auch keinerlei Probleme mit überzähligen I/O-Funktionalitäten oder aber der für die Spiele-Performancen wichtigen Speicherlatenz. Die Probleme würden dann allerdings darüber anfangen, denn schon ein 12-Kerner würde somit aus zwei zusammengekoppelten Chips bestehen, was (wie aktuell bei Threadripper) Probleme mit den Speicherlatenzen ergibt (vom doppelten und damit verschwendeten I/O-Teil abgesehen). Mit diesem Modell würde sich AMD also der Schlagkräftigkeit speziell bei den Vielkern-Modellen berauben, zumindest aus Sicht der Spiele-Performance gesehen.

Technik Vorteile Nachteile
Epyc-Chiplets 8-Kern-Chiplet + verschiedene I/O-Dies hohe Flexibilität, wenig Verschnitt durchgehend höhere Speicherlatenzen
wie bei Ryzen 1/2 8-Kern-Die inkl. I/O-Einheit, koppelbar hohe Flexibilität höhere Speicherlatenzen oberhalb von 8C
monolitisch verschiedene (komplette) Dies für jeden Anwendungszweck bestmögliche Speicherlatenz hohe Kosten bei vielen Dies oder viel Verschnitt bei wenig Dies

Möglicherweise setzt man aber trotzdem dieses Konzept um, weil man einfach davon ausgeht, das ein Achtkerner derzeit für den Spieleeinsatz genug ist – und noch dickere Prozessoren basierend auf einem einzelnen Die kann man dann ja auch noch mit späteren Ryzen-Generationen bieten. Trotzdem würde somit das normale Ryzen-Portfolio in zwei Teile zerfallen: Bis zu den Achtkernern auf einem Die basierend und damit wirklich Spiele-tauglich – und oberhalb davon auf zwei Dies basierend, nur eingeschränkt Spiele-tauglich und eigentlich somit ein verkappter Threadripper-Prozessor. Das ist dann die eigentliche Frage bei diesem Ansatz – ob AMD sein normales Consumer-Portfolio bei Achtkernern enden lassen will und alles darüber nicht besser weiterhin unter die Threadripper-Marke stellt. Das Intel mittels "Comet Lake" noch einen Zehnkerner fürs normale Consumer-Segment bringen will, wurde ja bisher eher in die Richtung auf noch mächtigere AMD-Prozessoren gewertet – könnte aber auch dahingegend zu verstehen sein, das Intel hiermit etwas bieten will, was AMD aufgrund seiner technischen Konzeption gar nicht bieten kann.