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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. November 2015

Spielepublisher Warner Bros. hat auf Steam erklärt, daß unzufriedene Nutzer die PC-Version von "Batman: Arkham Knight" (inklusive auch des Season Pass) bis zum Jahresende bedingungslos zurückgeben können. Üblicherweise kann man sich bei solcherart Rückgaben über Steam dann entscheiden, entweder ein Steam-Guthaben einzurichten oder sich den Kaufpreis per PayPal komplett rückzuerstatten lassen. Mit dieser Entscheidung geht der Spielepublisher nunmehr in der Tat aller Kritik am eher verunglückten Re-Release des Spiels aus dem Weg, allerdings natürlich auch auf einem wirklich kostspieligen Weg. Eventuell wird der wirtschaftliche Verlust, welcher sich mit dieser Aktion bei Warner Bros ansammeln wird, zukünftig als Hinweis darauf verstanden werden, daß man sich heutzutage lieblose bzw. ungeprüfte PC-Umsetzungen einfach nicht mehr leisten kann.

Zudem könnte man diese Episode auch als Aufruf zu mehr Ehrlichkeit seitens der Spielepublisher bei den Hardware-Anforderungen verstehen: Denn Batman: Arkham Knight läuft ja einwandfrei auf der passenden Hardware – mit 12 GB Hauptspeicher, SSD und Grafikkarte mit 4 GB Grafikkartenspeicher. Gemessen an der damit erreichten Grafikqualität mag dies immer noch als etwas viel erscheinen – aber der Titel verschiebt auch die Grenzen bei Grafikqualität und damit erreichter Spielatmosphäre, und so etwas verlangt regelmäßig einen übermäßigen Hardware-Einsatz. Außerdem – und hier wird einem der geneigte Spieleenthusiast wohl zustimmen – muß es sich ja auch irgendwann einmal lohnen, solcherart Systeme mit viel Speicher und SSD zu besitzen. Wenn eine gewisse Grafikqualität dann nur damit erreichbar ist – sei es drum, diese Hardware steht Enthusiasten regelmäßig und teilweise schon seit Jahren zur Verfügung. Damit bekommt man wenigstens endlich einmal etwas dafür zurück, immer in die neueste und teuerste Hardware investiert zu haben.

WCCF Tech haben ein Forumsposting ausgegraben, welches angeblich Insider-Informationen über AMDs Zen-Prozessor bereithält: Danach soll das Prozessorendesign alle Erwartungen erfüllt und sich keinerlei signifikanten Flaschenhälse ergeben haben. Trifft dies zu, wäre dies mal eine gute Nachricht im Sinne von mehr Wettbewerb und auch im Sinne von AMD – denn AMD braucht den Erfolg von Zen, ansonsten ist Unternehmen mittel- und langfristig nicht überlebensfähig. Als Kontrapunkte stehen an, daß das ganze Forenposting letztlich nur vom Höhrensagen berichtet, inhaltlich gefäscht sein könnte – und am Ende es die (wahrscheinlich absichtlich gestreuten) Jubelmeldungen auch bei der Bulldozer-Architektur gab, mit dem bekannten Ergebnis. Eine sichere Information ist diesem Forumsposting damit leider nicht zu entnehmen. Sicher ist hingegen die fortschreitende Arbeit von AMD an der Zen-Architektur, welche nun auch in zwei Zen-relevanten Einträge in der AIDA-Supportdatenbank resultierte.

Die ComputerBase und HT4U thematisieren die schlechte Lieferbarkeit des Core i7-6700K, womit dessen Straßenpreise inzwischen deutlich über dem Listenpreis liegen. Für Intel ist dies eine ungewöhnliche Situation, normalerweise ist der Prozessorenbauer immer perfekt lieferbar – gerade jetzt, nachdem der Launch dieser Prozessoren schon ein paar Wochen zurückliegt. In nicht all zu ferner Vergangenheit hatte Intel regelmäßig Launches neuer Prozessoren-Architekturen hingelegt, bei welchen ein komplettes Portfolio an Mobile- und Desktop-Prozessoren von LowCost bis HighEnd am selben Tag vorgestellt wurde – und umgehend problemlos lieferbar war. Da aufgrund der allgemein schwachen Lage im PC-Markt sicherlich kaum eine unerwartet starke Nachfrage das Problem sein sollte, dürfte Intel hier schlicht und ergreifend Fertigungsprobleme haben – entweder durchgehend bei allen Vierkernern oder aber nur beim Core i7-6700K auf seinen höheren Taktraten. Gut möglich, daß Intel resultierend aus den Erfahrungen von Broadwell & Skylake die bisherige Launch-Strategie aufgibt und noch stärker gestaffelte Launches aufstellen wird – um solcherart (für Intel eher peinlichen) Lieferproblemen aus dem Weg zu gehen.

Zum Fall von Windows 10 als automatisches Update für Nutzer von Windows 7 & 8 sei noch einmal extra auf die Implikationen bei "betreuten Rechnern" hingewiesen – sprich, wo also einem unerfahrenem Anwender (in Notfällen) ein Computerprofi zur Seite steht. Hier nützt das vorgeschlagene Windows-Update-Setting "Nach Updates suchen, aber manuell herunterladen" leider nichts, denn dann wird sich dieser Computer mangels Nutzereingriff nicht von alleine aktualisieren. Bei dieser Art von Computer & Anwender ist die einzige sinnvolle Einstellung, das alles automatisch abläuft, weil die Nutzerkenntnisse nicht ausreichend für ein manuelles Update sind. Eine funktionierende Ausweichmöglichkeit für diesen Fall besteht darin, die empfohlenen Updates generell zu deaktivieren – da Windows 10 für Nutzer von Windows 7 & 8 eben als "empfohlenes Update" kommen wird. Man verliert damit die empfohlenen Updates (was man allerdings manuell nachholen kann), behält aber die ganzen Sicherheitsupdates, welche unter den "wichtigen Updates" laufen – und kann dafür eben den Update-Automatismus wieder aktivieren.