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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. Mai 2018

Der Tech Report hat noch einen extra Artikel mit Spiele-Benchmarks zu Ryzen 2000 im Vergleich zu Ryzen 1000 und Intels Coffee Lake aufgelegt – dessen Ergebnisse (auf der referenzmäßige Speichertaktung) wir hiermit aufgrund der geringen Anzahl solcherart Benchmarks sowie der damit einhergehenden Diskussion dem bisherigen Zahlenmaterial hinzufügen wollen. Die unter FullHD mit bester Grafikqualität entstandenen Messungen, von welcher nachfolgend die 1%-Minimum-Werte in einen Index überführt wurden, sehen beim Tech Report allerdings nicht gut aus für AMDs Ryzen-2000-Prozessoren: Sicherlich ist ein klarer Sprung gegenüber Ryzen 1000 zu sehen, aber gegenüber Intel liegt Ryzen 2000 beim Tech Report immer noch beachtbar zurück – in der Spitze bei -14% zwischen Ryzen 7 2700X und Core i7-8700K.

Spiele (1%Min@1080p) 7700K 8400 8600K 8700K 1600X 1800X 2600 2600X 2700 2700X
Technik KBL, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz CFL, 6C, 2.8/4.0 GHz CFL, 6C, 3.6/4.3 GHz CFL, 6C +HT, 3.7/4.7 GHz, Zen, 6C +SMT, 3.6/4.0 GHz Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz Zen+, 6C +SMT, 3.4/3.9 GHz Zen+, 6C +SMT, 3.6/4.2 GHz Zen+, 8C +SMT, 3.2/4.1 GHz Zen+, 8C +SMT, 3.7/4.3 GHz
AnandTech (4 Tests) 97,7% - - 100% 91,3% 97,5% 107,1% 111,5% 106,4% 117,8%
ComputerBase (6 Tests) 88% 92% - 100% 78% 82% 85% 87% 85% 93%
GameStar (6 Tests) 94,9% 88,0% - 100% - 93,0% - - - 99,2%
Golem (5 Tests) - - - 100% - 83,5% - - - 96,2%
PC Games Hardware (5 T.) 89,0% - 93,2% 100% 79,3% 80,4% - 84,8% - 88,7%
SweClockers (5 Tests) 97,2% 94,6% 97,2% 100% 86,0% 89,1% - 94,4% - 95,3%
TechSpot (6 Tests) 94,1% 91,5% 94,5% 100% - 87,6% - 85,1% - 91,0%
The Tech Report (5 Tests) 79,2% 87,3% - 100% 75,6% 78,9% - 81,3% - 86,0%
Performance-Index * 93,1% 91,3% 95,1% 100% 82,7% 87,2% ~89% 92,3% ~89% 97,0%
Listenpreis 339$ 182$ 257$ 359$ 219$ 349$ 199$ 229$ 299$ 329$
* originaler Performance-Index mit Stand zum Ryzen-2000-Launch, noch aufgestellt ohne die (neuen) Werte des Tech Reports

Diese Benchmarks des Tech Reports stellen damit die neuen niedrigsten Zahlen bei der Spiele-Performance von Ryzen 2000 ab – und bestätigen somit alle anderen Benchmark-Artikel, welche Ryzen 2000 in dieser Frage ebenfalls als nicht wirklich gleichwertig mit Intel angesehen haben. Damit werden die (vergleichsweise sehr hohen) Ergebnisse im AnandTech-Test einmal mehr in Frage gestellt – ohne das wir an dieser Stelle festlegen wollen (oder dies auch könnten), wer hier "richtig" oder "falsch" gemessen mag. Zu erinnern sei diesbezüglich daran, das die üblicherweise für diese Meßreihen genutzten 4-6 Einzeltests eigentlich klar zu wenig sind, um einen soliden Index aufzustellen – dafür bräuchte man eher 10-12 Einzeltests. Genauso würde sich ein solches Phänomen auch einfacher egalisieren lassen, wenn insgesamt mehr Hardware-Tests zu 1%-Minimum-Frameraten oder Frametimes zur Verfügung stehen würden – bei über 20 miteinander verrechneten Tests (wie bei der Anwendungs-Performance problemlos vorliegend) fällt der Effekt eines einzelnen Ausreißers dann schnell in den Bereich der Nachkommastelle.

Die PC Games Hardware hat sich mit der CPU-Performance unter Cities Skyline beschäftigt, was einige interessante Werte hervorgebracht hat. Für die Messung hat man sich einen Flyby durch eine Custom-Map von New York herausgesucht, zusätzlich wurde eine möglichst hohe CPU-Limitierung durch die niedrige Auflösung von 1280x720 sowie den Verzicht auf einige Grafikeffekte forciert. Hierbei zeigte sich, das jener Benchmark primär Vierkern-Prozessoren mit hoher Taktrate und ohne HyperThreading bzw. SMT mag – Gewinner ist nämlich der Core i5-8600K, knapp vor dem Core i7-8700K. Besonders viele CPU-Kerne haben auf den Benchmark dann sogar negative Auswirkungen: Core i9-7980XE und Ryzen Threadripper 1950X liegen klar am Endes des Testfeldes. Neben den auf Cities Skyline gemünzten Erkenntnissen lassen sich aus diesem Benchmark-Artikel auch zwei generelle Schlüsse ziehen: Erstens sollte man verstärkt nach solcherart Möglichkeiten suchen, die reine CPU-Performance in Spielen auszumessen. Dafür muß man sich sicherlich etwas von den dafür zumeist ausgemessenen Spieletiteln entfernen – CPU-Performance spielt bei Strategiespielen und Aufbausimulationen zumeist eine größere Rolle, hier sollte demzufolge verstärkt angesetzt werden.

An dieser Stelle sollte man auch nicht zwingend auf Bildqualitäts-Settings gehen müssen, welche eine CPU-Limitierung erst offenlegen – bessere wäre es, solche im normalen Gaming-Alltag auf üblichen Auflösungen und Bildqualitäten zu entdecken. Beispielsweise die Runden-Berechnungszeit bei rundenbasierter Strategie eignet sich in vielen Fällen als CPU-Benchmark, da bei länger laufenden Partien hier durchaus beachtbare Wartezeiten herauskommen können. Und zweitens läge der (voraussichtlich) Gewinn einer solchen Konzentration auf "echte" CPU-Benchmarks unter Spielen darin, das die Spieleentwickler dazu gezwungen würden, die vorhandende CPU-Power grundsätzlich besser auszunutzen – ganz besonders, wenn wenn (wie in diesem Beispiel) solche "erbärmlichen" Ergebnisse herauskommen, das ein Core i5-8600K (257$) einen Core i9-7980XE (1999$) um den Faktor 1,45 schlägt. Würde so etwas im GPU-Bereich passieren, würde sich der Spieleentwickler in jedem Fall einiges von der Community anhören müssen. Im CPU-Bereich wäre eine solche Entwicklung durchaus genau möglich, dafür fehlt derzeit aber einfach der Druck durch entsprechend weit verbreitetes Zahlenmaterial.

Laut Heise fehlen in der neuen Hauptversion v1803 von Windows 10 nun plötzlich wieder die Spectre-2-bezogenen Microcode-Fixes, welche Microsoft dort im Namen Intels (bisher) für die Prozessoren-Generationen Haswell, Broadwell, Skylake, Kaby & Coffee Lake zur Verfügung gestellt hat. Mit dem Aktualisieren auf Windows 10 v1803 würde der einmal gewonnene Spectre-2-Schutz also plötzlich wieder kippen bzw. wäre man gezwungen, entsprechende BIOS-Updates einzuspielen (welches es aber noch nicht oder generell nicht für jedes Gerät gibt). Wieso Microsoft sich zu einem derartigen Zickzack-Kurs hinreißen läßt, ist noch unklar – Heise vermuten zwar, das jene Microcode-Fixes mit dem kommenden Patchday auch für Windows 10 v1803 nachgereicht werden, aber selbst dann wäre dies aus sicherheitspolitischer Sicht ein ziemlicher Fauxpas. Zum Vorteil von AMD, Intel und Microsoft gibt es bislang aber wohl noch keine aktive Malware auf Basis von "Meltdown & Spectre" – wozu natürlich auch der Punkt der großen öffentlichen Aufmerksamkeit beigetragen haben mag, welcher zu enormer Rührigkeit zum Patches dieser Sicherheitslücken führte und damit Malware-Schreibern womöglich klar gemacht hat, das an dieser Stelle eher wenig zu holen sein wird.