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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Mai 2016

TweakPC berichten über Gerüchte, GeForce GTX 1080 Karten würden unter Overclocking Chiptaktraten von 2400 bis 2500 MHz erreichen können – was nach den vergleichsweise hohen Referenz-Taktraten der GeForce GTX 1080 von 1607/1733/2500 MHz eine zweite Überraschung wäre. Als Untermauerung zur These über diese besonders hohen Taktraten wird gern auf die bei Epic im Einsatz befindliche Karte verwiesen, welche es unter Luftkühlung bis auf 2114 MHz schaffte. Ob man allerdings einen einzelnen Takt-Wert aus einer Spiele-Demo wirklich als Grundlage dafür nehmen kann, über nochmals viel höhere Taktraten zu spekulieren, erscheint uns als eher zweifelhaft. Es sei daran erinnert, das die 14/16nm-Fertigung vorab als eher hakelig betrachtet wurde, wenn es um größere Varianzen bei der Taktfrequenz ging – sprich, nichts gegen hohe Taktraten, aber über den Referenztakt hinaus sollten die Übertaktungsreserven geringer ausfallen. nVidias Pascal-Chips gehen nun ganz in eine andere Richtung, nVidia hat sich augenscheinlich bewußt für ein Hochtakt-Design entschieden. Trotzdem ist die grundsätzliche Charakteristik der 14/16nm-Fertigung damit nicht aus der Welt – und könnte eventuell dann doch in Form nicht ganz so großartiger Übertaktungsergebnisse zurückschlagen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Derzeit lohnt es kaum, sich über solche Punkte spekulative Gedanken zu machen – gerade nicht, wenn es schon nächste Woche (Dienstag den 17. Mai 2016) die Launchtests zur GeForce GTX 1080 geben wird, welche diese Punkte dann sicherlich umfassend erklären und analysieren werden. Bei dieser Gelegenheit sind die Hardwaretester gleich einmal daran erinnert, sich mit dem konkret anliegendem PowerLimit und dessen Auswirkungen zu beschäftigen: Denn egal wie weit die Grafikchips wirklich taktbar wären – wenn das PowerLimit vorher beim Erreichen einer eingestellten Stromverbrauchs-Grenze abriegelt, dann bestimmt nicht die Chipqualität, sondern eben jenes PowerLimit die Overclocking-Eignung der jeweiligen Grafikkarte. Wichtig ist hierbei auch, wie hoch sich das PowerLimit mittels Treiber oder Dritttools beeinflußen respektive hochsetzen läßt – oder ob man am Ende zu angepassten BIOS-Versionen greifen muß, um diese Schranke zu überwinden.

Die PC Games Hardware hat hingegen bei nVidia nachgehakt, was man dort bei der "Founders Edition" zu GeForce GTX 1070 & 1080 nun wirklich anders macht gegenüber früheren Referenzdesigns. nVidia hat hierbei tatsächlich einen höheren Einsatz gebracht – die Frage ist nur, ob man dies nicht sowieso gemacht hätte, auch wenn man sich weiterhin "Referenzdesign" nennen würde. Das Ziel von nVidia bei der "Founders Edition" lag jedoch augenscheinlich eher darin, eine Karte für die nVidia-Direktabnehmer zu schaffen, welche eine möglichst lange Lieferfähigkeit hat – und nicht wie die Herstellerkarten je nach konkretem Markterfolg und nachfolgenden neuen Grafikchips auch mal ganz kurzfristig wieder aus dem Angebotsportfolio verschwinden kann. In diesem Sinne hat man dann natürlich auf eher sehr hochwertige Bauteile geachtet, weil jene nVidia-Direktabnehmer augenscheinlich nicht auf die letzten 50-100 Dollar Preisvorteil schauen.

So gesehen erklärt sich die "Founders Edition" nunmehr viel besser – nVidia hat nur den Fehler begangen, jene ohne echte Erklärung zu bringen und dann auch erst viel zu spät mit den richtigen Erklärungen herauszurücken. Praktisch hätte man sagen müssen, das es gar keine Referenzdesigns mehr gibt, nVidia hingegen eine sinngemäße LTS-Version (LTS = "Long Time Support", ein Begriff eher aus der Welt der Betriebssysteme) auflegt, welche primär für nVidias Direktabnehmer gedacht ist. Möglicherweise wäre man auch besser beraten gewesen, den offiziellen Grafikkarten-Launch lieber zwei Wochen später zu veranstalten, wenn die Grafikkarten-Hersteller ihre Eigendesigns vorlegen können und somit deren Preispunkt das Marktgeschehen bestimmt. Nun aber gibt es zum Verkaufsstart eben nur nVidias "Founders Edition" zu den bekannt hohen Preispunkten – und die reine Hoffnung darauf, das die nachfolgenden Herstellermodelle auch wirklich nVidias niedrigere Preisvorgaben für selbige erreichen können. PS: Die "Founders Edition" wird auch in Europa nicht nur von den einzelnen Grafikkarten-Herstellern verfügbar werden, sondern auch bei nVidia direkt – und kann somit ab 27. Mai über nVidia.com bestellt werden.

Nachdem nVidia sich mit dem Pascal-Chip GP104 schon ziemlich offenbart hat, wartet natürlich alle Welt auf die offizielle Reaktion von AMD – mittels der Daten zu den kommenden Polaris-Grafikkarten. Gemäß Nordic Hardware (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) knausert AMD aber selbst gegenüber den Grafikkarten-Hersteller und weiteren Geschäftspartnern derzeit arg mit Informationen – teilweise wird sogar befürchtet, das man Polaris-Grafikkarten noch nicht einmal offiziell auf der Computex zeigen kann. Dies verwundert einigermaßen, denn AMD ist zumindest beim kleineren Polaris-11-Chip schon des längerem augenscheinlich spruchreif – möglicherweise hängt es an Problemen beim größeren Polaris-10-Chip, möglicherweise will AMD auch bewußt den Gerüchtepegel niedrig halten. Dies macht durchaus Sinn, damit sich nVidia zuerst positioniert (und dann nachfolgend sein Produkt bzw. dessen Taktraten nicht mehr ändern kann) – aber ab einem gewissen Zeitpunkt muß AMD die gute Vorlage, welche nVidia derzeit schon geliefert hat, einfach kontern. Hoffentlich ergeben sich aus der kommenden AMD-Veranstaltung irgendwann zwischen 26. und 29. Mai in Macau irgendwelche griffigen Informationen.