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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Mai 2014

Videocardz werfen eine neue Runde an Gerüchten zu neuen AMD-Grafikchips in die Runde, welche den Anfang in einem neuen AMD-Flagschiff noch diesen Sommer nehmen, spekulativ "Radeon R9 295X" genannt. Ob jenes auf einem neuen Grafikchip oder dem bekannten Hawaii-Grafikchip der Radeon R9 290 Serie aufsetzt, ist noch unbekannt – wobei es mit der Zielsetzung, die GeForce GTX 780 Ti zu entthronen, nicht einfach wird, wenn man nur den Hawaii-Chip zur Verfügung hat. AMD hat einen zeitlich deutlich späteren Nachfolger des Topchips allerdings schon einmal in Form der Radeon HD 7970 "GHz Edition" vorgemacht, jene Grafikkarte erreicht immerhin eine um ~10% bessere Performance gegenüber der Radeon HD 7970 (auf Basis desselben R1000/Tahiti-Chips). Bezogen auf den aktuellen Hawaii-Chip ist mit einem gleichen Performance-Sprung die GeForce GTX 780 Ti grob einholbar – zu schlagen wird die nVidia-Karte aber schwer sein, hierfür müsste AMD sehr viel mehr als dem Hawaii-Chip herausholen.

Lösbar ist dies sowieso nur über hähere Taktraten, welche allerdings gleich auch mehr Verlustleistung nach sich ziehen und irgendwann dann nach einer besseren Kühllösung verlangen. Möglicherweise wird AMD schlicht die Hybrid-Kühlung der Radeon R9 295X2 hierfür ansetzen, damit könnte man auf die benötigten Taktraten kommen, um mit nur einem Hawaii-Chip auch noch an der GeForce GTX 780 Ti (leicht) vorbeiziehen zu können. Im Sinne einer optimalen Ausnutzung der vorhandenen Grafikchips wäre dies nicht so verkehrt, denn für 10% bis 15% Mehrperformance muß man wirklich keinen neuen Grafikchip auflegen. Insofern ist dies gar keine falsche Überlegung, daß AMD diesen Schritt gehen könnte, um nVidia bestmöglich zu ärgern – welche wiederum ohne neue Grafikchips auch nicht viel daran ändern könnten. Trotzdem bleibt eine weitere schnelle Grafikkarte auf Hawaii-Basis derzeit im Gerüchte-Status, gibt es leider keine verifizierbaren Hinweise auf selbige.

Desweiteren verweisen Videocardz in derselben Meldung noch auf aus dem Forum von Overclock.net stammende Ausführungen zu (Die Stacked) High-Bandwidth-Memory (HBM), die dort gezeigten Folien kann man sich auch als PDF downloaden. Danach soll wohl schon die nächste AMD-Generation diesen schnellen Speicher einsetzen, welcher entweder direkt auf der GPU oder aber neben der GPU auf demselben Trägermaterial aufgebracht wird – ähnlich nVidias Plänen zu 3D-Speicher bei der Pascal-Architektur. Weil aber Pascal nicht vor dem Jahr 2016 zu erwarten ist, dürfte diese Technologie vermutlich auch nicht wirklich früher bei AMD-Grafikchips zur Verfügung stehen, die Roadmaps der entsprechenden Hersteller sind üblicherweise hochgradig optimistisch und konzentrieren sich auf die anfängliche Sample-Verfügbarkeit, weniger auf den Termin für eine wirtschaftlich arbeitende Massenfertigung. Die nachfolgend ausgebreitete (und auch von Videocardz übernommene) Roadmap zu diversen zukünftigen AMD-Grafikchips ist dagegen selbsterstellt und daher nicht besonders ernst zu nehmen – insbesondere der Punkt, AMD könnte nach Erscheinen einer neuen Architekturstufe noch mehrere Grafikchips in der dann alten Architekturstufe neu auflegen, erscheint als äußerst unglaubwürdig. Zu AMDs Zukunftsplänen ist leider im Gegensatz zu nVidias Zukunftsplänen generell nicht viel bekannt.

Golem berichten über ein Umdenken der US-Regulierungsbehörde FCC bezüglich ihres kritisierten Netzneutralität-Gesetzesvorhabens, welches über diverse Detailregelungen eine Aushebelung der Netzneutralität zumindest theoretisch ermöglicht hätte. So wie nunmehr zwischen den Zeilen der diversen Statements zu lesen, lag dies allerdings weniger im Sinn der FCC – möglicherweise hat man sich bezüglich des ursprünglichen Gesetzesentwurfs auch von mitarbeitenden Lobbyisten überrumpeln lassen, möglicherweise war der Text nie in diesem Sinn gemeint. In jedem Fall soll nunmehr offensiv verhindert werden, daß die Priorisierung von einigen Diensten die anderen Dienste und Nutzer damit in eine "Kriechspur" zwingen. Sehr interessant ist diesbezüglich die Idee, die Internet-Provider als "öffentliche Versorgungsbetriebe" zu klassizifieren, so wie Wasser- und Stromversorger. Dann könnte man regulatorisch viel besser eingreifen, sofern es Probleme gibt – und vor allem könnte man die über allem stehende Parole der "Versorgungs-Sicherheit" ausgeben, welche all zu große Kapriolen automatisch verhindern sollte. Allerdings gilt genauso auch wie bei der seinerzeitigen Vorstellung des ursprünglichen Gesetzesentwurfs: So lange das kein unterschriftsreifes Gesetz ist, kann noch sehr viel geändert werden, ist die Diskussion vor allem um mögliche Auswirkungen nahezu müßig.

Zu unserem Artikel "Die Windows 7 Diensteverwaltung für Paranoiker" kam teilweise das Mißverständnis auf, daß es sich hierbei um eine allgemeine Anleitung für die Diensteverwaltung von Windows 7 (Windows Vista & 8 sehen nahezu gleich aus) handeln würde – was jedoch nicht zutrifft und eigentlich durch die Verwendung des eher krassen Begriffs "Paranoiker" auch ausgedrückt werden sollte. Es handelt sich vielmehr um eine Anleitung für den einzigen Anwendungsfalls, wo kein Netzwerk, kein Remote und auch keine Datenfreigabe existiert (letzteres ist technisch schließlich auch "Netzwerk"). Dies wurde jetzt noch einmal besser mittels eines Warnhinweises im Artikel ausgedrückt. Generell ist im Windows-7-Zeitalter von solcherart Anleitungen (auch dieser!) eher abzuraten, sofern man sich selber nicht gut auskennt und sich im Notfall nicht zu helfen wüsste. Natürlich wären ähnliche Anleitungen im Sinne einer Beibehaltung der Netzwerk-Funktionalität interessant – können aber letztlich nur von Personen kommen, welche diese Settings auch selber monatelang im Feldtest auf mehreren PCs nutzen und daher deren Problemlosigkeit bestätigen. Eventuell findet sich innerhalb der Community jemand, der über entsprechende Erfahrungen verfügt und die benötigten Informationen zur Verfügung stellen kann.