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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Juni 2014

Zu den ersten guten Übertaktungsergebnissen zum Core i7-4790K gab es den (berechtigen) Einwand, daß das relative Übertaktungsergebnis beim Core i7-4790K mit 17,5% sogar niedriger als beim Core i7-4770K mit 22,9% liegt. Allerdings dürften die meisten Haswell-Übertakter nicht auf diese Relation – welche primär am stark nach oben gesetzten Base-Takt des Core i7-4790K hängt – achten, sondern natürlich auf den absoluten Übertaktungserfolg schauen: Die originalen Haswell-Modelle schafften im Schnitt rund 4.3 GHz, der Haswell-Refresh scheint nun auf 4.7 GHz hochzugehen. Aufgrund dessen, daß hierbei das identische Die verwendet wurde (nur Spannungsreglung und Wärmeleitpaste sind unterschiedlich), ist dies in jedem Fall ein beachtlicher Erfolg seitens Intel. Daß der für die 22nm-Fertigung eigentlich erwartet Durchbruch der 5-GHz-Marke immer noch nicht erzielt wurde und daß die höheren möglichen Taktraten beim Haswell-Refresh damit weiterhin noch nicht gänzlich zufriedenstellend sind, bleibt dennoch bestehen.

Wie DDaily berichten, bietet Intel seinen Smartphone-SoC "Moorefield" auf Basis der Silvermont-Architektur Smartphone-Hersteller Samsung inzwischen für nur noch 7 Dollar Stückpreis an, was irgendwo in der Nähe der reinen Herstellungskosten liegt – aber natürlich nicht Intels enorme Forschungskosten sowie die zuletzt hohen Marketing-Kosten zugunsten der Smartphone/Tablet-Sparte decken kann. Darum scheint es Intel zumindest dieses Jahr jedoch überhaupt nicht zu gehen, derzeit will Intel auf Teufel komm raus Marktanteile erzielen – basierend natürlich auch auf den satten Gewinnen, welche das Geschäft mit PC-Prozessoren abwirft (soviel zum Thema des angeblich schlechten PC-Markts). Mit diesem Preispunkt für einen konkurrenzfähig schnellen Vierkern-SoC kann sich Intel natürlich ins Gespräch bringen und Samsung scheint dementsprechend – trotz daß man natürlich das Risiko auch für das Samsung-eigene Geschäft mit Smartphone/Tablet-Chips sehen dürfte – geneigt zu sein, das Intel-Angebot anzunehmen und zukünftig auch Intel-Chips in Samsung-Smartphones zu verbauen.

Der Heise Newsticker berichtet über eine Umstrukturierung bei AMD, in Folge dessen die Geschäftsbereiche neu geordnet werden. Gab es bisher die Prozessoren-Sparte sowie die Grafikchip-Sparte, worunter auch die Konsolen-Chips fielen, wird es nun eine Sparte "Computing and Graphics Business Group" für das reguläre Prozessoren- und Grafikchip-Geschäft geben, sowie eine "Enterprise, Embedded and Semi-Custom Business Group" für Serverlösungen und Konsolen-Chips. So richtig sauber auftrennbar ist das ganze bei AMD aber sowieso nicht, da letztlich aus den APU-Designs die unterschiedlichsten Lösungen entstammen – von Tablet-Chips über Notebook-CPUs bis Konsolen-Chips und Mini-Servern. In jedem Fall darf man diese neue Geschäftssparte bei AMD wohl als Hinweis darauf sehen, daß AMD auch weiterhin sehr eifrig seine "Semi-Custom" Lösungen – woher die aktuellen Konsolen-Chips stammen – vorantreiben will. Daneben wird man in zukünftigen AMD-Geschäftsberichten auch explizit sehen können, wieviel das Stammgeschäft und wieviel jenes Semi-Custom-Geschäft zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Laut WinFuture will HP mit "The Machine" einen neuen Supercomputer-Ansatz innerhalb der nächsten Jahre zur Serienreife bringen. Hierbei will man zum einen bisherigen Festplatten-Speicher komplett durch Arbeitsspeicher auf Memristor-Basis ersetzen, welcher also seine Informationen auch nach Stromabschaltung behält und somit als Ersatz für Festplatten und gewöhnlichem Hauptspeicher gleichermaßen dienen kann. Zum anderen sollen die Verbindungen zwischen den einzelnen CPUs und zu deren einheitlichen Arbeitsspeicher mittels Glasfaserleitungen gelöst werden, welche direkt an die Prozessoren und den Memristor-Arbeitsspeicher angeschlossen werden. In jedem Fall versucht man hiermit also, zwei schon länger auf dem Tablet stehende Zukunftstechnologien endlich einmal in die Praxis umzusetzen – und auch wenn die erste Anwendung von "The Machine" deutlich im Supercomputer-Bereich liegt, dürfte dies (bei Gelingen) dennoch erhebliche Impulse auch für andere Computing-Bereiche ergeben.