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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Juli 2021

Laut Leaker Kopite7kimi @ Twitter hat der GA103S-Chip ein kleineres Package und soll demzufolge maximal ein 256-Bit-Speicherinterface tragen. Dies ergibt für die angestrebte Verwendung im Mobile-Segment durchaus Sinn, denn dort sind 8 GB Grafikkartenspeicher genug (Varianten mit 16 GB sind genauso machbar), während eine standardmäßige Bestückung mit 10 oder 12 GB das ganze nur teurer macht – und dies nur wegen der zusätzlichen Plätze für die ein bis zwei mehr Speicherchips, was dann gleich neue Mainboards erfordern würde. Sofern nVidia hierbei allerdings nicht Hardware-Teile auf dem Grafik-Die speziell für den Mobile-Einsatz deaktiviert, würde dies genauso auch bedeuten, dass der GA103S-Chip dann regelrecht verändert gegenüber seiner ursprünglichen Hardware-Konzeption antritt.

The S model has a smaller package. So GA103S has 256bits MC at most.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 13. Juli 2021

Jene ursprüngliche Konzeption sah im Mai 2019 den seinerzeit geplanten GA103-Chip mit 60 Shader-Clustern an einem 320-Bit-Speicherinterface. Wahrscheinlich sollte dies die ursprüngliche Hardware-Gestaltung der GeForce RTX 3080 werden, was dann allerdings zugunsten der Benutzung des GA102-Chips mit mehr Shader-Clustern für die GeForce RTX 3080 nicht realisiert wurde. Beim GA103S-Chip scheint dies nun auf 60 Shader-Cluster an einem 256-Bit-Interface zurückgestutzt zu sein – womit diese Umarbeitung der Hardware dann auch die Chance darauf ergibt, dass letztlich noch andere Änderungen gegenüber dem ursprünglichen GA103-Konzept vorgenommen worden sein könnten. Dies minimiert zugleich auch die Chancen darauf, den GA103S-Chip dennoch irgendwann im Desktop-Segment zu sehen – augenscheinlich scheint sich nVidia bei den "S"-Varianten gezielt um Mobile-Anforderungen gekümmert zu haben.

Hardware Desktop Mobile Release
GA102 84 SM @ 384 Bit GDDR6X GeForce RTX 3080, 3080 Ti & 3090 nicht verwendet Sept. 2020
GA103S 60 SM @ 256 Bit GDDR6X - GeForce RTX 30 Mobile "SUPER" Anfang 2022
GA104 48 SM @ 256 Bit GDDR6X GeForce RTX 3060 Ti, 3070 & 3070 Ti GeForce RTX 3070 Laptop & 3080 Laptop Okt. 2020
GA106 30 SM @ 192 Bit GDDR6 GeForce RTX 3060 GeForce RTX 3060 Laptop Febr. 2021
GA107 20 SM @ 128 Bit GDDR6 GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3050 Laptop & 3050 Ti Laptop Mai 2021
GA107S unbekannt - GeForce RTX 30 Mobile "SUPER" Anfang 2022

Igor's Lab berichten über die Schwierigkeiten und "Lösungen" der Einzelhändler in einem Markt der übertriebenen Grafikkarten-Preise (was jener selbst bei "nur" +53% auf den Listenpreis immer noch ist). Hierbei geht es insbesondere um die Thematik der Vorbestellungen, welche teilweise noch aus dem letzten Herbst stammen und damit oftmals zu weit niedrigeren Preislagen getätigt wurden. Eine Methode, sich um deren Erfüllung zu drücken, besteht darin, alle Vorbestellungen nicht nach Eingangsdatum, sondern nach Preishöhe (abwärts) zu bearbeiten – zuerst bekommt die Ware somit derjenige, welcher zum höchsten Preis bestellt hat. Eine andere Methode eröffnen nun die LHR-Grafikkarten, welche immerhin regelrecht neue Artikelnummern ergeben. Da kann man dann die Behauptung aufstellen, dass das (vorbestellte) Vorgängermodell ausgelaufen ist und damit die Vorbestellung "leider" gestrichen werden muß.

Zwar sind die Einzelhändler rechtlich sowieso nicht verpflichtet, Vorbestellungen überhaupt zu liefern, aber zumindest wird oftmals lieber ein Gesichts-wahrender Weg aus der Lage gesucht – selbst wenn jener sich über die Eselsbrücke bemüht, dass die LHR-Modelle etwas anderes wären (was sie nicht sind) und es somit kein baugleiches Nachfolgeprodukt gäbe, auf welches man diese Vorbestellungen einfach umbuchen könnte. Vermutlich dürften man dies bei Vorbestellungen zu besonders hoher Preislage sogar tun – hierbei geht es nur darum, jene Vorbesteller zu niedrigen Preislagen aus den Büchern zu bekommen. Die Grafikkarten-Käufer können sich allerdings mit dem Gedanken trösten, dass auf eine solche Phase der Preis-Übertreibungen automatisch immer noch der Weg abwärts folgen wird – bei welchem dann die Einzelhändler darum ringen müssen, ihre teuer eingekaufte Ware loszubekommen, ehe die nächste Preisrunde selbige ins Minus rutschen läßt.

Eine Meldung von Tarnkappe beschreibt endlich einmal den genauen Infektionsweg einer Malware – in diesem Fall von der neuesten Version des "Zloaders". Jener setzt zuerst auf ein Makro in einer Word-Datei – wobei selbiges nicht einmal eine direkte Schadfunktion hat, sondern nur auf kunstvollem Weg einen Download-Link zusammensetzt, über welchen eine verschlüsselte Excel-Datei heruntergeladen wird. Das Makro der Excel-Datei komprimitiert dann das System und lädt erst danach die eigentliche Schadfunktion herunter. Hieraus ergeben sich zwei Ansätze zugunsten einer vorbeugenden Sicherheit – welche nicht darauf angewiesen ist, dass der Virenscanner das ganze erkennt. Erstens einmal funktioniert jener Infektionsweg nur mit aktiven Makros in Office – und zweitens mal auch nur, wenn Office überhaupt Internet-Zugang hat. Beides läßt sich deaktivieren, für ersteres gibt es (schon länger) eine entsprechende Anleitung, zweiteres läßt sich über eine Software-Firewall oder notfalls auch mittels manueller Einträgen in der Windows-Firewall unterbinden.

Dabei gibt es sicherlich Anwendungsfälle, wo beide Funktionalitäten gewünscht und nützlich sind – für die meisten Anwender trifft dies jedoch nicht zu, ergibt sich kein Mehrwert von Makros in Office oder dem Internetzugang von Office. Angesichts dessen, dass man über die Deaktivierung dieser Funktionalität einen erheblichen Sicherheitsgewinn erzielen kann, welcher über die Schutzwirkung von Antiviren-Programmen massiv drüber hinausgeht (jene erkennen neuartige Schädlinge immer erst nach ein paar Tagen, dann wenn die erste Welle bereits durchgerauscht ist), kann man durchaus darüber nachdenken, ob hierbei nicht Sicherheit vor Funktionalität gehen sollte. Denn letztlich ist der Infektionsweg der meisten Malware ziemlich ähnlich – irgendwo finden sich immer die Komponenten "Makro" und/oder "Internet-Zugang". Leider lassen selbst gute Quellen (Heise Security) genaue Beschreibungen dieses Hergangs oftmals vermissen – ansonsten wäre besser ersichtlich, wo hierbei ein (einfacher) Hebel zugunsten einer höheren IT-Sicherheit liegt.