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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. Februar 2020

Bei Igor's Lab geht man der Frage nach, wie sich Radeon RX 5600 XT und GeForce RTX 2060 unter maximaler Übertaktung zueinander positionieren – nachdem es im default-Zustand wechselseitige Ergebnisse gab, welche bei den Herstellerdesigns zur Radeon RX 5600 XT aber glasklar durch das (werksseitige) Anzapfen der Overclocking-Reserve gepuscht wurden. Aber selbiges ist natürlich auch bei der GeForce RTX 2060 möglich – sowohl Herstellerdesigns mit eigener Werksübertaktung und daher leicht besserer Performance als bei der Founders Edition, als auch eine maximale Übertaktung. Zum Nachteil in dieser Rechnung wird der werksübertakteten Radeon RX 5600 XT dann deren geringes restliches Übertaktungspotential. Leider fehlen hierzu die entsprechenden Benchmarks der MSI Radeon RX 5600 XT Gaming Z (in den Benchmarks falsch als "Gaming X" gelabelt) auf Stock-Niveau (default-Zustand bzw. Werkseinstellung), die hierzu im Artikel getroffene Aussage ist dann allerdings eindeutig: Zwischen der Werkseinstellung und maximaler Übertaktung liegt auf dieser Karte eine Performance-Differenz von weniger als einem Prozent.

Stock max. OC
MSI Radeon RX 5700 Gaming X 107,4% -
MSI GeForce RTX 2060 Gaming X 103,6% 106,3%
MSI Radeon RX 5600 XT Gaming Z ~100½% * 101,4%
nVidia GeForce RTX 2060 FE 100% -
MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X @ altes BIOS 90,0% -
gemäß den Ausführungen von Igor's Lab ... * Schätzwert gemäß des Artikel-Textes, nicht durch Benchmarks belegt

Dabei konnte man auf dieser MSI Radeon RX 5600 XT sowieso nur noch +40 MHz mehr Chiptakt einstellen, was in der Praxis (trotz hochgerissenem Power-Limit) nur zu gerade einmal +20 MHz Realtakt führte. Andere Werksübertaktungen zur Radeon RX 5600 XT haben da schon etwas bessere Übertaktungsergebnisse erzielt – welche aber trotzdem allesamt nur zu einem Performancegewinn im niedrigen einstelligen Bereich geführt haben. Bei der vorgenannten MSI-Karte führte diese besonders schwache Übertaktungseignung dann zu einem logischerweise zu erwartenden Performance-Ergebnis: Schon eine vergleichsweise normale Werksübertakung der GeForce RTX 2060 liegt minimal vorn (+2,1%), eine maximal übertaktete GeForce RTX 2060 nimmt der maximal übertakteten Radeon RX 5600 XT dann immerhin schon +4,8% ab. Die exakten Differenzen können natürlich je nach verwendetem Herstellermodell noch leicht schwanken, das grobe Bild sollte sich damit aber nicht mehr ändern. Im Endeffekt hat AMD mit der Anhebung des Taktraten-Spielraums für Werksübertaktungen zur Radeon RX 5600 XT zwar einen gewissen optischen Sieg errungen, kommt aber (unter Waffengleichheit) nicht wirklich an der GeForce RTX 2060 vorbei. Dafür ist dann allerdings fast der ganze Übertaktungsspielraum bei der Radeon RX 5600 XT draufgegangen – ein Punkt, welcher der Karte unter ihren ursprünglichen Taktraten wirklich gut gestanden hätte.

Gemäß Igor's Lab wäre es für AMD somit möglicherweise besser gewesen, wenn man die Taktraten nicht angepasst, sondern dafür vor dem Launch einfach den Preis abgesenkt hätte. Dann wäre man dem Zweikampf mit der GeForce RTX 2060 aus dem Weg gegangen, wäre beim Stromverbrauch nochmals etwas besser weggekommen und hätte vor allem mal wieder eine Karte mit echtem Übertaktungsspielraum präsentieren können – welches es heutzutage schließlich nur noch selten gibt. Jene These hat in jedem Fall etwas für sich, denn gerade mit einem niedrigeren Preispunkt (sagen wir 249 Dollar und damit unterhalb der GeForce GTX 1660 Ti) wäre der Performance-Rückstand gegenüber der GeForce RTX 2060 jederzeit erklärbar gewesen und hätte sich das Augenmerk von Hardwaretestern und Testlesern eher auf die anderen Aspekte der Karte verschoben – darunter eben die Übertaktungseignung. Gut möglich, das AMD sogar über diese Variante nachgedacht hat – und gut möglich genauso, das für AMD bei deren Entscheidung dann eher weniger technische Gründe als der (für AMD) höhere Abgabepreis den Ausschlag gegeben hat. Schließlich ist AMD bisher bei der Navi-Generation durchaus dankbar nVidias Hochpreis-Strategie der Turing-Generation mitgegangen – ganz wie als wenn beide Grafikchip-Entwickler (auch ohne jede Absprache) für sich selbst entschieden haben, keinen echten Preiskrieg anzufangen.

Der Mindfactory CPU-Verkaufsreport Januar 2020 seitens Ingebor @ Reddit zeigt kaum veränderte Verhältnisse zwischen AMD und Intel gegenüber dem Vormonat sowohl bei Stückzahlen (85:15%) als auch Umsätzen (82:18%). Die größte Änderung betraf vielmehr die allgemeine Marktstärke, denn die verkauften Stückzahlen fielen gegenüber dem Vormonat um ca. -22% erheblich zurück, bei den Umsätzen war es grob gleichlautend. Hierbei dürfte es sich um den üblichen Jahresstart-Blues handeln, welcher sich auch in den Quartalszahlen der meisten IT-Unternehmen wiederspiegelt, wo das erste Quartal normalerweise das schwächste ist. Die Gesamtmenge an durch die Mindfactory ausgelieferten PC-Prozessoren lag mit ca. 27'000 Stück im Januar 2020 im übrigen deutlich höher als die Anzahl der ausgelieferten Grafikkarten (18'835 Stück). Aber natürlich werden jene Prozessoren auch oftmals nicht zum Nachrüsten verwendet, sondern zur Erstbestückung gänzlich neuer PC-Systeme, von denen nicht alle eine extra Grafiklösung benötigen (oder man alternativ eine vorhandene Grafiklösung benutzt). Dennoch sieht es anhand dieser beiden Zahlen etwas so aus, als wäre die Mindfactory im CPU-Geschäft durchaus besser unterwegs als im Grafikkarten-Geschäft – wo es natürlich über die Vielzahl an angebotenen Grafikkarten (allein bei der Mindfactory sind ca. 500 verschiedene Modelle gelistet) auch eine größere Variationsbreite zwischen den jeweiligen Einzelhändlern gibt.