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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. August 2015

Die ComputerBase hat sich Radeon R9 Fury X und GeForce GTX 980 Ti unter 4K & 12K CrossFire/SLI angesehen. Unter der 4K-Auflösung liegt dabei das nVidia-Zweiergespann um 2,7% vorn, obwohl bei den Einzelkarte die AMD-Lösung knapp mit 0,6% führt. Allerdings ist der insgesamte Skalierungs-Eindruck für CrossFire laut der ComputerBase wohl sogar etwas besser – es fehlen halt nur noch CrossFire-Profile für einige Spiele, was den Durchschnitt dann entsprechend herunterzieht. Ein extra Test unter 12K in Form von drei 4K-Monitoren mit einer Auflösung von 11520 x 2160 Pixeln ergab in etwa das gleiche Ergebnis, hier lag das nVidia-Zweiergespann um 5,7% vorn. Der jeweils eher geringe nVidia-Vorteil überrascht etwas, da die AMD-Lösung aufgrund des Speicherunterschied von 4 GB (AMD) vs. 6 GB (nVidia) Speicher pro Grafikchip viel eher in Speicherprobleme laufen sollte – gerade bei derart hohen Auflösungen sowie der Verwendung gleich zweier Grafikkarten. Augenscheinlich reichen die 4 GB Speicher der Radeon R9 Fury X aber unter heutigen Spielen doch noch aus – selbst unter CrossFire und 4K/12K-Auflösungen. Bezüglich Mikroruckler unterschieden sich beide Zweiergespanne im übrigen nicht – beiderseits gab es störende Mikroruckler auf mittlerem Niveau, ohne Vorteil für den einen oder anderen Hersteller.

Passend hierzu wissen Fudzilla zu berichten, das weltweit wohl nur rund 300.000 CrossFire/SLI-Systeme im Einsatz sind. Der jährliche Markt hierfür dürfte also irgendwo zwischen 100.000 und 150.000 CrossFire/SLI-Systeme im Jahr liegen, was angesichts von grob 60 Millionen pro Jahr verkaufter Desktop-Grafikkarten nur einen sehr geringen Bruchteil darstellt. Trotzdem müssen AMD und nVidia hierfür die ziemlich aufwendige CrossFire/SLI-Optimierung in ihren Treibern stemmen – ansonsten würden sich diese zweiten und dritten Grafikkarten nicht verkaufen lassen bzw. die ab und zu erscheinenden DualChip-Grafikkarten sowieso nicht. Bei beiden Grafikchip-Entwicklern gibt es hierzu natürlich auch noch den Hintergedanken, irgendwann einmal eine echte Multichip-Entwicklung einläuten zu können – sprich, HighEnd-Grafikkarten generell nur noch aus mehreren Einzelchips zusammensetzen zu können. Hierfür sind CrossFire & SLI die notwendigen Brückentechnologien in die Zukunft, ohne welche man solcherart Zukunftsvisionen nicht angehen könnte – auch wenn echtes Multichip derzeit immer noch klare Zukunftsmusik darstellt.

Bei Phoronix hat man sich mit der Linux-Performance der Radeon R9 Fury X beschäftigt – welche unterdurchschnittlich bis wirklich schlecht ausfällt. Zwar kann sich die Radeon R9 Fury X im Schnitt der angetretenen Spiele-Benchmarks um +17,4% von der Radeon R9 290 absetzen – unter Windows ist der Abstand dieser beiden Grafikkarten (unter 4K) jedoch mit +53,3% deutlich größer. Zudem hängt auch die Radeon R9 Fury X weiterhin erheblich gegenüber den Spitzen-Modellen von nVidia zurück: Eine unter Windows in der 4K-Auflösung genauso schnelle GeForce GTX 980 Ti liegt unter Linux um +39,6% sehr satt vorn – bzw. eher die AMD-Lösung entsprechend deutlich zurück. Unter Linux ist die Spiele-Performance der Radeon R9 Fury X auf nVidia-Seite noch am ehesten mit der GeForce GTX 970 zu vergleichen: In diesem Duell liegt die nVidia-Lösung "nur" um +16,4% vorn – bei allerdings sogar etwas weniger als der Hälfte des Preispunkts. AMD hat hier noch extremen Nachholbedarf – nachdem man vor einiger Zeit mal einen gewissen Gleichstand bei den Linux-Treibern erreicht hatte, liegt man nunmehr wieder maßlos zurück.

Ein klein wenig auffallend an den aktuellen Tests zu Windows 10 ist die fast geschlossene Front beim Niedermachen von Windows 8 ("Die Welt" glänzt hierbei mit "Kachel-Horror") – was früher gut war und hochgejubelt wurde (bzw. der Nutzer sollte "sich umgewöhnen"), wird nun gleich wieder betrachtet, als hätten es zum Launch von Windows 8 immer nur "die anderen" empfohlen. Wie man dies anders als einen Fähnchen-in-den-Wind-häng-Journalismus betrachten soll, bleibt unklar. In dessen Folge darf man auch nicht unbedingt erwarten, daß einem wirklich ehrliche Tests zu Windows 10 zu lesen gegeben werden – Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch all zu oft wird sich schlicht nur auf die Vorteile von Windows 10 gegenüber Windows 8 bezogen, nicht aber auf die mageren Vorteile gegenüber Windows 7 eingegangen oder aber gar die ebenfalls vorhandenen Nachteile gegenüber Windows 7 notiert. Dabei hat Microsoft mit Windows 10 letztlich nur die Scharte von Windows 8 zum gewissen Teil ausgewetzt, hat aber bezogen auf ein PC-Betriebsystem kaum neue Ansätze geliefert – sondern nur eine technologisch modernere Form von Windows 7, in welchem trotzdem immer noch viel vom Design-Unwesen von Windows 8 durchschimmert.