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Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. Februar 2017

Beim Tech Radar macht man sich ein wenig Sorgen ob dem (langsamen) Fortschreiten von DirectX 12 – welches zwar recht schnell von ersten Titeln adaptiert wurde, seitdem aber eher nur einen schleppenden weiteren Verlauf vorweisen kann. Die Begründung hierfür liegt wohl im primären Effekt von DirectX 12 in Form der CPU-Entlastung begründet – welche sich allerdings sowieso nur auf eher schwächeren Prozessoren und unter eher CPU-limitierten Spieletiteln zeigt, ansonsten jedoch eher negierbar ist. Gerade mit der Durchsetzung leistungsfähiger Vierkern-Prozessoren unter Gamern (und zukünftig der Ryzen-Prozessoren von AMD) wird dieses Argument pro DirectX 12 somit eher schwächer – womit sich viele Spieleentwickler den extra Aufwand hierfür sparen, die Adaptionsrate unter Spieleentwicklern damit also nicht automatisch schnell größer wird. Doch abseits dessen fehlt DirectX 12 ein echtes Zugpferd – es existieren zwar neue Hardware-Kapazitäten (Feature-Level 12_0 und 12_1), bislang hat sich jedoch noch kein Spieleentwickler für jene interessiert, obwohl es hierfür eigentlich einen schon recht breiten Hardware-Support gibt.

Wie es aus dieser Situation nunmehr weitergeht, ist noch nicht klar ersichtlich: Möglich, das die Spieleentwickler erst mit ihren 2017/18er Spiele-Engines sich wirklich auf DirectX 12 einstellen – einfach, weil die zum Erscheinen von DirectX 12 im Planungsstatus befindlichen Spieletitel eben immer erst ein paar Jahre später wirklich erscheinen. Zu hoffen wäre auch, daß sich die Spieleentwickler mehr und mehr den Hardware-Möglichkeiten von DirectX 12 zuwenden – hiervon ist langfristig mehr zu erwarten als vom LowLevel-Ansatz, welcher schließlich immer nur einen gewissen CPU-Boost ermöglicht, nicht (bzw. nur sehr selten) jedoch bessere Grafikeffekte. Möglich aber auch, das sich DirectX 12 jetzt erst einmal noch durchschleppen und eine längere Zeit der Koexistenz mit DirectX 11 durchhalten muß, weil gerade die kleineren Spieleentwickler den höheren Aufwand ungern schultern wollen, wenn die automatisch wachsende CPU-Power sowieso alle Performance-Sorgen überdeckt. Langfristig spricht natürlich alles nur für DirectX 12, irgendwann wird allein die hohe Hardware- und Software-Kompatibilität ganz automatisch zu DirectX 12 führen. Es ist nur nicht auszuschließen, das dies dann doch länger dauert, als man es nach den Anfangserfolgen von DirectX 12 angenommen hatte.

Noch zu erwähnen wäre das nunmehr (per Steam) verfügbare "HD Texture Pack" für Fallout 4, welches Bethesda diese Woche für den zwei Jahre alten Titel nachgereicht hat. Zu diesem fragte Bethesda eher unrealistisch hohe Systemanforderungen in Form eines Core i7-5820K samt einer GeForce GTX 1080 8GB ab (die hierzu zuerst ebenfalls notierte "Radeon RX 490 8GB" verschwand schnell wieder von der Bethesda-Webseite), was sich allerdings in der Praxis nunmehr als halb so wild herausstellt: Gemäß entsprechender Test seitens GameStar und PC Games Hardware fressen die HD-Texturen mitnichten mehr GPU-Leistung, sondern belegen einfach nur mehr Grafikkartenspeicher – weswegen die Empfehlung einer 8-GB-Grafikkarte schon unter FullHD durchaus korrekt ist. Im Gegentest mit einer GeForce GTX 970 gab es zwar weiterhin exzellente fps-Werte, allerdings wurden die HD-Texturen oftmals erst nach einigen Sekunden eingeladen, war der Effekt des "HD Texture Pack" also gar nicht gegeben. Jener enttäuscht allerdings laut beider Testberichte sowieso – für die Download-Größe von 55 GB hatte man sich mehr erhofft als eine nur etwas bessere Texturenqualität, welche sich zudem zumeist nur in Standbildern und bei Detailbetrachtungen wirklich zeigt.

Canard PC plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen über das augenscheinlich nun vorliegende offizielle Ryzen-Testsample: Jenes soll selbst im finalen Stepping seine deutlichen Probleme haben, die vorgegebene TDP von 95 Watt einzuhalten – möglicherweise in Solidarität mit der Radeon RX 480, in jedem Fall natürlich nicht ganz untypisch. Denn leider ist die Glaubwürdigkeit von TDP-Angaben in den letzten Jahren immer mehr dem Hersteller-Marketing zum Opfer gefallen – früher einmal sollte diese Angabe den OEMs dazu dienen, bei Mainboard, Kühlung und Netzteil die jeweils passsenden Komponenten zu verbauen, heuer nun wird damit schlicht Produktpolitik getrieben. Insofern würde es nicht überraschen, wenn das Ryzen-Spitzenmodell am Ende seine Schwierigkeiten haben sollte, beim Realverbrauch innerhalb seiner TDP-Grenze zu bleiben. Verwunderlich an dieser Stelle wäre dann jedoch vor allem die Existenz des "Ryzen 7 1700" Achtkerner mit einer TDP von nur noch 65 Watt – da müsste schon einiger Abstand beim Takt bzw. den aktivierten Features herrschen, um diesen erheblichen TDP-Unterschied auch in der Praxis zu erreichen.