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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Juni 2018

Die GameStar bringt von der Computex vielbeachtete Aussagen seitens AMDs David Wang mit, dem neuen Entwicklungschef der Radeon Technology Group (RTG). Demzufolge hat sich jene RTG in der Vergangenheit (sprich unter der früheren Führung von Raja Koduri) zu sehr auf KI/AI-Berechnungen konzentriert, was AMD wie bekannt mit seinen "Radeon Instinct" Karten angeht. Damit ist der RTG-Fokus aufs Gaming als Hauptverkaufsträger etwas verlorengegangen – was die neue RTG-Führung jedoch wieder zurückdrehen will. Dazu soll es zukünftig auch wieder pro Jahr eine neue Grafikkarten-Generation bei AMD geben (nicht zu verwechseln mit neuen Chip-Generationen). Insgesamt sind dies sehr positive Aussagen: Denn es spricht zwar nichts dagegen, sich zweite Standbeine über andere Nutzungsmöglichkeiten seiner Grafikchips aufzubauen, aber finanzieren läßt sich diese Entwicklung nur über das Brot- und Butter-Geschäft – und das müssen dann die Verkäufe an "normalen" Grafikkarten stemmen. Genau in diesem Punkt hinkt AMD nun jedoch inzwischen deutlich hinterher – sowohl technologisch als auch bei der Häufigkeit & Bedeutsamkeit der eigenen Entwicklungsschritte bei "normalen" Grafikkarten.

Der technologische Vorsprung nVidias läßt sich zwar nicht so schnell wieder aufholen, doch mit einer beschleunigten eigenen Entwicklung wäre dies doch eher machbar als beim bislang eher geruhsamen AMD-Fahrplan zu den nächsten Grafikchip-Generationen. AMD kann natürlich bereits laufende Entwicklungsschritte nur eher schlecht umstoßen, insofern sind da keinerlei kurzfristige Verbesserungen zu erwarten. Bei dieser Aussage dürfte es eher um die langfristige Konzeption gehen, vor dem Jahr 2020 sind hierzu keinerlei griffige Ergebnisse zu erwarten. Zudem ist natürlich überhaupt noch nicht gesichert, wie ernst AMD das ganze angeht bzw. angesichts seiner Möglichkeiten angehen kann. Den Idealfall, das eine regelrecht durchgehend neue Chip-Generation herauskam, gab es bei AMD zuletzt in den Jahren 2011/12 – in Form der ersten 28nm-Grafikchips der Southern-Islands-Generation (Radeon HD 7000). Danach hat sich AMD immer nur mit Refreshes und nur teilweise neuen Grafikchips durchgehangelt – das kann man durchaus mal so machen, aber es darf eigentlich nicht die Regel werden (wie es bei AMD für die nachfolgenden Grafikkarten-Generationen jedoch wurde). Ob AMD die Möglichkeiten hat, hier ähnlich wie nVidia wirklich in (mehr oder weniger) jeder Generation mit mehreren neuen Grafikchips anzutreten, muß sich noch erweisen. Aber vielleicht hat man bei der Radeon Technology Group inzwischen begünstigt durch den geschäftlichen Erfolg der Ryzen-Prozessoren auch mehr Geld zur Verfügung als bis vor kurzem – und kann sich daher hoffentlich auch mehr Entwicklungsarbeit leisten.

Die PC Games Hardware notiert ein interessantes nVidia-Patent zu Texturen mit unendlicher Auflösung – worunter sich am Ende schlicht Texturen im Vektor-Format verbergen. Jene lassen sich (wie von professioneller Bildbearbeitung bekannt) unendlich skalieren, was insbesondere bei hohen Auflösungen einen erheblichen Größenvorteil ergibt – bei PC-Spielen kommt dann hinzu, das dort ja gewöhnlich alle Texturen in mehreren verschiedenen Auflösungen auf der Platte liegen und daher zusätzlich Speicherplatz verballern. Der Nachteil von Vektor-Texturen liegt im höheren Rechenaufwand, um aus jener denn im Fall der Benutzung eine reale Textur zu kreieren. Diesen Nachteil könnte man allerdings mit so etwas wie "Texture Warming" umgehen, sprich der Kreiierung aller benötigten Texturen passend zu gewählten Auflösung beim Levelstart. Alternativ könnte man in zukünftigen Grafikchips auch ein paar extra Schaltungen verbauen, um diese Umrechnung von Vektor-Textur auf normale Textur Hardware-beschleunigt zu realisieren. Abgesehen vom Speicherplatz-Gewinn hätten Vektor-Texturen auch noch den Vorteil, das damit Spiele eventuell langsamer altern würden – weil ja dann die Texturen sich zukünftigen höheren Auflösungen besser anpassen würden.

Laut der PC Games Hardware ist der im Server-Bereich für Intels Skylake-SP verwendete Sockel 3647 nicht wirklich Endkunden-tauglich, sprich vergleichsweise anfällig für Montagefehler. Dies könnte Ungemach für die kommenden Enthusiasten-Prozessoren von Cascade Lake bedeuten – wobei zu jenen allerdings die Sockel-Wahl noch nicht sicher ist. Das Intel für die großen Modelle (mit vielen CPU-Kernen) den Sockel 3647 einsetzen muß, wie gern berichtet wird, ist nicht wirklich erwiesen – das ganze ist eher eine Wahl zugunsten des Sechskanal-Speicherinterfaces der Server-Modelle. Sofern im Desktop-Bereich dann eventuell nur das gewöhnliche Vierkanal-Speicherinterface freigeschaltet wird, macht es wahrscheinlich auch ein kleinerer Sockel. An der Stromversorgung sollte dies nicht scheitern, schon Skylake-X zeigte im Overclocking-Betrieb Leistungsaufnahmen massiv oberhalb der spezifizierten TDP. Gut möglich, das also auch die 28-Kern-Prozessoren von Cascade Lake im Desktop-Bereich im bekannten Sockel 2066 antreten – während deren Server-Brüder weiterhin den Sockel 3647 benutzen.