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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Juni 2015

Laut Fudzilla sollen die Antigua- und Grenada-Chips von Radeon R9 380 & 390/X nicht einfach nur glatt umbenannte Tonga- und Hawaii-Chips darstellen, sondern in der Tat leicht verbesserte Chipvarianten ("improved design") sein. Dies wäre mal sehr interessant – aber da nicht genau ausgeführt wurde, worin die Verbesserungen liegen, kann es sich hierbei auch "nur" um ein neues Chip-Stepping handeln, welches vielleicht mehr Takt schafft, aber intern unverändert ist. Regelrechte interne Veränderungen würden insbesondere beim Tonga/Antigua-Chip verwundern, jener ist schließlich der derzeit modernste AMD-Grafikchip. Zudem wäre es arg verwunderlich, wenn AMD angesichts dieser Möglichkeiten nicht auch den Pitcairn-Chip der Radeon R7 370 intern verändert – einen neuen Codenamen mit "Trinidad" hat das ganze schließlich schon. In jedem Fall besteht hier aber auch die gute Chance auf eine klassische Ente – der Curacao-Chip der Radeon R9 270 Serie sollte auch gegenüber dem Pitcairn-Chip der Radeon HD 7800 Serie verändert sein, stellte sich am Ende jedoch als klassisches Rebranding heraus.

Videocardz berichten über einen US-Händlerpreis zur Radeon R9 390X seitens XFX: Für 449 Dollar soll die Grafikkarte erhältlich werden, welche jetzt schon beim US-Händler "Best Buy" an Lager liegt – genauso im übrigen wie Radeon R9 390, Radeon R7 370 & 360 (fehlend hierbei die Radeon R9 380). Dies passt gut zu den kürzlichen Preisangaben zur Radeon R300 Serie – und eingerechnet des Punktes, daß es sich bei der XFX-Karte um ein Herstellerdesign mit Übertaktung ab Werk handeln sollte, dürfte der Listenpreis der Radeon R9 390X bei 399 Dollar liegen. Viel mehr kann es gar nicht werden, denn die 8-GB-Ausführung der Radeon R9 290X ist schon (bestenfalls) für 399 Euro erhältlich – und die dort gebotenen Hersteller-Modelle takten auch nicht wirklich niedriger als die Radeon R9 390X. Bleibt zu hoffen, daß AMD es ähnlich sieht, und die wegen des Rebranding-Status sowieso immer unter kritischer Sicht stehende Radeon R300 Serie nicht preislich zu hoch ansetzt.

Von den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt hingegen das Gerücht, daß die Radeon Fury X auf Fiji-XT-Basis nicht in sowohl wasser- und luftgekühlter Ausführung geplant ist (wie bisher berichtet), sondern allein nur wassergekühlt daherkommt. Die Radeon Fury auf Fiji-Pro-Basis soll hingehen nicht mit zum initialen Fiji-Launch verfügbar sein: AMD legt für diese luftgekühlte Grafikkarte angeblich kein Referenzdesign auf, womit die Grafikkarten-Hersteller etwas Zeit brauchen, um ihre eigenen Designs für diese Grafikkarte zu entwickeln. Beide Informationen widersprechen dem bisherigem Stand der Dinge – allerdings haben die SweClockers in der Vergangenheit oftmals korrekte Informationen geliefert, muß diese Meldung demzufolge zumindest als Möglichkeit betrachtet werden.

Und letztlich behaupten TweakTown noch, daß AMDs Fiji-Chip für dieses Jahr auf gerade einmal 30.000 Stück limitiert sein soll – für noch sechs Monate bis Jahresende und einem augenscheinlich hohen Interesse an diesem Grafikchip ist dies wirklich wenig, trotz des zu erwartenden hohen Preispunkts. Zumindest finanziell kann AMD so nicht das Ruder herumreißen – aber Fiji ist auch mehr der Türöffner, um den Rest des Radeon R300 Portfolios im Glanz des Spitzenchips millionenfach verkaufen zu können. Grundlage für die geringe Anzahl an verfügbaren Fiji-Chips sollen Ausbeuteprobleme bei der Chipfertigung sein – was aber gleichzeitig auf eine Schwäche dieser Meldung hinweist: Bei Ausbeuteproblemen kann man eher schwerlich eine sinnvolle Prognose dazu abgeben, wie die Situation in mehreren Monaten aussieht. Normalerweise läßt sich daher niemand zu einer Aussage darüber hinreißen, wie viele Chips man bis in sechs Monaten hergestellt haben könnte. Eher möglich wäre die Auflösung, daß die genannten 30.000 Fiji-Chip jene Anzahl darstellt, über welche AMD initial zum Launch verfügt – und dies wäre dann schon wieder ganz stattlich, wenn auch womöglich ebenfalls nicht ausreichend.