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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Dezember 2015

Die PC Games Hardware berichtet zu einem weiteren Fall einer Grundtakt-Übertaktung bei einem Skylake-Zweikerner – hierbei waren nunmehr 4.7 GHz unter Luftkühlung und satte 6.0 GHz unter flüssigem Stickstoff möglich. Ausgangspunkt dieses Übertaktungserfolgs war ein angepasstes Asus-BIOS, welches diese Art der Grundtakt-Übertaktung erst möglich machte, ohne daß es deswegen (ins Gewicht fallende) Seiteneffekte auf andere Taktraten gab. Momentan ist jenes BIOS noch im Beta-Status, da einige Dinge hiermit nicht funktionieren (beispielsweise die Stromparfunktionen) – allerdings will Asus die Sache tatsächlich zur Marktreife treiben und diese BIOS-Versionen veröffentlichen. Laut dem Tech Report arbeiten auch ASRock und Supermicro an ähnlichen BIOS-Versionen zum Übertakten von non-K-CPUs. An dieser Stelle dürfte Intel dann allerdings einschreiten, denn einfach zu übertaktende Mainstream-Prozessoren sind garantiert nicht das, was Intel sich in dieser Frage vorstellt. Bestenfalls sind irgendwelche Schleichwege für Enthusiasten vorstellbar – und notfalls sitzt Intel immer am längeren Hebel, lassen sich sogar über Windows Update Microcode-Updates für Intel-Prozessoren verteilen, welche die Grundtakt-Übertaktung wieder zurücknehmen.

Die ComputerBase hat einen Test angetreten, welcher zum Launch von Skylake nur eher spärlich zu finden war: Den direkten Vergleich von DDR3 vs. DDR4 auf Skylake. Inzwischen liegen nun einige Mainboards vor, welche den Betrieb von sowohl DDR3- als auch DDR4-Speicher ermöglichen (natürlich nicht gleichzeitig), wenngleich man bei Mainboards unterhalb des Z170-Chipsatzes mit der Intelschen Limitierung auf Speichertaktungen von maximal DDR3/1600 bzw. DDR4/2133 leben muß. Allerdings kommen die Speichertaktungen im Test der ComputerBase allgemein nicht gut weg: Gerade einmal 5-6% Leistungsdifferenz zwischen DDR3/1333 und DDR4/3000 sind überaus mager – und benutzt man DDR3/1866, geht die Leistungsdifferenz zu DDR4/3000 auf gerade einmal 1-3% zurück. Viel eher wird aus den ComputerBase-Messungen offensichtlich, daß das Mainboard eine mindestens genauso große Rolle spielt wie der Speichertakt, um 3-5% können die Performanceergebnisse je nach Mainboard (selbst auf gleichem Chipsatz) differieren.

Die große Empfehlung pro DDR4-Speicher oder allgemein höheren Speichertaktraten ist somit diesem Test mitnichten zu entnehmen. Insbesondere unter Spielen ist der Effekt meistens noch geringer und noch stärker abhängig vom benutzten Mainboard – mit Ausnahme in Form von Civilization: Beyond Earth sowie Total War: Attila, welche höhere Speichertaktungen in gewissen Maßen belohnen (egal ob DDR3 oder DDR4). Echte Nachteile hat man mit DDR3 oder auch niedrigen Speichertaktungen allerdings nur unter arg theoretischen Testern, nicht aber im Arbeits- oder Gaming-Alltag. Insofern spielt es wohl keine Rolle, ob man ein Skylake-System mit DDR3 oder DDR4 aufbaut – und selbst die Zukunftsfähigkeit beeinträchtigt DDR3-Speicher derzeit nicht, denn DDR4 ist noch frisch im Markt, DDR3 wird also noch lange bezahlbar und erhältlich bleiben. Zudem lohnen großartige Nachrüstungen bei heutigen Intel-Plattformen nur noch in den seltensten Fällen, deswegen muß man nicht zwingend zur neuesten Plattform bzw. Produkt greifen. DDR3-Speicher kann also (selbst auf niedrigen Taktungen) problemlos mit Skylake gepaart werden, dies läßt sich aus jenem Test mitnehmen.

Fudzilla beschwören in zwei Meldungen – No.1 & No.2 – daß GDDR5-Speicher noch lange nicht abgemeldet sei im Grafikkarten-Geschäft, sondern (inklusive seiner Nachfolger) sogar noch das Jahr 2016 dominieren soll. Hierbei spielt man zum einen darauf an, daß HBM-Speicher (wegen seiner Kostenlage) wohl kaum im Jahr 2016 schon durchgehend bis hinunter ins LowCost-Segment genutzt werden kann – was allerdings bereits allgemein so erwartet wird. Und zum anderen wärmt man erneut die Geschichte von GDDR5X an – von Fudzilla allerdings als "GDDR6" bezeichnet, ohne daß es hierfür offizielle Anzeichen gäbe. Bei diesem GDDR5-Derivat sind wir allerdings nach wie vor skeptisch, weil damit die Interface-Taktraten entsprechend ansteigen (bis zu einer Verdopplung) und das Speicherinterface unter GDDR5 bekannterwese der größte Stromfresser ist. GDDR5X mag nutzvoll sein, um (nominelle) Taktraten von 5000 MHz auf Mainstream- und Performance-Grafikchips zu erreichen, dies würde dann den Stromverbrauch auch nicht all zu stark belasten.

Aber bei den prognostiziert maximalen 7000 MHz für GDDR5X würde der Stromverbrauch des Speicherinterfaces durch die Decke gehen, was dann für HighEnd- und Enthusiasten-Chips zu große Einschränkungen mit sich bringt. Dabei ist derzeit allerdings immer noch unklar, ob GDDR5X überhaupt von den Grafikchip-Entwicklern benutzt wird – denn trotz daß dieser Speicherstandard die gleichen Interfaces und Protokolle wie GDDR5 nutzt, werden hierfür die Speicherchips selber umgearbeitet, was in jedem Fall eine längere Evaluierungsphase benötigt (von welcher derzeit nichts zu sehen ist). Am Ende könnten die Grafikchip-Entwickler (maßvoll) höhere Speicherbandbreiten bei Mainstream- und Performance-Grafikchips auch mit etwas größeren GDDR5-sSpeicherinterfaces erreichen, dafür muß man in dieser Chipklasse nicht zwingend den Speichertakt mittels GDDR5X durch die Decke treiben. Denkbar sind in dieser Frage derzeit aber noch alle Lösung – gut möglich daher, das es nächstes Jahr (neue) Grafkchips mit HBM2, GDDR5 und GDDR5X zu kaufen geben wird, die Grafikchip-Entwickler also gleich alle der sich anbietenden Möglichkeiten nutzen werden.