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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Mai 2019

Bei AnandTech hat man sich angesehen, wie gut ein Core i7-2600K aus Intels Sandy-Bridge-Reihe heutzutage noch mitkommt. Dazu wurde diese Vierkern-CPU mit HyperThreading einmal auf default-Taktraten und einmal übertaktet auf 4.7 GHz gegen den Core i7-7700K (Kaby Lake, 4C/8T, 4.2/4.5 GHz) sowie gegen den Core i7-9700K (Coffee Lake Refresh, 8C/8T, 3.6/4.9 GHz) gestellt. Die Übertaktung des Core i7-2600K ist in diesem Fall allerdings eher grenzwertig hoch angesetzt, ein üblicher Übertaktungserfolg für diese CPU liegt bei 4.5 GHz. Sicherlich gab es auch Exemplare mit gleich 4.7 GHz, aber jene zählten zur absoluten Spitze bei Sandy Bridge – gut auch daran zu sehen, das der auf 4.7 GHz übertaktete Core i7-2600K bei AnandTech in einigen Benchmarks des Testfelds versagte, respektive nicht vollkommen stabil lief. Dafür ist die erzielte Mehrperformance allerdings erstklassig, ausgehend von den nominell nur 3.4/3.8 GHz Takt kann man auf 4.7 GHz natürlich richtig viel herausholen: +24,7% Anwendungs-Performance, +23,0% höhere durchschnittliche Frameraten sowie +28,8% höhere Minimum-Frameraten stehen für diese Übertaktung des Core i7-2600K zu Buche – was bei der Übertaktung heutiger Prozessoren bei weitem nicht mehr zu erreichen ist. Eben deswegen konnte man diese frühen Modelle der Core-Architektur mit gutklassiger Übertaktung auch vergleichsweise lange benutzen, ohne bei der Performance wirklich deutlich ins Hintertreffen zu geraten.

Technik Anwendungen Spiele fps Spiele 1%min CPU-Verbr.
Core i7-9700K CFL-Refresh, 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 374$ (2018) 144,6% 113,4% 113,0% 124W
Core i7-2600K OC Sandy Bridge, 4C/8T, @ 4.7 GHz, 317$ (2011) 82,3% 90,0% 85,5% 116W
Core i7-7700K Kaby Lake, 4C/8T, 4.2/4.5 GHz, 339$ (2017) 100% 100% 100% 95W
Core i7-2600K Sandy Bridge, 4C/8T, 3.4/3.8 GHz, 317$ (2011) 66,0% 73,2% 66,4% 88W
gemäß der 20 Anwendungs- und 8 Spiele-Tests (unter FullHD) von AnandTech

Aber auch derzeit ergibt der Vergleich zum Core i7-7700K mit gleicher Kern-Anzahl noch eine halbwegs gute Wertung: Der übertaktete Core i7-2600K liegt um -17,7% bei der Anwendungs-Performance sowie um -10,0% bzw. -14,5% bei der Spiele-Performance zurück, was aufgrund der Altersdifferenz nicht dramatisch ist (immerhin 6 Jahre, das war früher im CPU-Geschäft mal eine kleine Ewigkeit). Unübertaktet sammeln sich dann natürlich größere Differenzen an, insbesondere zum Core i7-9700K: Jener liegt gleich +119% bei der Anwendungs-Performance sowie +55% bzw. +70% bei der Spiele-Performance gegenüber dem unübertakteten Core i7-2600K deutlich vorn. Die einzelnen jährlichen Intel-Schritte mögen somit für sich betrachtet klein gewesen sein, in der Summe zwischen 2. und 9. Core-Generation ergeben sich dann aber dennoch richtig große Performance-Differenzen (was aber natürlich auch so sein sollte). Sofern es keine Spitzen-Performance sein muß und man den Core i7-2600K (gut) übertaktet betreibt, ist dessen Performance auch heutzutage aber immer noch ehrbar und schreit (überhaupt) nicht nach sofortiger Ablösung. Ewigkeiten wird dies natürlich nicht weitergehen, denn sobald schnell takteten Achtkerner zum neuen Standard werden, geht die Ära dieser Vierkern-Prozessoren dann wirklich zu Ende – nach allerdings beachtenswert langer Laufzeit.

Die Straßenpreise der Coffee-Lake-Prozessoren der Modellreihen Core i-8000 & Core i-9000 haben sich seit dem Jahresstart kaum verändert, was für den abgelaufenen Zeitraum von mehr als vier Monaten eigentlich eher mau ist. Zumindest gab es in letzter Zeit eine leicht stärkere Bewegung als in den ersten beiden Jahresmonaten: Die Core i-8000 Prozessoren verloren von Januar auf März -1,1%, nunmehr sind es von Januar auf Mai wenigstens -3,1% geworden. Bei den Core i-9000 Prozessoren ist dies deutlicher, jene legten von Januar auf März sogar minimal um +0,1% zu, konnten dann jedoch von Januar auf Mai wenigstens um -5,4% beim Straßenpreis abspecken. Dadurch ergibt sich die erfreuliche Situation, das die Core i-9000 Prozessoren im Schnitt in Euroland soviel wie ihre Dollar-Listenpreise kosten, während die Core i-8000 Prozessoren im Schnitt immer noch leicht teurer als jene sind (die Dollar-Listenpreise sind wegen des schwankenden Wechselkurses natürlich kein exakter Maßstab, aber gewöhnlich liegen Intel-Prozessoren langfristig immer unterhalb ihrer Listenpreise). Irritierend dagegen ist, das bei den Core i-9000 Prozessoren die neu am 8. Januar in den Markt gekommenen Modelle teilweise schlecht verfügbar sind – und von den neu am 23. April in den Markt gekommenen Modellen derzeit noch gar nichts zu sehen ist. An dieser Stelle zeigt sich Intels 14nm-Lieferschwäche dann doch noch einmal als weiterhin aktiv.

Liste 19. Okt. 6. Jan. 3. Mar. 10. Mai Okt./Jan. Jan./Mai Liste/Straße
Core i9-9900K 488$ ab 699€ ab 529€ ab 517€ ab 498€ -24% -6% 102%
Core i7-9700K 374$ ab 499€ ab 418€ ab 424€ ab 404€ -16% -3% 108%
Core i5-9600K 262$ ab 350€ ab 267€ ab 270€ ab 248€ -24% -7% 95%
Core i5-9400F 182$ - - ab 169€ ab 149€ - - 82%
Core i3-9350KF 173$ - - ab 198€ ab 190€ - - 110%
Durchschnitt: -21,4% -5,4% 99,3%
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Liste 28. Aug. 10. Okt. 6. Jan. 3. Mar. 10. Mai Aug./Okt. Okt./Jan. Jan./Mai Liste/Straße
Core i7-8086K 425$ ab 415€ ab 489€ ab 494€ ab 509€ ab 509€ +18% +1% +3% 120%
Core i7-8700K 359$ ab 330€ ab 469€ ab 424€ ab 396€ ab 369€ +42% -10% -13% 103%
Core i7-8700 303$ ab 300€ ab 439€ ab 339€ ab 311€ ab 301€ +46% -23% -11% 99%
Core i5-8600K 257$ ab 234€ ab 319€ ab 262€ ab 257€ ab 269€ +36% -18% +3% 105%
Core i5-8600 213$ ab 214€ ab 288€ ab 239€ ab 263€ ab 242€ +35% -17% +1% 114%
Core i5-8500 192$ ab 194€ ab 289€ ab 229€ ab 231€ ab 212€ +49% -21% -7% 110%
Core i5-8400 182$ ab 176€ ab 289€ ab 195€ ab 190€ ab 202€ +64% -33% +4% 111%
Core i3-8350K 168$ ab 159€ ab 196€ ab 174€ ab 168€ ab 149€ +23% -11% -14% 89%
Core i3-8300 138$ ab 135€ ab 179€ ab 149€ ab 154€ ab 149€ +33% -17% ±0 108%
Core i3-8100 117$ ab 108€ ab 179€ ab 120€ ab 115€ ab 125€ +66% -33% +4% 107%
Durchschnitt: +41,2% -18,0% -3,1% 106,5%
Preisnotierungen auf Basis von Geizhals ausschließlich für sofort lieferbare Angebote

Golem berichten über den weiterhin enorm steigenden Rechenbedarf von Automobil-Rechnern – welcher vorangetrieben wird durch die offensichtliche Fehleranfälligkeit der bisherigen Systeme sowie neu hinzukommende Vorschriften zur Ausfallsicherheit, welche teilweise eine dreigleisige Auswertung der Sensordaten abfordern. Zukünftige elektronische Steuergeräte müssen daher viel größer und mit viel mehr parallelen Einheiten ausgerüstet sein – welche damit dann auch den Strombedarf auf 250 bis 800 Watt hochdrücken würden (für das elektronische Gesamtsystem inklusive Nebenrechnern, Sensoren und Netzteil bis zu 2000 Watt). Dafür rechnet man dann inzwischen schon mit einer Wasserkühlung als notwendige Maßnahme – welche sich ebenfalls den verschärften Vorschriften zur Ausfallsicherheit stellen muß. In jedem Fall liegt hier ein Feld, in welchem die CPU/GPU-Entwickler noch einige Jahre lang mal wirklich mit steigenden Rechenleistungen punkten können, nachher eventuell mit der Ausrüstungen von Dutzenden Millionen Neuwagen jährlich finanziell partizipieren können. Noch ist allerdings nicht klar, wer hierbei das Rennen macht – und wenn der Rechenbedarf wirklich derart anzieht, dann dürften auch noch Seiteneinsteiger interessiert sein, hierbei mitzumischen. Bislang ist von den großen PC-Entwicklern wie bekannt nur nVidia wirklich in diesem Feld dabei.