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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Juni 2013

Der Heise Newsticker berichtet ebenfalls über das kürzlich erwähnte externe Grafikkarten-Gehäuse seitens Silverstone auf Thunderbolt-Basis – und sieht jenes wegen der angeblichen Datenübertragungsrate mit vergleichbar vier PCI Express 2.0 Lanes als vergleichsweise potent an. Jene vier PCI Express Lanes müssen wir allerdings anzweifeln – Thunderbolt überträgt mit 10 GBit/sec, was eher zwei PCI Express 2.0 Lanes (8 GBit/sec) entspricht als gleich deren vier (16 GBit/sec). Zudem steht zu befürchten, daß gerade bei Notebooks Thunderbolt in der Realität nur an zwei PCI Express Lanes angebunden ist, da bei Notebook-Chipsätzen jene PCI Express Lanes in aller Regel recht rar sind. Sofern sich daran nichts ändern, ist selbst Thunderbolt derzeit einfach zu schwach zur Anbindung potenter Grafikkarten.

Die ComputerBase berichtet über die Vorstellungen neuer Kühler-Technologien seitens Noctua auf der Computex. So ist der letztes Jahr gezeigte Lüfter mit aktiver Geräuschunterdrückung inzwischen so weit, daß man jenen mit einem (angepassten) CPU-Kühler kombiniert demonstrieren konnte. Leider ist das ganze damit immer noch nicht aus dem Vorserien-Status heraus und konnte somit auch noch kein Auslieferungstermin für diese "ANC-Kühler" ("Active Noise Cancellation") genannt werden. Daneben bastelt Noctua noch an einer neuen Kühler-Bodenplatte mit deutlich besserem Wärmeübertragungs-Koeffizienten, welche durch in den Kupfer eingelassenen Diamantstaub erreicht werden soll.

Ein Artikel des Spiegel über Edward Snowden, den Whistleblower von PRISM, bringt weitere Details & Erklärungsansätze zu diesem NSA-Überwachungsprogramm: So scheint PRISM selbst möglicherweise nur die Software zur Durchsuchung der Datenberge zu sein, nicht das generelle Abschnorchel-Programm. Dies würde erklären, wieso die NSA-Präsentation nur Kosten von 20 Millionen Dollar pro Jahr angibt und wieso einige der Dementi von US-Unternehmen glatt bestreiten, den Begriff "PRISM" überhaupt zu kennen – möglicherweise wurde jener Begriff wirklich nur NSA-intern benutzt und die eigentliche Datenbeschaffungs-Aktion stand unter einem anderen Programmnamen bzw. möglicherweise sogar mehreren Programmnamen.

Letztlich ist PRISM aber dann das, was die Sache wirklich gefährlich macht: Noch vor 30 Jahren wäre man mit solchen Datenbergen glatt überfordert, würde ein mehr an Daten kein besseres Recherche-Ergebnis bringen. Heutzutage scheint mit PRISM dagegen diese Technologie zur Verfügung zu stehen, auch den kleinsten Datenfetzen zu einem Informationsgewinn verarbeiten zu können. Davon abgesehen bringt der Guardian ergänzenderweise eine weitere PRISM-Folie, welche sowohl den direkten Zugriff auf die Server der bewußten US-Firmen als auch den NSA-Zugriff auf die Backbone-Netze untermauert. Abschließend berichten Golem noch über positive Äußerungen des Chefs der Deutschen Polizeigewerkschaft, welcher das PRISM-Programm wohl sogar als "Vorbild" für Deutschland sieht.