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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Januar 2014

Gegenüber dem Tech Report hat sich nVidia zurückhaltend bezüglich AMDs FreeSync geäußert: So funktioniert die AMD-Technik laut nVidia nur bei einer sehr direkten Monitor-Anbindung per LVDS oder eDP, was es üblicherweise nur im Notebook oder bei AiOs gibt – nur dann steht das für FreeSync benötigte variable VBlank-Signal zur Verfügung. Desktop-Monitore werden hingegen indirekt per DVI, HDMI oder DisplayPort angebunden, wobei dann der Skalierungschips des Monitors den Ausschlag gibt – und hier ist nVidia kein aktueller Desktop-Monitor bekannt, welcher variables VBlank zur Verfügung stellt. Diese Ausführungen von nVidia würde in jedem Fall erklären, wieso nVidia hierfür beim eigenen Ansatz "G-Sync" extra eine vergleichsweise teure Platinen zur Monitoransteuerung aufgelegt hat.

Das Gegenargument hierzu versteckt sich im FreeSync-Artikel von PC Perspective: Der in der nächsten Zeit zu erwartende neue Standard DisplayPort 1.3 soll wieder ein variables VBlank-Signal in einem optionalen Teil der Spezifikation enthalten. Damit wird nicht jeder Monitor nach DisplayPort 1.3 automatisch FreeSync unterstützen, aber die Standardisierung sollte normalerweise enorm hilfreich dafür sein, daß solcherart Monitore (mit der Erfüllung der optionalen Spezifikation zugunsten eines variablen VBlank-Signals) erscheinen. Damit ist AMDs FreeSync nach wie vor in der besseren Position zu sehen, wenngleich die AMD-Technologie wohl noch etwas Zeit benötigt, ehe dann wirklich Monitore nach DisplayPort 1.3 in Serie in den Markt kommen. Wenn alles zugunsten von AMD läuft, wird nVidias G-Sync eher nur eine Zwischenlösung darstellen können.

Seitens der Marktforscher von Gartner und IDC kommen neue Zahlen zum PC-Absatz im abgelaufenen Jahr 2013: Bei Gartner sind es 315,9 Millionen verkaufter PCs, bei IDC sehr ähnliche 314,5 Millionen. Verglichen mit den Zahlen der Jahre 2009 bis 2012 hat der PC gerade im Jahr 2013 ergo einen heftigen Einbruch hinnehmen müssen. Denn während in den Jahren 2010 bis 2012 jeweils grob um die 350 Millionen PCs verkauft wurden und es damit in den Jahren 2011 und 2012 zu einem gewissen Stillstand kam, sah das Jahr 2013 erstmals einen klaren Verlust an verkauften Stückzahlen, welcher mit um die 10 Prozentpunkten nicht wegdiskutierbar deutlich ausfällt.

Interessanterweise sind für diese hohen Rückgang nicht primär die "entwickelten" Märkte wie Nordamerika und Europa verantwortlich, sondern ein verändertes Kaufverhalten in den Schwellenländern, wo verstärkt zu Smartphones und Tablets gegriffen wird und der PC in gewissem Sinne aus der Mode zu kommen scheint. Für die PC-Branche ist dies eine doppelt schlechte Nachricht – so fehlen aus den Schwellenländern nicht nur eigentlich benötigte Umsätze, es wird zudem auch nicht die PC-Basis weiter ausgebaut, welche letztlich auch den Nährboden für das gesamte Ökosystem "PC" bilden. Insbesondere wenn Neueinsteiger niemals mit dem PC in Berührung kommen, sondern die Welt der "Computing Devices" ausschließlich mittels Smartphones und Tablets kennenlernen, wird eher ein Ökosystem herausgebildet, welches möglichst alle Aufgaben mit diesen Gerätschaften lösbar machen wird.

Gegen über aller Panikmache erscheint aber auch ein bedeutsames Gegenargument erwähnenswert: In einer Zeit, wo Microsoft mal wieder ein totales Anti-Windows am Start hat, wo mit den NextGen-Konsolen eine bedeutsame Ablenkung erscheint, wo vor allem aufgrund der geringen allgemeinen Fortschritte (außerhalb des Grafikbereichs) jahrealte PCs noch lange nicht zum alten Eisen gehören und damit abgelöst werden müssten, wo natürlich gerade die Tablets einen riesigen Hype verursachen – in diesen Zeiten sind 10% Stückzahlenverlust sogar regelrecht wenig. Der PC hat augenscheinlich eine sehr breit aufgestellte Basis, welche selbst in wirklich schlechten Zeiten noch für passable Umsätze sorgen kann. Da haben andere Branchen in schlechten Zeiten mit viel heftigeren Schwierigkeiten zu kämpfen als gerade einmal 10% Stückzahlenverlust (was natürlich auch keine 10% Umsatzverlust sind).