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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. April 2018

Bei WCCF Tech spekuliert man über eine "Radeon RX Vega Nano", welche bei Sapphire in Arbeit sein soll. Die Grundlage hierfür ist allerdings erst einmal nur der Punkt, das Sapphire für eine Radeon RX Vega 56 "Pulse" Karte ein PCB benutzt, welches man aufgrund seiner kleinen Abmessung jener (hypothetischen) "Radeon RX Vega Nano" zuordnet. Die benutzte Platine ist mit ~16cm Länge in der Tat minimalistisch für eine Grafikkarte dieser Leistungsklasse und würde damit, einen entsprechenden Kühler vorausgesetzt, zur Erstellung einer Nano-Karte einladen. Erstaunlich ist an dieser Stelle, das Sapphire dies bisher nicht schon selbst getan hat – denkbar, das AMD hier bis zum offiziellen Release einer entsprechenden Karte bremst. Selbiger würde allerdings bessere Chip-Nachlieferungen an Vega-10-Chips voraussetzen – was ein Grund dafür sein könnte, das AMD nicht schon längst dieses Produkt herausgebracht hat. Auf der anderen Seite ist dies immer auch eine Frage des Preises: Eine hypothetische Radeon RX Vega Nano wäre sicherlich etwas langsamer als eine GeForce GTX 1070, kann wegen derer erstklassiger Energieeffizienz aber noch nicht einmal einen höheren Preispunkt nehmen – und müsste demzufolge unterhalb von deren Preispunkt antreten, um Sinn zu ergeben. Sobald sich die Grafikkarten-Preise wieder beruhigt haben, ginge dies also unterhalb von 400 Euro – und eventuell will/kann AMD den Vega-10-Chip für diese Preislage noch nicht abgeben.

AnandTech bringen Details zur Server-Version von Intels Ice Lake, der ersten CPU-Generation in der 10nm-Fertigung. So soll Ice-Lake-SP im Sockel 4189 antreten und über ein Achtkanal-Speicherinterface verfügen, gleichfalls geht die maximale TDP von bisher 205 Watt auf dann 230 Watt hinauf. All dies dürfte natürlich eher nur für die maximalen Ausführungen bzw. größten Ice-Lake-Dies gelten – sprich, wieviel davon dann bei den kleineren Modellen der Enthusiasten-Servern sowie den Consumer-Modellen von Ice Lake ankommt, ist derzeit noch unbestimmt. Gut möglich, das es beispielsweise das Achtkanal-Speicherinterface nur beim größten Ice-Lake-Die gibt, welches im Enthusiasten-Segment üblicherweise keine Verwendung findet (so wie es derzeit bei Skylake-X/-SP der Fall ist). Gut möglich auch, das die entsprechenden Enthusiasten-Prozessoren sogar trotz Vorhandensein eines größeren Speicherinterfaces im Consumer-Bereich beim bekannten Vierchannel-Interface bleiben – was ebenfalls bei Skylake-X/-SP bereits derart praktiziert wird.

Bei HardOCP vermeldet man hingegen klar abweichendes zu der vorstehend skizzierten Marschrichtung im Enthusiasten/Server-Bereich, welcher über Cascade Lake zu Ice Lake führen wird. Laut den Ausführungen von HardOCP kommt Cascade Lake dagegen später als gedacht erst im zweiten Quartal des Jahres 2019. Das laufende Jahr 2018 soll Intel dann mit (angeblichen) Refreshes von Skylake-X füllen, welche einfach mit höheren Taktraten auf Basis einer besseren Wärmeleitpaste antreten sollen. Dabei sollen angeblich bis zu 5 GHz Takt bei den 12- und 14-Kernern erreicht werden – sicherlich nur als maximaler Turbo-Takt, gegenüber dem aktuellen Skylake-X wäre dies dennoch ein enormer Sprung. Dies würde allerdings mit einer entsprechend höheren TDP im Rahmen von 275-300 MHz und damit auch der Erstellung von neuen Mainboards einhergehen, da die aktuellen Platinen für Skylake-X für diese hohen TDPs zumindest nicht offiziell freigegeben sind (gute Overclocking-Boards für Skylake-X sollten dies allerdings auch schon jetzt schaffen können).

Insbesondere an dieser Stelle ist selbiges Gerücht nicht besonders glaubwürdig – denn normalerweise ist Intel stolz auf seinen (wenn auch regelmäßig recht kurzen) Mainboard-Support auf Basis gleicher Sockel. Auch beißt sich dieses Gerücht mit allen vorherigen Informationen sowieso sogar mit der vorstehenden Information über Ice-Lake-SP, wo die kredenzte Serverprozessoren-Roadmap keinerlei Veränderungen bei Cascade Lake ausweist – sondern vielmehr sogar von einem ziemlich zügigen Wechsel auf Cascade Lake und später Ice Lake ausgeht. Da Cascade Lake selber ja nichts anderes als ein Refresh zu Skylake-X darstellt, ist es auch wenig glaubwürdig, selbigen verschieben zu müssen, einen anderen Refresh mit jedoch gleich richtig dicken Taktratensprüngen einfach so aus dem Hut zaubern zu können. Insofern ist das ganze – bis auf die Nebeninformation, das Kaby-Lake-X gegen Ende 2018 "EOL" gehen soll – eher wenig glaubwürdig, mit natürlich immer der Restchance, das gewisse Teile hiervon doch einen wahren Kern haben.