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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Juli 2016

TweakPC machen bezüglich der Radeon RX 480 Performance auf den sehr relevanten Punkt aufmerksam, das AMD den den Hardwaretestern zur Verfügung gestellten originalen Launchtreiber kurz vor Launch nochmals aktualisierten musste, weil ein Bug die PCI-Express-Bandbreite begrenzte und die Karte daher im Test von TweakPC mit einer um ca. 3% niedrigeren Performance lief (bei der ComputerBase waren es 1,5%). Da der korrigierte Treiber jedoch keine 2 Tage vor Launch zur Verfügung gestellt wurde, haben wohl viele Webseiten letztlich noch Resultate mit dem alten, fehlerhaften Treiber in ihre Launchtests aufgenommen. Normalerweise ist die Differenz von 1,5-3% nicht weltbewegend, aber gerade im Fall der Radeon RX 480 wäre es für deren Bewertung wohl besser gewesen, wenn die Karte diese Mehrperformance bereits in den Launchtests hätte aufzeigen können. Immerhin bewegt sich die Radeon RX 480 in einem mit Radeon R9 390 & 390X sowie GeForce GTX 970 & 980 bereits sehr gut bevölkerten Performancefeld, sind die Abstände dieser Karten untereinander demzufolge eher gering und spielen daher auch 1,5-3% Mehrperformance eine Rolle.

Zur Frage der 4-GB-Ausführung der Radeon RX 480 und den einzigen hierzu dato vorliegenden Performance-Werten seitens AnandTech gibt es neue Erkenntnisse: Danach hatten wohl auch AnandTech keine solche 4-GB-Karte direkt vorliegen, vielmehr wurden die Tester seitens AMD mit einem extra BIOS für eine 4-GB-Karte beliefert, womit man mit der ausgelieferten 8-GB-Karte (nach Umflashen) die 4-GB-Ausführung simulieren konnte. Diese Möglichkeit hat erstaunlicherweise nur AnandTech genutzt – wobei die herauskommenden Ergebnisse aufgrund der vorstehenden Geschichte natürlich unter "högschden" Vorbehalt zu stellen sind, da bei einer solche Kartensimulation alle möglichen kuriosen Seiteneffekte einen Einfluß haben können. Andererseits existiert durchaus ein theoretischer Ansatz, welcher die vergleichsweise nah beieinanderliegende Performance der beiden Kartenausführungen trotz einer 12,5%igen Differenz beim Speichertakt und der bekannten Bandbreitenlimitierung der Radeon RX 480 erklären kann.

Denn mit dem Wegfall des halben Speichers und auch einem etwas geringeren Takt im Speicherinterface sowie im Speicher selber fallen automatisch ein paar Watt Stromverbrauch weg – welche der Grafikchip dann im gewählten Power-Limit für einen höheren realen Boosttakt verbraten kann. Hat AMD dem BIOS der Radeon RX 480 4GB dasselbe Power-Limit wie bei der 8-GB-Version mitgegeben und funktioniert die Ermittlung des Karten-Stromverbrauchs korrekt (d.h. wird der geringere Verbrauch durch halbierten Speicher und geringeren Speichertakt erkannt), dann muß dies bei der bekannten Wirkungsweise des Boost-Systems automatisch zu höheren Boosttaktraten führen – was dann eine höhere Performance ermöglicht, als man ansonsten bei diesem niedrigeren Speichertakt erwarten würde. Ja nachdem, was hier für die Stromersparnis hauptverantwortlich ist – geringerer Speicher oder geringerer Speichertakt – wäre es hypothetisch sogar denkbar, das eine auf vollem Speichertakt laufende 4-GB-Version dann sogar die 8-GB-Ausführung geringfügig schlägt.

Einen guten Hinweis darauf, daß das Boost-System zumindest auf andere Speichertaktraten reagiert, kommt indirekt aus einem Erfahrungsbericht zur Radeon RX 480 4GB in unserem Forum: Hierbei wird davon berichtet, das ein Übertakten des Speichers ohne Anhebung des Power-Limits sofort zu einem niedrigeren Boosttakt führte – völlig normal angesichts des angesetzten Boost-Systems, welches die Karte immer versucht auf 162-165 Watt zu regeln. Damit wäre zumindest erwiesen, das die Radeon RX 480 4GB mit auf 3500 MHz laufendem Speichertakt wohl etwas höhere reale Boosttaktraten als die 8-GB-Ausführung haben sollte. Ob die Radeon RX 480 4GB dann auch noch auf den physikalischen Wegfall von 4 GB Speicher reagieren kann, ist dagegen noch unklar und wäre nur durch Tests beider (echter) Kartenversionen auf gleichen Taktraten und Power-Limits herauszufinden. So oder so legt diese These samt der daraufhinzeigenden Hinweise durchaus nahe, das die AnandTech-Benchmarks der Radeon RX 480 4GB am Ende trotz des Simulations-Status durchaus korrekt sein könnten und jene Karte damit trotz klar niedrigerem Speichertakt nur marginal langsamer als die Radeon RX 480 8GB ist.

Laut Gulli geht ein Sony-naher Analyst von einer kommenden Slim-Version der PS4 aus, welche schon im September 2016 in den Handel gehen soll. Bislang hat das ganze nur Gerüchtestatus, aber sinnvoll erscheint diese Slim-Version dann doch bzw. ergibt sich diese ziemlich automatisch anhand der technischen Entwicklung: Der ursprüngliche PS4-SoC wird in der 28nm-Fertigung hergestellt, Sony hat inzwischen aber auch Zugriff auf die 20nm- und die 14/16nm-Fertigung. Damit lassen sich erhebliche Einsparungen realisieren – vielleicht nicht zwingend beim SoC-Preis selber, aber dafür bei der notwendigen Kühlung, Stromversorgung und damit der notwendigen Gehäusegröße. Langfristig gesehen sollte derselbe PS4-SoC in 14/16nm hergestellt zudem auch einen günstigen SoC-Fertigungspreis ergeben können. Man kann diese Einsparpotentiale innerhalb einer neuen Konsolen-Revision realisieren, gerade den Punkt der geringeren notwendigen Gehäusegröße legt dann aber irgendwann die Auflage einer Slim-Version nahe – wie es Microsoft ebenfalls bei der Xbox One S tun wird. Die Neuauflage des PS4-SoC in einer kleineren Fertigung macht zudem auch minimale Veränderungen am Chip selber möglich – welche man nutzen könnte für bessere Hardware-Scaler bzw. eine allgemein bessere Video-Einheit. Trotz daß das ganze also eine ziemlich naheliegende Entwicklung darstellt, bliebe eine hypothetische "PS4 Slim" natürlich eine offizielle Sony-Bestätigung abzuwarten.