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Gerüchteküche: AMDs Zen 2 mit erheblichem IPC-Sprung von +13% gegenüber Zen+

Gemäß einer Twitter-Meldung von Bits and Chips (via Planet 3DNow!) erreicht die kommende Zen-2-Generation (aka Matisse bzw. "Rome" im Server-Bereich) laut Industriequellen (angeblich) einen IPC-Gewinn gegenüber Zen+ (aka Pinnacle Ridge) von immerhin +13% unter "wissenschaftlichen" Aufgaben. Hierbei dürften Server-Lasten im Wissenschafts-Bereich gemeint sein – sprich, selbige Werte lassen sich nur mittelprächtig auf Desktop-Software übertragen und ganz sicher nicht gut auf den Spiele-Bereich. Das ganze kommt natürlich aus dem Epyc-Bereich, immerhin will AMD nächstes Jahr zuerst diese Server-Prozessoren in der 7nm-Fertigung loslassen (Frühling/Sommer), die entsprechenden Desktop-Modelle treten dann später an (schätzungsweise im Herbst). So oder so sind die +13% allerdings Spitze, denn AMDs Zen-Prozessoren haben schon jetzt eine IPC irgendwo auf Haswell-Niveau erreicht – und davon ausgehend hat Intel dann nicht mehr viel getan, die einzigen IPC-Fortschritte gab es nachfolgend noch mit Broadwell und Skylake.

Zen+ -> Zen2: +13% IPC (Average) in scientific tasks.
Quelle:  Bits and Chips auf Twitter am 16. Oktober 2018

Letztgenannte CPU-Generation wurde seinerzeit mit einem IPC-Gewinn von +8% gegenüber Haswell bewertet – dies allerdings unter typischer Desktop-Software und damit näher an der Anwender-Praxis dran. Trotzdem ergibt sich eine gute Chance, das jene +13% von Zen 2 unter Wissenschafts-Aufgaben dafür ausreichend ist, die +8% zwischen Haswell und Skylake auch unter Desktop-Software zu erreichen und vielleicht sogar leicht zu überbieten. AMD wäre dann bei der IPC plötzlich vollkommen gleichauf zu Intel, ein seit langer Zeit nicht mehr erreichter Zustand. Die zweite Hauptaufgabe für Zen 2 würde dann darin bestehen, bei den Taktraten nachzulegen – wo nach wie vor Intels große Stärke liegt. Normalerweise sollte AMD hierbei der doppelte Sprung von der 14nm- auf die 7nm-Fertigung (unter Auslassung der 10nm-Fertigung) sowie der Wechsel des Fertigungspartners weg von GlobalFoundries hin zu TSMC entscheidend weiterhelfen – und dennoch sollte man diesbezüglich lieber vorsichtig kalkulieren.

Denn das AMD aus dem Stand weg gleich 5 GHz aufbietet, wäre wohl das maximal erreichbare – was aber nicht gerade wahrscheinlich ist. Zuletzt lag ein internes Zen-2-Testsample bei Taktraten von 4.0/4.5 GHz – wobei jenes sicherlich eher zum Funktionstest gedacht war und somit die Verkaufsmodelle wohl doch noch etwas höher takten können. Wahrscheinlich dürfte AMD aber trotzdem mittels Zen 2 bzw. der 7nm-Fertigung nicht ganz Intels Taktratenniveau (unter weiterhin der 14nm-Fertigung) erreichen. Zusammen mit der dann anzunehmenderweise gleichwertigen IPC wird der Performance-Rückstand auf gleicher Kern-Anzahl dann jedoch schon maßgeblich zusammenschrumpfen. Mit dieser Ausgangslage dürfte es für AMD ein Genuß sein, bei Zen 2 erneut die Trumpfkarte der höheren Kern-Anzahl zu spielen – wohlwissend, das Intel auf der 14nm-Fertigung dann nicht noch einmal mit einer ebenfalls höheren Kern-Anzahl kontern kann. Insbesondere dort, wo die höhere Kern-Anzahl auch wirklich ausnutzbar ist (Server-Bereich), sollte Zen 2 dann teilweise sogar deutlich mehr Performance bieten können, wenn man nicht mehr von (leicht) zurückhängender IPC sowie niedrigeren Taktraten gebremst wird.

Zen Zen+ Zen 2
technische Basis Consumer/HEDT: Summit Ridge, Server: Naples, 14nm-Fertigung Consumer/HEDT: Pinnacle Ridge, 12nm-Fertigung Consumer: Matisse, HEDT: Castle Peak, Server: Rome, 7nm-Fertigung
Consumer-Segment Ryzen 1000: bis zu 8 CPU-Kerne Ryzen 2000: bis zu 8 CPU-Kerne Ryzen 3000: bis zu 16 CPU-Kerne
HEDT-Segment Threadripper 1000: bis zu 16 CPU-Kerne Threadripper 2000: bis zu 32 CPU-Kerne Threadripper 3000: bis zu 32 CPU-Kerne
Server-Segment Epyc: bis zu 32 CPU-Kerne - Epyc: bis zu 64 CPU-Kerne