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News des 6. Dezember 2011

Die VR-Zone hat nun auch noch Informationen zu den seitens Intel geplanten Ivy Bridge Mobile-Prozessoren ausgegraben. Ähnlich wie schon bei den Desktop-Modellen von Ivy Bridge hält sich Intel arg zurück mit bemerkbaren Neuerungen: Während es im Desktop-Segment nur gleiche Taktraten und dafür eine etwas geringere TDP gibt, bleibt das Mobile-Segment bei den bekannten TDP-Klassen und bietet innerhalb dieser minimal höhere Taktraten an (maximal 200 MHz mehr Nominaltakt und 100 MHz mehr TurboMode-Takt). Auch hier nutzt Intel also die Vorteile der 22nm-Fertigung nicht primär zugunsten der Prozessoren-Käufer aus, sondern steigert mit diesen vielmehr seine Gewinnspanne – denn bei niedrigeren Fertigungskosten durch die 22nm-Fertigung und ohne höhere Taktraten dürften die Ivy-Bridge-Prozessoren natürlich trotzdem durchgehend zur selben Preislage wie die aktuellen Sandy-Bridge-Modelle verkauft werden.

Intel Mobile-Prozessoren Roadmap 2011-2012, Teil 1
Intel Mobile-Prozessoren Roadmap 2011-2012, Teil 1
Intel Mobile-Prozessoren Roadmap 2011-2012, Teil 2
Intel Mobile-Prozessoren Roadmap 2011-2012, Teil 2
Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP
Core i7-3920XM 4 + HT 2.9 GHz (TM 3.8 GHz) 8 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1300 MHz) 55W
Core i7-3820QM 4 + HT 2.7 GHz (TM 3.7 GHz) 8 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1250 MHz) 45W
Core i7-3720QM 4 + HT 2.6 GHz (TM 3.6 GHz) 6 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1250 MHz) 45W
Core i7-3520M 2 + HT 2.9 GHz (TM 3.6 GHz) 4 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1250 MHz) 35W
Core i5-3360M 2 + HT 2.8 GHz (TM 3.5 GHz) 3 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1200 MHz) 35W
Core i5-3320M 2 + HT 2.6 GHz (TM 3.1 GHz) 3 MB HD4000 @ 650 MHz (TM 1200 MHz) 35W
Core i7-3667U 2 + HT 2.0 GHz (TM 3.2 GHz) 4 MB HD4000 @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 17W
Core i5-3427U 2 + HT 1.8 GHz (TM 2.8 GHz) 3 MB HD4000 @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 17W

Laut SemiAccurate hat "der" Chip der Xbox 720 seinen Tape-Out hinter sich und ist damit auf dem Weg, Ende 2012 in die Massenfertigung zu gehen und damit im Sommer 2013 in den Handel zu gelangen. Die Meldung ist natürlich in dieser Beziehung arg ungenau, als daß es keinen einzelnen Xbox-Chip gibt, sondern mindestens zwei wichtige Chips in dieser Konsole: Prozessor und Grafikchip. Wahrscheinlich meinen SemiAccurate letztlich den Grafikchip der Xbox 720, sicher ist das aber nicht. Dieser soll gerüchteweiser wieder von AMD stammen, während die CPU entweder erneut PowerPC-basiert oder aber auch von AMD kommt. In jedem Fall dürfte Microsoft damit Grafik-seitig die Vorteile der 28nm-Fertigung schon ausnutzen können, auch wenn ein Verkaufsstart erst im Sommer 2013 weit hinter den ersten PC-Grafikchips in 28nm liegt – aber so ein Produkt wie eine Spielekonsole benötigt nun einmal eine wirklich lange Validierungszeit, weil dabei gar nichts schiefgehen darf.

WinFuture berichten über Analysten-Aussagen, welche Windows 8 keinen bahnbrechenden Erfolg voraussagen – da man kaum Upgrade-Aktivitäten erwartet, sondern sich die Verkaufszahlen von Windows 8 primär aus verkauften Neusystemen mit vorinstalliertem Windows 8 speisen dürften. Begründet wird dies mit den wenigen Vorteilen, welche Windows 8 unter der "alten" Desktop-Oberfläche bietet (wobei diese realistisch betrachtet unter Windows 8 sogar unpraktischer wird) sowie der Ausrichtung des Metro-Designs auf Tablet-Computer – und nicht auf ausgewachsene Desktop-PCs oder Notebooks. Interessant ist hieran, daß diese auf der Hand liegenden Erkenntnisse nunmehr auch bei den Analysten angekommen sind – welche üblicherweise in diesen Fragen eher am Rockzipfel der Hersteller-Propaganda kleben bzw. den Schuß erst hören, wenn er lange schon gefallen ist. Da nun aber auch schon die Analysten noch vor dem Start von Windows 8 vor diesem Betriebssystem warnen, kann sich hier durchaus eine selbsterfüllende Prophezeiung ergeben, welche in einem ähnlichen Mißerfolg wie bei Windows Vista gipfeln könnte.

Dabei hatte Windows Vista immerhin noch das Alleinstellungsmerkmal von DirectX10 – etwas, was bei Windows 8 als Verkaufsankurbelungs-Maßnahme anscheinend komplett fehlen wird. Zudem ist die Kritik an Windows 8 auch grundsätzlicher als bei Windows Vista, nur ein optimierter Nachfolger wird daran wohl auch nichts mehr ändern. Microsoft muß sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß breite Teile des Marktes der grundsätzlichen Idee von Windows 8 eher ablehnend gegenüberstehen und aufgrund der Klasse von Windows 7 keinen besonderen Grund zum Wechsel auf Windows 8 sehen. Ob dies erneut zur Windows-Vista-Situation führen wird, wo viele PC-Käufer ausdrücklich das "alte" Betriebssystem haben wollten und die PC-Hersteller dies dann auch so angeboten haben, bliebe noch abzuwarten. Die Möglichkeit zur Wiederauflage dieser Situation existiert aber gewiß – und sollte Microsoft eigentlich dazu bringen, grundsätzlicher über Windows 8 und dessen Idee nachzudenken, das Metro-Design dem Desktop regelrecht aufzwingen zu wollen.