8

News des 8. November 2011

Ein weiterer Artikel zur EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win beim Guru3D bietet nun vollständige Benchmarks dieser DualChip-Grafikkarte im Vergleich zu GeForce GTX 580, GeForce GTX 560 Ti SLI und GeForce GTX 590. Dabei zeigt sich, daß die EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win weiterhin etwas hinter der GeForce GTX 590 zurückliegt – allerdings in Schlagdistanz bei nur ca. 8 Prozent Performance-Differenz unter 1920x1200. Gegenüber einem SLI-Gespann aus zwei regulär getakteten GeForce GTX 560 Ti Karten erbringt der leichte ab-Werk-Mehrtakt der EVGA-Lösung dagegen nur einen Performancegewinn von 3 Prozent. Insgesamt liegt die EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win damit je nach Test zwischen 25 und 37 Prozent vor einer GeForce GTX 580 – nicht schlecht angesichts des nahezu gleichen Preises.

1920x1200 (Guru3D) 1920x1200 (PCPersp) 2560x1600 (PC Persp) Spieleverbrauch Preislage
GeForce GTX 580 1536MB 100% 100% 100% 238W 400-430 Euro
Ciao, PreisRoboter, Geizhals
GeForce GTX 560 Ti SLI 2x1024MB 133% 121% 111% ca. 280W 360-400 Euro
Ciao, PreisRoboter, Geizhals
EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win 2x1024MB 137% 125% 115% ca. 280W ca. 450 Euro
Ciao, PreisRoboter, Geizhals
GeForce GTX 590 2x1536MB 149% - - 358W 650-700 Euro
Ciao, PreisRoboter, Geizhals

Allerdings läßt die EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win in höheren Auflösungen nach, im Test von PC Perspective waren es unter 2560x1600 dann nur noch 15 Prozent Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX 580. Da solch potente Karten jedoch gern unter diesen Auflösungen (oder Downsampling, was auf das gleiche hinauskommt) genutzt werden und da bei jeder MultiChip-Lösungen die üblichen Nachteile durch Mikroruckler einzukalkulieren sind, erscheint die EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win (oder auch zwei GeForce GTX 560 Ti Karten unter SLI) nicht als eine der GeForce GTX 580 unter 2560x1600 ausreichend klar überlegene Lösung. Somit kann derzeit nur für 1920x1200 von einer guten Lösung gesprochen werden – hier hat die EVGA GeForce GTX 560 Ti 2Win gegenüber der GeForce GTX 590 keinen großartigen Performance-Rückstand, ist jedoch beim Preis und Stromverbrauch klar besser. Unter 2560x1600 kann dies anders aussehen, dies können die bisherigen Test jedoch leider nicht auflösen.

Bei Chiphell findet sich eine umfangreiche Präsentation zu Intels Haswell-Architektur, welche für den Jahresanfang 2013 vermutet wird. Haswell wird dann Ivy Bridge ablösen und einige Architektur-Änderungen mit sich bringen, da das Fertigungsverfahren zu Ivy Bridge gleich ist (22nm). Viel ist zu diesen Architektur-Veränderungen derzeit noch nicht bekannt – in der Präsentation wird als einziger griffiger Punkt AVX 2.0 genannt, welches allerdings (wie derzeit AVX 1.0) seine Wirkung eher in der Zukunft entfalten wird und daher zum Haswell-Start kaum etwas an Performance oben drauf legen kann. Andere Dinge bleiben dagegen wie sie schon sind: Weiterhin gibt es ein DualChannel DDR3-Speicherinterface, weiterhin bietet diese Architektur maximal vier Rechenkerne – erst die Haswell-Abwandlung für Server dürfte dann mit mehr Rechenkerne aufwarten. Damit bleibt Intel also noch ziemlich lange im Mainstream-Bereich bei vierkernigen Prozessoren – was nun nicht falsch ist angesichts der heutigen Software-Landschaft, aber dennoch hinter früheren Zukunftsprognosen zurückhängt.

Etwas unklar ist, was Intel mit der Anmerkung "3 Controllers" im Bereich PCI Express 3.0 meint – den Support von mehr PCI Express Lanes (zugunsten von SLI und CrossFire) dürfte es kaum bedeuten, denn dann müsste man das PCI-Express-Interface nicht in 2x8 Lanes unterteilbar machen. Wahrscheinlich stehen für die Grafiklösung bei Haswell weiterhin nur 16 PCI Express Lanes zur Verfügung, mehr Lanes gibt es dann wieder nur bei der Server-Variante von Haswell. Der derzeit sicherste Performance-Zuwachs von Haswell liegt wieder einmal bei der integrierten Grafiklösung: Nachdem Ivy Bridge neue DirectX11-Grafiklösungen GT1 & GT2 erhalten wird, legt Intel bei Haswell dann noch die GT3-Lösung oben drauf – interessanterweise nur im Mobile-Bereich, die Desktop-Modelle erhalten maximal die wohl dem Ivy-Bridge-Standard entsprechende GT2-Grafiklösung.

Intel 2011 Intel 2012 Intel 2013
Nehalem-Architektur
32nm Gulftown-Prozessoren
6 Nehalem-Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 1356, TripleChannel DDR3/1066
Sandy-Bridge-E-Architektur
32nm-Sandy-Bridge-E-Prozessoren
4-6 Sandy-Bridge-Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011, QuadChannel DDR3/1600
?
Sandy-Bridge-Architektur
32nm Sandy-Bridge-Prozessoren
2-4 Sandy-Bridge-Rechenkerne
DirectX9-Grafiklösung mit 6 oder 12 Shader-Einheiten
Sockel 1155, DualChannel DDR3/1333
Ivy-Bridge-Architektur
22nm Ivy-Bridge-Prozessoren
2-4 Ivy-Bridge-Rechenkerne
DirectX11-Grafiklösung mit 6 oder 16 Shader-Einheiten
Sockel 1155, DualChannel DDR3/1600
Haswell-Architektur
22nm Haswell-Prozessoren
2-4 Haswell-Rechenkerne
DirectX11-Grafiklösung
Sockel 1150, DualChannel DDR3
Atom-Pineview-Architektur
45nm Pineview-Prozessoren
1-2 Pineview-Rechenkerne
DirectX9-Grafiklösung
DDR2/DDR3
Atom-CedarTrail-Architektur
32nm CedarTrail-Prozessoren
1-2 CedarTrail-Rechenkerne
DirectX9-Grafiklösung (PowerVR-basiert)
DDR3/1066
Atom-CloverTrail-Architektur
32nm CloverTrail-Prozessoren
integrierte Grafiklösung

Diese Auftrennung bedeutet aber auch, daß Intel seine integrierte Grafiklösungen als weiterhin nicht für Desktop-Ansprüche genügend betrachtet – sicherlich immer ausreichend für einen PC außerhalb des Spieleeinsatzes, aber wahrscheinlich weiterhin nicht auf dem Leistungsniveau der integrierten AMD-Grafiklösungen. Im Mobilebereich sind die Ansprüche naturgemäß geringer und werden echte Grafiklösungen durch ihre Anforderungen an Kühlleistung und Akkuverbrauch ausgebremst, hier hat Intel dann größere Chance und setzt daher dort dann auch seine beste Haswell-Grafiklösung ein. Daneben wäre noch zu erwähnen, daß Haswell auf dem Desktop im Sockel 1150 daherkommt und daher höchstwahrscheinlich nicht in Sandy-Bridge-E- oder Ivy-Bridge-Mainboards des Sockels 1155 passt. Die Mainboard-Chipsätze für Haswell sollen dann (neben den bekannten Features) von Haus aus Thunderbolt und die Identiy Theft Protection (IPT) unterstützen – letzteres könnte allerdings auch schon ab Ivy Bridge mit an Bord sein.