3

News des 3. November 2011

Aus unserem Forum kommt die Meldung zu einer GeForce GTX 550 Ti mit abgespecktem Speicher: Anstatt des für diese Karte sonst üblichen 192 Bit DDR Speicherinterfaces gibt es nur ein 128 Bit DDR Speicherinterface und anstatt des sonst üblichen GDDR5-Speichers auf 2050 MHz gibt es nur DDR3-Speicher auf 1066 MHz. Dies ist dann schon eine heftige Abspeckung, denn eine solche GeForce GTX 550 Ti 128Bit DDR3 erreicht nur noch 35 Prozent der Speicherbandbreite der regulären GeForce GTX 550 Ti – oder anders formuliert, die reguläre Version hat eine fast 3mal so hohe Speicherbandbreite. Damit ist selbst auf der GeForce GTX 550 Ti kaum Staat zu machen, eine GeForce GTX 550 Ti 128Bit DDR3 dürfte somit deutlich langsamer als noch die GeForce GTS 450 ausfallen, kommt also als extreme Billigversion der GF106/GF116-basierten Grafikkarten heraus. Leider – und im Gegensatz zu der kürzlich erwähnten GeForce GTX 560 192Bit – wird diese GeForce GTX 550 Ti 128Bit DDR3 auch in Europa seitens des Herstellers Point of View (PoV) breit angeboten.

Wie so oft bei abgespeckten Grafikkarten sind die offiziellen Informationen rar (bei PoV wird die Karte nicht einmal erwähnt) und wird zudem kein echter Preisabschlag angeboten – speziell die PoV GeForce GTX 550 Ti 128Bit DDR3 kostet derzeit runde 110 Euro, was sogar teurer (!) ist als reguläre GeForce GTX 550 Ti Karten derzeit kosten (ab 100 Euro). Trotz daß bei der PoV-Karte gleich 2048 MB Grafikkartenspeicher verbaut sind, wäre aufgrund ihres niedrigen Performancepotentials maximal ein Preis auf der Höhe von GeForce GTS 450 Karten gerechtfertigt – ergo 70 Euro und nicht gleich 110 Euro. Dabei könnte die PoV-Karte trotz (oder gerade wegen) der Abspeckungen für einen Teil der Grafikkarten-Käufer durchaus interessant sein, da diese über keinen extra Stromanschluß wie die reguläre GeForce GTX 550 Ti verfügt und damit deutlich weniger Strom ziehen dürfte (maximal 75 Watt, wahrscheinlich durch den Ersatz des GDDR5-Speichers). Aber all dies bedingt natürlich exakte Informationen – ganz besonders, wenn die Karte bei rund einem Dutzend Händler gelistet ist – und auch einen angemessenen Preis. So wie sich derzeit darbietend, ist die PoV GeForce GTX 560 128Bit leider nur als klares Nepp-Angebot zu klassifizieren.

Vom Guru3D und dem TechSpot kommen weitere Artikel, welche sich mit der Battlefield 3 Grafikkarten-Performance beschäftigen. Im Guru3D-Artikel hat man dabei die härtere und somit wohl aussagekräftigere Benchmark-Szene verwendet – und dabei allerdings nur mit dem Ultra-Settings gemessen, mit welchen derzeit die wenigsten Grafikkarten wirklich zufriedenstellende Frameraten unter Battlefield 3 erzielen. Interessant ist in jedem Fall der Performance-Vergleich der verschiedenen Bildqualitäten anhand von Radeon HD 6850 und GeForce GTX 560 Ti auf Seite 8: Danach läßt sich sagen, daß eine Radeon HD 6850 beim Wechsel von "Ultra" auf "High" immerhin 50 Prozent Performance gewinnt, bei der GeForce GTX 560 Ti sind es sogar 75 Prozent (beides unter 1920x1200, niedrigere Auflösungen skalieren schlechter, unter 2560x1600 ist der Performancesprung dagegen teilweise noch größere).

Aus diesem Grund sind auch die Benchmarks des TechSpot-Artikels zu präferieren, da dort (neben einigen "Ultra"-Benchmarks) durchgehend in der "High"-Bildqualität und ohne Anti-Aliasing gemessen wurden, was dann deutlich mehr Grafikkarten ins Spiel bringt. Allerdings ist die Benchmark-Szene des TechSpots (Level "Go Hunting") nicht wirklich optimal, diese produziert durchgehend ca. 25 Prozent höhere Frameraten als die Benchmark-Szene von Guru3D (Level "Operation Swordbreaker"), was auch die Festsetzung der Spielbarkeitsgrenzen nach oben verschiebt. Da diese zudem aufgrund des viel bedeutenderen Multiplayer-Parts von Battlefield 3 sowieso höher ausfallen muß als bei normalen Singleplayer-Spielen, setzen wir auf Basis der Benchmark-Resultate des TechSpots Werte von 40 fps für eine weitgehende Spielbarkeit und 60 fps für eine sorgenfreie Performance fest. Dies sollte – abzüglich der 25 Prozent in härteren Leveln – dafür sorgen, daß man im Multiplayer-Spiel auch in wirklich fordernden Szenen nicht unter 20 fps (weitgehende Spielbarkeit) bzw. 35 fps (sorgenfreie Performance) fällt.

Battlefield 3 weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
1680x1050
High noAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5830
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6790

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 460 768MB
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 560
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5850
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6870

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 470
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 560 Ti
1680x1050
Ultra 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5870
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6950

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 470
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 560
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5970
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6990

nVidia GF11x: ab GeForce GTX 570
1920x1200
High noAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5830
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6850

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 460 1024MB
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 560
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5970
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6970

nVidia GF11x: ab GeForce GTX 570
1920x1200
Ultra 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5970
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6970

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 480
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 570
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6990
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 590
2560x1600
High noAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5970
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6970

nVidia GF11x: ab GeForce GTX 570
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6990
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 590
2560x1600
Ultra 4xAA
AMD RV9xx: Radeon HD 6990
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 590
 
Bemessungsgrundlage in diesem Spiel und Benchmark: weitgehende Spielbarkeit ab 40 fps, sorgenfreie Performance ab 60 fps

Doch selbst im "High"-Setting ohne Anti-Aliasing geht es nicht unterhalb einer Performance-Grafikkarte, dabei steigen die Anforderungen bei Wechsel auf höhere Auflösungen jeweils enorm an. Gerade 2560x1600 ist selbst unter "High" und ohne Anti-Aliasing fast nur noch mit DualChip-Grafikkarten zu bewältigen – unter "Ultra" und mit Anti-Aliasing knacken selbst diese nicht die 60-fps-Marke. Insofern dürfte uns Battlefield 3 noch des längeren als Grafikkarten-schlauchender Performancemesser begleiten. In diesem sind derzeit die nVidia-Grafikkarten etwas in Vorteil – unter niedrigeren Auflösungen weniger, aber unter höheren Auflösungen zeigt sich dies durchaus auf. Eine klare Empfehlung pro der einen oder anderen Grafikkarten unter Battlefield 3 kann allerdings nicht gegeben werden, weil die Anforderungen zwischen den Auflösungen und Bildqualitätssettings wirklich sehr verschieden ausfallen.

Aus den zur Verfügung stehenden Werten läßt sich jedoch sagen, daß Battlefield 3 anscheinend weniger auf Mehrspeicher sowie eine große Speicherbandbreite Wert legt, sondern vielmehr auf eine möglichst starke Rechenleistung – deswegen fällt die Radeon HD 6790 so klar gegenüber der Radeon HD 5830 ab und deswegen gewinnt die GeForce GTX 570 so durchgehend gegenüber der GeForce GTX 480. Auf Prozessoren-Seite zeigt sich das Spiel wie schon bekannt deutlich genügsamer: Selbst niedrig getaktete Zweikern-Bulldozer oder Zweikern-Llanos garantieren immer für eine Framerate von über 60 fps, womit die CPU kein beachtbarer Faktor unter diesem Titel darstellt. Mit einer schnelleren Grafikkarte für Battlefield 3 kann man jedoch in keinem Fall etwas falsch machen, da es eine zu schnelle Grafikkarte für dieses Spiel derzeit einfach nicht gibt.