19

News des 19. September 2011

Die Zahlen zu Marktanteilen von Grafikchips für Desktop-Grafikkarten im zweiten Quartal 2012 sind an dieser Stelle schon gemeldet worden, bislang fehlte allerdings noch die entsprechende Grafik, welche einen diesbezüglichen Rückblick bis zum Jahr 2002 ermöglicht (zudem wurde auch noch ein bisher fehlender Wert für das erste Quartal 2010 nachgetragen). Kurzfristig betrachtet ändert sich mit den aktuellen Zahlen nichts, nVidia dominiert in dieser Frage weiterhin mit 59 zu 41 Prozent gegenüber AMD. Im langfristigen Rückblick ist dies allerdings kein unnormaler Zustand, AMD konnte nVidia auf dem Desktop nur zu Zeiten der ersten DirectX9-Grafiklösungen um Radeon 9500, 9700 & 9800 bezwingen, gegenüber welche nVidia seinerzeit die eher unglücklich laufende GeForceFX-Serie stellte. AMD hat dagegen üblicherweise gewisse Vorteile im Mobile-Segment und zudem natürlich weiterhin ein starkes Standbein bei den integrierten Grafiklösungen vorzuweisen.

Der von TechPowerUp ausgerufene Wettbewerb um das niedrigste 3DMark03-Ergebnis geht inzwischen in etwas seltsame Bahnen, weil jeglicher Antiperformance-Tweak zugelassen ist und daher die benutzte Grafiklösung längst keine Frage mehr ist – sondern es nur noch darum geht, daß PC-System insgesamt durch möglichst wenig Speicher, unsinnige Systemsettings und Seitenlast durch andere Programme bestmöglich auszubremsen. Zwar werden nun nicht mehr die niedrigstmöglichen Gesamtergebnisse gewinnen können (es wurden schon 3DMarks im niedrigen zweistelligen Bereich erzielt), weil die neue Regel aufgestellt wurde, daß jeder der 3DMark-Gametests ein im Resultatsbrowser sichtbares Ergebnis auswerfen muß (was bedeutet, daß es mindestens 1,1 fps sein müssen, da unterhalb dessen der Test als "N/A" gewertet wird)laut der 3DMark03-Formel wären demzufolge ca. 131 3DMarks das niedrigste theroretisch erzielbare Ergebnis, was auch noch für den Wettbewerb gültig wäre.

In der Praxis ist ein solches Ergebnis allerdings kaum zu erreichen, weil ideale 1,1 fps im schweren Nature-Test mit jeder normalen Grafikkarte in den anderen (leichteren) Tests höhere Frameraten als 1,1 fps bedingen und demzufolge auch das Gesamtergebnis (deutlich) erhöhen werden. Trotzdem darf leicht die Frage gestellt werden, wie sinnvoll ein Wettbewerb sein kann, bei welchem es um die beste Näherung zu einem faktisch willkürlich festgesetztem und unsinnig niedrigem Ergebnis geht – und noch dazu jeglicher Antiperformance-Tweak zulässig ist. Von der ursprünglichen und auch sehr spaßigen Idee auf der Suche nach noch laufender Uralt-Hardware ist man damit leider meilenweit entfernt – schließlich hat es wenig mit der Performance eines PCs zu tun, wenn der Weg zum Gewinn darin besteht, das System auf ein bestimmtes Ergebnis hin ausgerichtet auszubremsen.

Shortcuts: Laut der PC Games Hardware wird Windows 8 wieder die Möglichkeit zu hardwarebeschleunigtem Sound bieten, womit hochwertige Soundkarten unter dem kommenden Betriebssystem vielleicht wieder eine Chance bekommen werden. Leider haben Windows Vista & 7 diesbezüglich viel zerstört, was die wenigen verbliebenen Soundkarten-Hersteller nun erst einmal mühsam wieder aufbauen müssen. Die ComputerBase hat sich den neuen nVidia Beta-Treiber 285.27 angesehen, welcher laut nVidia einige mittlere Performancegewinne unter SLI-Setups verspricht. Für SingleChip-Setups wurden keine Performancegewinne versprochen, insofern verwundert es auch nicht, wenn die ComputerBase unter eben diesem SingleChip-Setup nur arg minimale Performanceausschläge messen konnte. Und letztlich bestätigt der Ivy-Bridge-Artikel von AnandTech noch die bisherige Vermutung, daß es die "Configurable TDP" bei Ivy Bridge rein im Mobile-Bereich und dort auch nur bei ausgesuchten Modellen geben wird: Zum einen bei den UltraLowVoltage (ULV) Modellen und zum anderen bei den Top-Modellen der Extreme-Editions.