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News des 12. September 2011

CPU-World haben die allerersten Listungen zu Bulldozer-Prozessoren ausgegraben, welche einen gewissen Hinweis auf die Bulldozer-Listenpreise geben. CPU-World haben dabei freundlicherweise gleich einen gewissen Preisabschlag nach Launch einkalkuliert sowie nachgemessen, wie weit die Abgabepreise bei diesem speziellen Händler gewöhnlich von den Listenpreisen abweichen – insofern eine sehr solide Rechnung, welche aber natürlich nur stimmt, sofern die ersten Listungen kein "Irrtum" oder sonstwie ein Fake-Angebot darstellen. Wenn man sich einmal auf die aufgemachte Rechnung einlassen will, dann kommen erstaunlich niedrige Listenpreise für die Bulldozer-Prozessoren heraus, das Top-Modell FX-8150 wird von CPU-World mit 230 bis 245 Dollar Listenpreis angegeben, was in Euroland in Straßenpreisen von um die 200 Euro herum resultieren sollte.

Technik erste Straßenpreise hochgerechneter Listenpreis
FX-8150 8 Bulldozer-Kerne, 3.6 GHz (TC 4.2 GHz), 8 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 125W TDP 266,28$ 230-245$
FX-8120 8 Bulldozer-Kerne, 3.1 GHz (TC 4.0 GHz), 8 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 125W TDP 221,73$ 185-200$
FX-8100 8 Bulldozer-Kerne, 2.8 GHz (TC 3.7 GHz), 8 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 95/125W TDP - geschätzt 150-170$
FX-6120 6 Bulldozer-Kerne, 3.6 GHz (TC 4.2 GHz), 6 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 95W TDP - geschätzt 180-210$
FX-6100 6 Bulldozer-Kerne, 3.3 GHz (TC 3.9 GHz), 6 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 95W TDP 188,32$ 155-170$
FX-4170 4 Bulldozer-Kerne, 4.2 GHz (TC 4.3 GHz), 4 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 95W TDP - ?
FX-4100 4 Bulldozer-Kerne, 3.6 GHz (TC 3.8 GHz), 4 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, 95W TDP - ?

Trifft dies zu, dann tritt Bulldozer deutlich günstiger an als gedacht. Die Kontrahenten auf Intel-Seite würden dann nicht mehr Core i7-2600K (3.4 GHz, 317$) und Core i7-3820 (3.6 GHz, 294$) heissen, sondern eher Core i5-2320 (3.0 GHz, 177$), Core i5-2400 (3.1 GHz, 184$), Core i5-2500 (3.3 GHz, 205$) und Core i5-2500K (3.3 GHz, 294$) – sprich das mittlere Sandy-Bridge-Programm von Intel. Es wäre in jedem Fall überraschend, wenn AMD gleich unterhalb von 250 Dollar einsteigt – bisher hat man eher darüber gerätselt, ob es 300 Dollar oder mehr als 300 Dollar Listenpreis beim Bulldozer Top-Modell sind. Diese niedriger als erwartet ausfallende Bulldozer-Preislage wird natürlich die Verkäufe ankurbeln, andererseits läßt diese auch klare Rückschlüsse über die Leistungsfähigkeit von Bulldozer zu – AMD wird den Preis garantiert nicht so niedrig ansetzen, wenn die Bulldozer-Performance einen höheren Preispunkt zulassen würde.

Nochmals CPU-World vermelden einen herannahenden Core i7-2700K Prozessor, welcher als HighEnd-Refresh zum Jahresende bereits erwartet wurde. Die Daten dieses Prozessors sollten bis auf den Takt gleichlautend zum Core i7-2600K sein – um wieviel Intel den Takt beim Core i7-2700K ausgehend vom Core i7-2600K (3.4 GHz, TurboMode maximal 3.8 GHz) hochsetzt, ist derzeit allerdings unbekannt. Üblicherweise sollte der Core i7-2700K zum gleichen Preispunkt wie der Core i7-2600K (317 Dollar Listenpreis) in den Markt gehen, der Core i7-2600K wird vermutlich bei seinem Preis stehenbleiben und dann irgendwann auslaufen. Eine Preissenkung des Core i7-2600K ist zwar auch möglich, entspricht aber weniger der bisherigen Intel-Strategie in solchen Fragen. Durch die niedrige Bulldozer-Preislage geht der Core i7-2700K anscheinend nicht mehr in direkten Wettstreit mit AMDs HighEnd-Prozessoren, sondern schlägt sich eher mit dem kleinsten Sandy-Bridge-E-Abkömmling in Form des Core i7-3820 auf 3.6 GHz Nominaltakt und 3.9 GHz TurboMode-Takt herum, welcher mit einem Listenpreis von nur 294 Dollar zweifelsfrei im Gefilde der schnelleren Sandy-Bridge-Modelle wildert.

Die VR-Zone berichtet über ein mögliches Problem der aktuellen Sockel-1155-Platinen beim kommenden Upgrade auf die Ivy-Bridge-Prozessoren im selben Sockel – UEFI soll diesbezüglich Probleme machen und eine Überarbeitung der Mainboards erfordern, nur Mainboards mit zwei BIOS-Modulen bieten demzufolge einen einfachen Upgrade-Weg zu Ivy Bridge. Allerdings ist nicht sicher, ob sich Intel hierbei generell auf die 6er Chipsatz-Serie oder nur die eigenen Sockel-1155-Platinen bezieht – vermutlich trifft wohl nur letzteres zu, liegt das Problem also nur bei den Intel-Mainboards und sind Sockel-1155-Platinen anderer Hersteller nicht durchgängig betroffen. Das hauptsächliche Gegenargument ist sowieso, daß in Vorserien-Tests schon einige Ivy-Bridge-Vorserienexemplare in Mainboards der 6er Chipsatz-Serie zu sehen waren, rein praktisch das Problem also gar nicht so groß sein kann (oder eben wie gesagt rein auf Intel-Mainboards beschränkt ist).

SemiAccurate bringen dagegen das Gerücht, Intel hätte Probleme mit dem PCI-Express-Interface der Sandy Bridge E Prozessoren und würde dieses demzufolge anfänglich auf PCI Express 2.0 limitieren müssen. Mit einem neuen Stepping von Sandy Bridge E wäre dieses Problem hardware-seitig zu fixen, jenes neue Stepping würde dann aber erst im ersten Quartal nächsten Jahres zur Verfügung stehen und zudem vermutlich zuerst in den Server-Bereich (zu den Xeon-Prozessoren auf Sandy-Bridge-E-Basis) und erst danach in den Consumer-Bereich gehen. Rein praktisch dürfte derzeit im Consumer-Bereich allerdings kaum ein Performancegewinn durch PCI Express 3.0 sowohl bei Grafikkarten als auch bei der Peripherie zu erzielen sein, zudem wird es PCI Express 3.0 bei AMD frühestens im Sommer 2012 geben. Trotzdem wäre dies ein deutlicher Nachteil von Sandy Bridge E, denn Ivy Bridge wird sicherlich ohne dieses Problem auftauchen und bringt in Form der 22nm-Fertigung sowieso Vorteile mit sich, welche Sandy Bridge E nicht aufbieten kann.