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News des 7. Juli 2011

Bei der PC Games Hardware gibt es noch einmal umfangreichere Crysis 2 Benchmarks mit dem DirectX11-Patch sowie dem HighRes-Texturenpack. Beide neuen Features zusammen kosten ja nach Grafikkarte ca. 21 bis 29 Prozent Performance, bei AMD-Grafikkarten tendentiell immer etwas mehr als bei nVidia-Grafikkarten. In der Gesamtabrechnung kommt Crysis 2 damit durchaus an den Status als "Hardware-Schocker" heran, für welchen das Vorgängerspiel weit bekannt war – derzeit erreichen nur zwei SingleChip-Grafikkarten unter 1920x1080 in der besten Bildqualität über 30 fps und selbst solche potenten Performance-Grafikkarten wie die Radeon HD 5850 oder die GeForce GTX 460 erzielen unter diesem Setting nicht einmal 25 fps. Bevor dieses Spiel (in seiner maximalen Bildqualität) also auch mit 100-Euro-Grafikkarten gut spielbar sein wird, dürften noch ein bis zwei Grafikkarten-Generationen vergehen – nicht ganz so drastisch wie bei Crysis 1, aber immerhin mal wieder eine Aufgabe für die Grafikchip-Entwickler.

HT4U, die Hardware Canucks und Neoseeker haben sich die PowerColor Radeon HD 6850 SCS3 angesehen – eine passiv gekühlte Radeon HD 6850. Angesichts von 127 Watt TDP und ca. 104 Watt Spieleverbrauch ist die passive Kühlung dieser Grafikkarte ein äußerst mutiges Unterfangen seitens PowerColor, welches jedoch knapp gelingt. Insbesondere HT4U haben die Karte dabei mit 101° Celcius unter Spielen an den Rand ihrer Spezifikationen (max. 105° Chiptemperatur) getrieben, insofern ist die Empfehlung von PowerColor bezüglich eines ATX-spezifikationsgerechten Gehäuses mit verbauten Front- und Rückseitenlüfter absolut ernst zu nehmen. Allerdings macht sich die passive Kühlung der Karte damit natürlich selber zu nichte, wenn man auf der anderen Seite dann doch wieder zu Gehäuselüfter greifen muß. Für ZeroNoise-Freund ist die Karte daher nichts – und wer es einfach nur bestmöglich leise haben will, fährt mit einer aktiv gekühlten Karte mit einfach nur sehr laufleisem Lüfter wohl doch besser.

Nachdem Llano-Prozessoren und -Mainboards ab dieser Woche im deutschen Handel gut verfügbar sind, haben sich auch deren Preise entsprechend eingependelt: Wie zu erwarten war, kostet der A8-3850 in etwas soviel wie der Core i3-2120 und der A6-3650 in etwa so viel wie der Core i3-2100. Bei AMD bezahlt man dann etwas mehr für den Speicher, da es mindestens DDR3/1600 sein sollte, um die integrierte Llano-Grafikeinheit optimal zu unterstützen (DDR3/1866 lohnt nicht, die Mehrperformance gegenüber DDR3/1600 beträgt derzeit nur 2 Prozent). Die Mainboard-Preise zwischen den passenden Chipsätze AMD A75 und Intel H67 sind derzeit nahezu gleich zwischen 60 und 90 Euro angesiedelt. Aufgrund der etwas höheren Speicherpreise von DDR3/1600 sind die AMD-Systeme damit tendentiell etwas teurer – im konkreten Fall kann sich dies durch die Wahl des konkreten Mainboards bei deren großer Preisspanne aber auch problemlos wieder umkehren. Intel bietet auf gleichem CPU-Preis jeweils etwas mehr CPU-Leistung, AMD allerdings dagegen dramatisch mehr GPU-Leistung – und man kann somit sagen, daß AMDs Idee des ausgewogeneren Systems hier durchaus aufzugehen scheint, selbst wenn Llano nichts für den Performance-bewußten Anwender ist (in der nachfolgenden Tabelle wurde die Performance der Intel-Grafikchips aufgrund neuerer Ergebnisse neu bewertet).

AMD Llano Intel Sandy Bridge
A8-3850
4 Kerne, 2.9 GHz, CPU-Performance = 100%
Radeon HD 6550D (400 SE) @ 600 MHz, GPU-Performance = 100%
100 Watt TDP
CPU ab 110 Euro
DDR3/1600- oder DDR3/1866-Speicher
A75-Mainboard
Core i3-2120
2 Kerne + HyperThreading, 3.3 GHz, CPU-Performance = 121%
HD Graphics 2000 (6 SE) @ 850 MHz (TurboMode @ 1100 MHz), GPU-Performance = ca. 30%
65 Watt TDP
CPU ab 110 Euro
DDR3/1333-Speicher
H67-Mainboard
    Core i3-2105
2 Kerne + HyperThreading, 3.1 GHz, CPU-Performance = 115%
HD Graphics 3000 (12 SE) @ 850 MHz (TurboMode @ 1100 MHz), GPU-Performance = ca. 45%
65 Watt TDP
CPU ab 111 Euro
DDR3/1333-Speicher
H67-Mainboard
A6-3650
4 Kerne, 2.6 GHz, CPU-Performance = ca. 90%
Radeon HD 6530D (320 SE) @ 443 MHz, GPU-Performance = ca. 75%
100 Watt TDP
CPU ab 92 Euro
DDR3/1600- oder DDR3/1866-Speicher
A75-Mainboard
Core i3-2100
2 Kerne + HyperThreading, 3.1 GHz, CPU-Performance = 115%
HD Graphics 2000 (6 SE) @ 850 MHz (TurboMode @ 1100 MHz), GPU-Performance = ca. 30%
65 Watt TDP
CPU ab 90 Euro
DDR3/1333-Speicher
H67-Mainboard
CPU- und GPU-Performanceangaben sind grobe Werte, als Index=100% wurde der A8-3850 sowohl bei der CPU- als auch der GPU-Performance festgesetzt

Bei der ComputerBase gibt es eine interessante Kolumne, welche sich mit der Updatepolitik der Android-Gerätehersteller beschäftigt. Markantester Punkt ist dabei, daß die Hersteller von Android-Geräten anscheinend immer noch breitflächig so operieren, als wäre ein Smartphone kein Angriffsobjekt für Cyperkriminelle – da werden Geräte mit unaktuellen Betriebssystem-Versionen (und bekannten Sicherheitslücken) ausgeliefert und/oder Software-Sicherheitsupdates nicht nach geliefert bzw. teils aktiv verhindert. Damit steuern die Gerätehersteller sehend auf einen großen Crash zu, denn Cyberkriminelle mögen zwei Dinge besonders – einfach zu überlistende Systeme und eine große Kundenbasis. Beides ist dort, wo Android eingesetzt wird, reichlich vorhanden und es würde uns nicht wundern, wenn hier in der nächsten Zeit größere "Fischzüge" über die Bühne gehen – Gelegenheit macht nun einmal Diebe. Damit kristallisiert sich aber auch ein gewisser Nachteil dieserart Kleingeräte heraus – so lange die Hersteller selber keine aktive Sicherheitspolitik betreiben, sind jene Gerätschaften kaum in sicherheits- oder/und datenschutzrelevanten Bereichen einsetzbar.