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News des 16. Mai 2011

HT4U vermelden Gerüchte zu einer Asus GeForce GTX 595 "Ares", welche der Grafikkarten-Hersteller im Rahmen der Computex Anfang Juni vorstellen will. Wie schon bei früheren Ares-Karten will Asus dabei in die Vollen gehen und soll seine neue DualChip-Karte mit zwei vollwertigen GF110-Grafikchips und Taktraten mindestens auf dem Niveau der GeForce GTX 580 (772/1544/2000 MHz) ausstatten – angeblich soll es sogar bis auf 875/1700/2400 MHz hinaufgehen. Dies würde bezüglich der Performance natürlich einen ordentlichen Schub ergeben, eine Ares-Karte auf den Taktraten der GeForce GTX 580 sollte in etwa 20 Prozent gegenüber der regulären GeForce GTX 590 zulegen können, auf den vorgenannten 875/1750/2400 MHz sind sogar 40 Prozent Mehrperformance drin. Problematisch dürfte an einer solchen Konstruktion allerdings deren Energiehunger werden, welcher prozentual sogar noch höher als die zu erwartende Mehrperformance ausfallen würde.

Rohleistungs-Vergleich Radeon HD 6990, GeForce GTX 590, Asus GeForce GTX 595 Ares

Schließlich musste nVidia die reguläre GeForce GTX 590 schon sehr erheblich bei den Taktraten beschneiden, um den Strombedarf der verwendeten GF110-Chips zu zügeln – tritt eine DualChip-Karte auf GF110-Basis dagegen mit den vollen Taktraten dieses Grafikchips an, dürfte man auch schnell in die Regionen des doppelten Stromverbrauchs einer GeForce GTX 580 kommen. Dies wären dann in der Nähe von 500 Watt (!) Spiele-Stromverbrauch bei der Variante mit 772/1544/2000 MHz – vielleicht auch etwas weniger, weil sich DualChip-Karten nie hunterprozentig auslasten lassen. Andererseits muß der Grafikkartenhersteller diesbezüglich natürlich auch mit einigen Reserven arbeiten, insofern müsste eine solche Karte wohl auch Belastungen von ca. 550 Watt aushalten können. Und dies hört sich dann schon extrem schwierig zu realisieren an, dürfte aber letztlich doch noch gerade so machbar sein.

Aus Stromverbrauchs-Sicht dann aber eher unwahrscheinlich ist eine Variante mit Taktraten von 875/1700/2400 MHz oder ähnlich – um diesen Takt stabil zu erreichen, müssten den GF110-Chips wohl noch mehr Spannung mit auf den Weg gegeben werden, was die Stromrechnung dann völlig durch die Decke jagen würde. Wir lassen uns hier gern vom Gegenteil überzeugen, aber aus dieser Betrachtungsweise her halten wir alle Taktraten der Ares-Karte überhalb des Takt der GeForce GTX 580 (772/1544/2000 MHz) für nicht realisierbar. Letztlich basiert ja auch der ausgesprochen niedrige Takt der GeForce GTX 590 nur auf dem Problem der technischen Machbarkeit – rein von der Performance-Vorstellung her hätte nVidia der GeForce GTX 590 sicherlich gern noch mehr Taktrate mitgegeben, um die Radeon HD 6990 schlagen zu können. Alles, was überhalb der regulären GeForce GTX 590 liegt, ist also am äußersten Rand des technologisch machbaren – große Sprünge sind hier kaum noch zu erwarten.

Bei Hardware Secrets gibt es den Test von GeForce GT 440 512 MB GDDR5 vs. 1024 MB DDR3 – welcher also der Frage nachgeht, ob schnellerer, aber kleinerer GDDR5-Speicher besser ist als größerer, aber langsamerer DDR3-Speicher. Im Sinne dieser Fragestellung – die sich auf die Preislage dieser Karten bezieht, welche oftmals zum gleichen Preis angeboten werden – gewinnt die Ausführung mit 512 MB GDDR5 mit Vorteilen zwischen 4 und 13 Prozent. Eine richtig gute Wahl ist eine Karte mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher heutzutage aber nicht mehr: Sofern es nicht um wirklich niedrige Auflösungen geht, sollte man generell zu Modellen mit 1024 MB greifen. Und der Vergleich 1024 MB GDDR5 gegen 1024 MB DDR3 dürfte dann auch noch deutlicher ausgehen – was schon frühere Benchmarks eindrucksvoll belegen.

So kann man grob sagen, daß GDDR5-Speicher (bei gleicher Speichermenge) bei LowCost-Grafikkarten vom Schlage einer Radeon HD 6450 vielleicht 20 Prozent Performancevorteil bringen und sich dieser Vorteil dann mit steigender Grafikchip-Power vergrößert – bei einer Radeon HD 6670 wird der Gewinn durch GDDR5-Speicher dann schon bei ca. 35 Prozent liegen. Schnellere Grafikkarten als diese werden inzwischen generell nur noch als GDDR5-Versionen angeboten. Allerdings bedeutet dies nicht, daß deswegen zwangsläufig die GDDR5-Versionen vorzuziehen wären – wenn man nach der besten Performance schaut, wohl schon, aber aus Performance/Preis-Sicht hatten in der Vergangenheit öfters einmal die DDR3-Varianten die Nase vorn gehabt. Derzeit scheint der höhere Herstellungspreis von GDDR5-Speicher aber nicht mehr so stark zu wirken, womit im Mainstream-Segment die Grafikkarten mit DDR3- und GDDR5-Speicher in etwa die gleichen Performance/Preis-Verhältnisse aufweisen.

Die X-bit Labs haben sich diverse Grafikkarten unter World of WarCraft: Cataclysm angesehen, mit besonderem Augenmerk auf den Performanceschub, welchen das Spiel mit der DirectX11-Schnittstelle genommen hat. Ganz offensichtlich nutzt World of WarCraft DirectX11 in erster Linie zur Performanceverbesserung – und die Differenz zu DirectX9 ist mit zumeist 30 bis 40 Prozent Vorteil für die DirectX11-Version auch sehr ansehnlich. Die Frage, welche Grafikkarte man für World of WarCraft: Cataclysm benötigt, stellt sich demzufolge eigentlich gar nicht mehr – aufgrund des Alters der Engine und des neuerlichen Speedboosts durch DirectX11 dürfte generell jede Grafikkarte das Spiel irgendwie schultern können. Einzige Anforderung ist nur noch, wenn man wirklich hohe Frameraten (als Polster) und zugleich die Ultra-Qualität des Spiels wünscht – dann wird es wenigstens für Mainstream-Modelle etwas eng.

WoW Cataclysm weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
1600x900
DX11 UltraQ 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5570 GDDR5
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6670 DDR3

nVidia GF10x: ab GeForce GT 440 DDR3
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 550 Ti
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5770/6770
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6790

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 460 SE
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 550 Ti
1920x1080
DX11 UltraQ 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5670 GDDR5
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6570 GDDR5

nVidia GF10x: ab GeForce GT 440 GDDR5
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 550 Ti
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5850
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6850

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 460 SE
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 550 Ti
2560x1600
DX11 UltraQ 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5750/6750
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6790

nVidia GF10x: ab GeForce GTS 450
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 550 Ti
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5870
AMD RV9xx: ab Radeon HD 6870

nVidia GF10x: ab GeForce GTX 470
nVidia GF11x: ab GeForce GTX 560 Ti
Bemessungsgrundlage in diesem Spiel und Benchmark: weitgehende Spielbarkeit ab 25 fps, sorgenfreie Performance ab 50 fps

Aber auch dies hält sich in Grenzen, selbst wenn man die 50-fps-Marke bei der Durchschnittsperformance anstrebt, um ein ausreichendes Polster für forderndere Spielszenen zu haben. Selbst unter diesen Anforderungen können bis zur FullHD-Auflösungen noch einige Mainstream-Grafikkarten gut mithalten, zu erwähnen sei hier insbesondere das erstklassige Ergebnis der GeForce GTX 550 Ti. Ganz generell kommt nVidia etwas besser weg in diesem Vergleich – zum einen generell bei den meisten Performancemessungen und dann noch einmal speziell im HighEnd-Segment, wo die Grafikkarten zwar fast durchgehend an ein CPU-Limit knallen, dieses aber bei nVidia erstaunlicherweise klar später erreicht wird (der Treiber also besser optimiert ist). So richtig eine Bedeutung haben diese Unterschiede aufgrund der allgemein hohen Performance bei wie gesagt der höchstmöglichen WoW-Bildqualität allerdings nicht – der Titel ist eben schon ab einer vernünftigen Mainstream-Grafikkarte bestmöglich nutzbar.