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News des 7./8. Mai 2011

Die Umfrage der letzten Woche beschäftigte sich mit den derzeit in Verwendung befindlichen Formfaktoren bei Desktop-Gehäusen und -Mainboards. Die bei der Umfrage abgegebenen Stimmen zeigten in der kummulierten Frage zwei überdeutlich in Front liegende Kombinationen: Für den MidiTower mit ATX-Platine stimmten 53 Prozent der Umfrageteilnehmer, für den BigTower mit ATX-Platine noch 29 Prozent. Der Rest der Kombiations-Möglichkeiten kam nicht über jeweils 3 Prozent hinaus und ist somit einzeln betrachtet eher unbedeutend. Auch bei den Betrachtungen der Formfaktoren getrennt nach Gehäusen und Mainboards kamen überaus klare Konzentrationen heraus: Bei den Gehäusen dominieren mit 58 Prozent die MidiTower sowie mit 32 Prozent die BigTower, bei den Mainboards mit 81 Prozent die ATX-Platinen.

 Welche Formfaktoren sind bei Desktop-Gehäusen und -Mainboards in Verwendung?

Alle Ergebnisse überraschen etwas angesichts der Anstrengungen vieler Hardware-Hersteller gerade in den Segmenten kleinerer Gehäuse und ITX-Platinen – normalerweise würde man denken, daß diesen Bemühungen dann auch ein entsprechend größerer Markt gegenübersteht. Sicherlich ist der typische Spiele/Hardware-Enthusiast nicht der perfekte Käufer eines (von den Abmessungen her) kleineren PCs, aber eine starke Schnittmenge gibt es allein dadurch, daß beide(s) recht stark im Retail-Segment vertreten sind. Aber wahrscheinlich ist der auf Mini-ITX basierende PC auch eher das klassische Zweitgerät als Download-Maschine, Multimedia-Zentrale oder/und zentraler Datenspeicher und daher von dieser primär nach dem Erst-PC fragenden Umfrage schlecht zu erfassen. Wie zumeist üblich, hat alles seine Berechtigung – mitzunehmen gibt es jedoch die Erkenntnis, daß die Erstgeräte unter Spiele/Hardware-Enthusiasten üblicherweise konservativ mit großen Gehäusen und großen Mainboards ausgerüstet sind.

Auf der letzte Woche in Berlin gelaufenen Spieleentwickler-Konferenz "Quo Vadis" gab es anscheinend jede Menge Richtungsdiskussionen, welche als Presseecho so etwas wie "Konsolen in der Krise" und "Der Coregamer ist ein Auslaufmodell" hervorbrachten. Dabei sind natürlich gewisse Entwicklungen im Spielemarkt zu beobachten, aber genauso wie das regelmäßig verkündete (und bisher nicht eingetretene) Ende des PCs als Spielemaschine ist es ein wenig vermessen, solch absoluten Aussagen anhand nur einiger Indizien zu tätigen. Mißverstanden und mißachtet wird dabei in erster Linie, daß der Spielemarkt weiterhin dramatisch wächst und neue Marktsegmente (Casual-Gaming, Mobile-Gaming, Browser-Games, Game-Streaming, Free-to-Play-Games) den alten Marktsegmente (Core-Gamer, PC-Gaming, Konsolen-Gaming) zwar relativ ein wenig Bedeutung abnehmen, die absoluten Marktzahlen aber weiterhin in allen Segmenten wachsen.

Der monströse Erfolg eines Call of Duty: Black Ops ist auch schlecht mit dem prognostizierten Ableben des Core-Gamer-Marktes zu vereinbaren, weil so etwas wie Black Ops ein fast reinrassiges Core-Gamer-Spiel ist. Genauso wurde der aktuellen Konsolengeneration mittels der Bewegungssteuerungen gerade erst neues Leben eingehaucht und mittels der nächsten Konsolengeneration ist ein ähnlich durchschlagendes Feature zu erwarten (wahrscheinlich Stereo-3D). Die neuen Gaming-Arten verbuchen halt derzeit erste größere Erfolge und werden dementsprechend breit beachtet. Zudem werden bei den meisten neuen Gaming-Arten die bislang erzielten Erfolge zu simpel auf einen größeren Markt mit mehr Anbieter und Angeboten hochgerechnet und dabei nicht einkalkuliert, daß die Gewinnaussichten unter den Mobile-Games, Browser-Games und Free-to-Play-Games bei einem einsetzenden ernsthaften Wettbewerb deutlich geringer als derzeit ausfallen dürfen. Vor allem aber ist im Gaming-Markt durchaus Platz für alle Gaming-Arten vorhanden – und mit Untergangs-Prophezeiungen sollte man sich eher zurückhalten, weil dies derzeit durch das Datenmaterial vom Marktgeschehen nicht gedeckt wird.