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News des 6. April 2011

Der Radeon HD 6790 Launch-Artikel seitens der Hardware Canucks ist nicht nur wegen der umfangreichen Benchmarks zu dieser neuen Mainstream-Grafikkarte interessant, sondern auch wegen der ebenso umfangreichen Benchmarks zu den verschiedenen Ausführungen der GeForce GTX 460 – 768MB vs. SE vs. 1024MB. Gerade zur GeForce GTX 460 SE besteht ja oft der Irrglaube, die Karte wäre genauso schnell wie die GeForce GTX 460 768MB, weil letztere durch ihren geringeren Speicher behindert werden würde. Dem ist aber nicht so, die GeForce GTX 460 SE liegt konsequent gegenüber der GeForce GTX 460 768MB um zwischen 2 und 7 Prozent zurück – nicht viel, aber eben durchgehend. Nach langer Zeit der überhöhten Preise passt nun aber endlich auch die Preislage zur Performnace der GeForce GTX 460 SE, diese Karte wird nun nicht mehr teurer als die GeForce GTX 460 768MB gehandelt.

GeForce GTX 460 768MB GeForce GTX 460 SE GeForce GTX 460 1024MB
Technik 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface 288 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 675/1350/1800 MHz 650/1300/1700 MHz 675/1350/1800 MHz
Speicherausbau 768MB GDDR5 1024MB GDDR5 1024MB GDDR5
1680x1050 noAA 100% 93% 106%
1680x1050 4xAA 100% 96% 108%
1920x1200 noAA 100% 94% 109%
1920x1200 4xAA 100% 98% 111%
Spiele-Verbrauch 113W ~110W 123W
Preislage 113-125 Euro 107-120 Euro 124-140 Euro

Neben diesen drei offiziellen Versionen ist allerdings derzeit auch noch eine "GeForce GTX 460 768MB Green" von Palit sowie Gainward (baugleiche Karten) unterwegs, welche die Recheneinheiten und Taktraten der GeForce GTX 460 SE trägt, aber nur über das Speicherinterface und die Speicherbestückung der GeForce GTX 460 768MB verfügt. Dieser Mix aus den negativen Eigenschaften beider Grafikkarten wäre eher so einen Namen wie "GeForce GTX 460 SE 768MB" wert und dürfte in der Performance klar bemerkbar hinter GeForce GTX 460 768MB und GeForce GTX 460 SE zurückbleiben – wahrscheinlich nur auf dem Performance-Niveau einer GeForce GTX 550 Ti. Daß dafür derzeit Aktionspreise von "nur" 100 Euro gemacht werden, ist angesichts des Performance-Nachteils dieser Karte nicht verwunderlich – man sollte die Preise für die "GeForce GTX 460 768MB Green" nur halt nicht mit den Preisen für reguläre GeForce GTX 460 Karten vergleichen oder verwechseln.

Wie AMD mittels eines Blogeintrags verkündet, liefert man nun erste Chargen von Llano-Prozessoren an OEMs aus – sprich die Llano-Massenfertigung ist erfolgreich angelaufen. Offiziell gelaucht ist die Llano-Architektur damit aber noch nicht und AMD dürfte die Lieferungen derzeit in erster Linie an Komplett-PC-Bauer gehen lassen, welche zum kommenden Llano-Launch schlicht und ergreifend schon vorbereitet und dann auf den Tag genau in Masse lieferfähig sein wollen. Natürlich ist es trotzdem möglich, daß durch diese recht frühe Auslieferung der Llano-Launchtermin (ursprünglich Juli) nun doch etwas nach vorn verschoben wird – dies bliebe abzuwarten, wurde aber bisher nirgendwo vermeldet. Eine Auflistung der bekannten Daten zu den einzelnen Llano-Modellen findet sich in einer kürzlichen News-Meldung.

WinFuture berichten von der mutigen Aussage des Chefs der Linux Foundation, daß "Linux den Kampf gegen Microsoft gewonnen habe". Begründet wird diese Aussage mit der Dominanz von Linux in allen anderen Marktsegmenten außerhalb dem von Desktop-Computern (wobei echte Notebooks hier genauso dazugehören sollten). Dies mag erst einmal richtig sein, allerdings wird damit unterschätzt, wie wichtig der Desktop-Markt in Bezug auf die globale Meinungsbildung ist – Otto Normalcomputerkäufer kennt halt nur Windows und für ihn ist Linux nach wie vor ein abenteuerliches "Frickelsystem", selbst wenn das eigene iPhone unbemerkt unter einem Unix-Derivat läuft. Davon abgesehen ist es erstaunlich, wie wenig es herausgearbeitet wird, woran der übermäßig hohe Marktanteil von Windows bei normalen PCs liegt – schließlich muß es einen Grund haben, daß Linux die anderen Marktsegmente dominiert, auf dem Desktop aber nichts zu melden hat.

Dabei ist die Auflösung dieser Frage banal – die Spielerfunktion DirectX ist der Punkt, womit Microsoft die Nutzer bei Windows und von Linux weghält. Sicherlich sind bei weitem nicht alle PC-Nutzer auch Spieler, aber zum einen treiben die Computerspieler üblicherweise die Entwicklung voran und zum anderen schätzt auch Otto Normalcomputerkäufer die reine Möglichkeit zum Spiel – etwas, was unter MacOS und Linux nur arg eingeschränkt möglich ist. Dabei hat gerade die Plattform-Untauglichkeit von DirectX diese Entwicklung pro Windows erst ermöglicht – wäre heutzutage OpenGL die bevorzugte Entwicklungs-API, könnte die Situation im PC-Segment schon längst gänzlich anders aussehen. Das gerade unter Business-Analysten meist völlig unbeachtete DirectX war somit der wohl bedeutendste Schritt von Microsoft in den letzten 15 Jahren, weil es die Microsoft-Dominanz im PC-Segment zementierte.

Allerdings kündigen sich jetzt endlich Entwicklungen an, welche die Spieler auch von Windows weglotsen könnten: So ist Causual Gaming natürlich auch auf MacOS und Linux möglich, gerade wenn es nur im Browser abläuft. Auch Spielestreaming-Dienste wie OnLive laufen prinzipiell unter jedem Betriebssystem. Und letztlich könnten Weiterentwicklungen in der Virtualisierungs-Technologie dafür sorgen, daß selbst "echte" Spiele vermehrt unter MacOS und Linux nutzbar werden. Hiermit ist die mittel- und langfristige Entwicklung von Alternativen zu Windows letztlich möglich – ein Punkt, den man sich in der letzten Dekade leider komplett abschminken konnte. Natürlich müssen dafür die Anbieter von PCs und Kleingeräten auf Basis von MacOS und Linux auch erkennen, daß Spiele letztlich schon immer und auch immer noch den Markt treiben – und dafür dann entsprechend große Anstrengungen unternehmen, von alleine wird da kaum etwas passieren.

Shortcuts: Laut SemiAccurate wird AMD schon auf der Fusion Developers Conference im Juni über seine kommende Grafikchip-Architektur "Southern Islands" offiziell sprechen. Fudzilla berichten über eine Intel-Aussage, wonach die 2012er Refresh-Architektur Ivy Bridge um 20 Prozent schneller als die aktuelle Sandy Bridge Architektur unter der gleichen Leistungsaufnahme sein soll. Einzurechnen wäre bei dieser Zahl, daß CPU-Hersteller so eine Angabe gewöhnlich nicht auf die Pro/MHz-Leistung beziehen, sondern auf die Insgesamt-Leistung inklusive also Taktratensprüngen. Da Ivy Bridge schon in 22nm gefertigt werden wird, sind die 20 Prozent Vorteil (inkl. Takt) eher mager – und verheissen demnach indirekt einen nochmals gesteigerten Übertaktungsspielraum bei Ivy Bridge.

HT4U vermelden einen Core i7-995X mit 3.6 GHz Takt im Sockel 1366 und immer noch der Nehalem-Architektur, welcher im dritten Quartal zum Intel-üblichen Spitzenpreis von 999 Dollar antreten soll. Der Heise Newsticker berichtet über DDR4/2400-Speicher, welchen Hynix als Sample erfolgreich herstellen konnte. Allerdings wird die Massenfertigung dieses Speichers nach wie vor erst auf das zweite Halbjahr 2012 geschätzt – und dann ergibt sich bei den heutigen Prozessoren mit integriertem Speicherinterface ja immer noch das Problem, daß die Prozessoren selber noch auf DDR4 vorbereitet werden müssen und es nicht mit einem einfachen Mainboard-Wechsel getan ist. Damit beginnt das DDR4-Zeitalter vermutlich erst mit den CPU-Architekturen des Jahres 2013 – bei Intel ist dies die Haswell-Architektur, bei AMD ist diesbezüglich noch nichts genaues bekannt. Und letztlich reitet AMD noch ein wenig auf der GeForce GTX 590 herum – das Video kann man sich auf der PC Games Hardware geben.