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News des 22. März 2011

Die VR-Zone hat ein erstes Performance-Preview zu Crysis 2 auf Basis der in den USA schon verfügbaren Spielversion verfasst. Diese kommt schon mit einem ersten Patch daher, bietet aber trotzdem noch keinen DirectX11-Support – möglicherweise wird man auf diesen wirklich warten müssen, wenn selbiger nicht bei der Auslieferungsversion mit dabei ist. Bezüglich der Performance scheint eine Radeon HD 6970 (bei 64 fps unter 1920x1080) keinerlei Probleme mit Crysis 2 selbst unter der höchstmöglichen Extreme-Einstellung zu haben – ein deutlicher Unterschied zum ersten Crysis-Spiel, welches "seinerzeit" noch jede HighEnd-Hardware in die Knie zwang. Sehr grob kann man schätzen, daß unter dem aktuellen DirectX9-Modus alles ab Performance-Klasse (Radeon HD 6850 & GeForce GTX 460) das Spiel ohne größere Probleme mit höchstmöglichen Settings wird leisten können und daß mit leicht abgesenkten Settings selbst Mainstream-Beschleuniger bzw. ältere Boliden noch gut mit dabei sein sollten.

Das TechConnect Magazine hat eine in Japan angebotenen Radeon HD 6850 seitens des aus Hongkong stammenden Grafikkartenherstellers AFOX entdeckt, welche trotz Referenz-Taktraten sowohl im SingleSlot-Design daherkommt, als auch über keinen extra PCI-Express-Stromanschluß verfügt. Letzteres ist sehr ungewöhnlich und nahe der Unglaubwürdigkeit, weil die Karte laut den Tests von HT4U ihre 104 Watt unter Spielen aufnimmt und dies klar mehr ist, als was der PCI-Express-Slot laut Spezifikation zur Verfügung stellen muß (75 Watt). Es wäre sehr interessant zu wissen, wie Hersteller AFOX diese Problematik auflöst – davon abgesehen ist diese Idee generell nicht empfehlenswert, weil ein zusätzlicher PCI-Express-Stromstecker allein aus Gründen der Stromversorgungs-Sicherheit bei keiner Grafikkarte fehlen sollte, welche auch nur in der Nähe der Realverbrauchs-Marke von 75 Watt liegt.

SemiAccurate berichten über einige harsche Abspeckungen bei den Sandy-Bridge-Celerons – nach HyperThreading, TurboMode, AVX-Befehlsatzerweiterung und AES-Beschleunigung fehlt nun auch noch das Clear-Video-HD-Feature, welches den integrierten Grafikchip zur Videodarstellung einspannt und damit die CPU entlastet. Ein solches, heutzutage allgemein übliches Feature ausgerechnet im Preisbereich der Celeron-CPUs zu streichen, wo man ja gerade auf eine extra Grafiklösung verzichten will, kommt schon sehr seltsam vor – Intel versucht hier mit Macht seine Celeron-Prozessoren zu entwerten, was allerdings aufgrund der allgemein schlechten Informationslage zu diesen Prozessoren zumeist gar nicht so auffällt. Während noch bei den Core-2-basierten LowCost-Prozessoren der größte Teil des Unterschied allein im kleineren Level2-Cache lag, fehlen nun bei den neuen LowCost-Prozessoren zu Nehalem und Sandy Bridge regelmäßig elementare Features dieser neuen Architekturen wie HyperThreading, TurboMode, SSE4/AVX und AES-NI.

Abspeckungen Übertaktbarkeit
Celeron E1xxx
(Core-2-Architektur)
geringerer FSB (FSB800), geringerer Level2-Cache (nur 512 kByte), ohne Intel VT gut
Celeron E3xxx
(Core-2-Architektur)
geringerer FSB (FSB800), geringerer Level2-Cache (nur 1 MB) sehr gut (45nm)
Pentium E2xxx
(Core-2-Architektur)
geringerer FSB (FSB800), geringerer Level2-Cache (nur 1 MB), ohne Intel VT gut
Pentium E5xxx
(Core-2-Architektur)
geringerer FSB (FSB800), geringerer Level2-Cache (nur 2 MB), teilweise ohne Intel VT sehr gut (45nm)
Pentium E6xxx
(Core-2-Architektur)
geringerer FSB (FSB1066), geringerer Level2-Cache (nur 2 MB) sehr gut (45nm)
Pentium G6xxx
(Nehalem-Architektur)
geringerer Level3-Cache (nur 3 MB), niedrigerer Speichersupport (nur DDR3/1066), ohne SSE4, ohne AES-NI, ohne Clear Video, ohne HyperThreading, ohne TurboMode sehr gut (32nm)
Celeron Gxxx/B8xx
(Sandy-Bridge-Architektur)
genaue Abspeckungen noch nicht vollständig bekannt, bisher bekannt sind: geringerer Level3-Cache (nur 2 MB), ohne AVX, ohne AES-NI, ohne Clear Video, ohne Clear Video HD, ohne HyperThreading, ohne TurboMode Übertaktung ausgeschlossen
Pentium G6xx/G8xx
(Sandy-Bridge-Architektur)
genaue Abspeckungen noch nicht vollständig bekannt, bisher bekannt sind: geringerer Level3-Cache (nur 3 MB), ohne AVX, ohne AES-NI, ohne HyperThreading, ohne TurboMode Übertaktung ausgeschlossen

Nach all den Abspeckungen sieht beispielsweise ein Nehalem-basierter Pentium G6xxx featuretechnisch wie ein Core-2-basierter Pentium-Prozessor nur mit integriertem Speicherinterface aus, die größeren Teile des Fortschritts durch die neue Prozessorenarchitektur sind dabei auf der Strecke geblieben. Bei den kommenden LowCost-Prozessoren auf Sandy-Bridge-Basis – egal ob nun Pentium oder Celeron – kommt noch die Unfähigkeit zur Übertaktung hinzu – kein Vergleich im übrigen zu den ersten Celeron-Prozessoren anno 2000, mittels welchen man im Übertaktungsbetrieb sogar noch ausgewachsene HighEnd-Prozessoren matchen konnte. Dies mag weite Teile des Marktes derzeit nicht interessieren, aber wenn die Sandy-Bridge-Architektur eines Tages auf Auslauf steht, dann sind günstige Prozessoren mit hohen Taktreserven zur letzten Nachrüstung "alter" Sandy-Bridge-Systeme gefragt – so wie es derzeit bei den Pentium E5xxx & 6xxx Prozessoren der Core-2-Architektur der Fall ist.

Die Unmöglichkeit zur Übertaktung außerhalb der speziellen K-Modelle von Sandy Bridge wird diese zukünftige kostensparende Aufrüstung unmöglich machen und damit den Intel-Käufer zu einem kompletten Systemwechsel zwingen – oder aber in die Arme von AMD, welche in der Frage von LowCost-Prozessoren überaus besser dastehen. Der einzige Unterschied zwischen den Athlon II und Phenom II Linien liegt derzeit im fehlenden Level3-Cache erstgenannter Prozessorenlinie, was aber (bei diesen) nur eher geringfügig an Performance kostet. Ansonsten haben die Athlon II Modelle keine versteckten Haken und lassen sich auch (im Rahmen der Möglichkeiten der K10-Architektur unter der 45nm-Fertigung) vernünftig übertakten. Mittels der kommenden Llano- und Bulldozer-Prozessoren scheint AMD diese kundenfreundliche Strategie voraussichtlich beinzubehalten und empfiehlt sich damit immer deutlicher als CPU-Hersteller der Wahl im LowCost-Bereich.

VideoGamesZone vermelden einen von einem Microsoft-Mitarbeiter stammenden Hinweis auf die Xbox 720 erst im Jahr 2015 – dies wäre weit außerhalb der vorherigen Prognosen, welche zuerst auf 2012 lauteten und nun inzwischen eher von 2013 ausgehen. Vor allem aber würde damit die aktuelle Konsolen-Generation, welche zwischen 2005 und 2007 gestartet wurde, mit zwischen acht und zehn Jahren eine ungewöhnliche lange Laufzeit aufweisen. 2015 liegt aus heutiger Sicht IT-technisch auch viel zu weit weg, um eine seriöse Prognose zur Ausrichtung der NextGen-Konsolen treffen zu können – anbieten würde sich sicherlich das Thema Stereo-3D (wie schon einmal an dieser Stelle erwähnt), aber 2015 kann auch schon ganz neue Anforderungen haben.

Für diesen späten Releasezeitpunkt wäre es in jedem Fall wichtig einzuschätzen, wie weit Spielestreaming-Dienste wie OnLive innerhalb dieser Zeitspanne schon gekommen sind und ob jene Dienste nicht bis dahin Spielekonsolen potentiell überflüssig gemacht haben. Die ganze Games-Landschaft könnte sich bis 2015 schon sehr deutlich verändert haben – hin zu mehr quasi-kostenlosen Causualspielen im Browser bzw. entsprechend günstigen Spieleangeboten per Spielestreaming und nur noch wenigen Vollpreis-Titel, was dann nur noch bei wenigen bekannten Spieleserien lukrativ wäre. Da der Spielemarkt immer mehr in die Breite der Bevölkerung geht, dringen die Bedürfnisse der Causual-Gamer immer weiter durch und dürften Vollpreis-Titel so oder so zurückdrängen – und da gerade die vielen Software-Verkäufen das wirtschaftliche Konzept der bei der reinen Hardware deutlich subventionierten Konsolen darstellen, könnten sich auf den Verkauf vieler Vollpreis-Spiele ausgerichtete Spielekonsolen irgendwann einmal nicht mehr rechnen.