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News des 21. März 2011

HT4U vermelden eine erste Listung der diese Woche (am Donnerstag den 24. März) anstehenden GeForce GTX 590, welche mit 680 Euro aber ziemlich exorbiant teuer ausfällt. Angeblich soll der offizielle deutschen Listenpreis sogar bei 699 Euro liegen – sehr gewagt für eine Karte, welche gemäß aller Vorab-Informationen im Performancefeld der Radeon HD 6990 liegen sollte, aber mit einiger Sicherheit nicht aus diesem nach oben hin ausbrechen wird. Allerdings könnte sich durchaus eine Situation wie bei der Radeon HD 6990 ergeben, welche offiziell für einen überzogenen Listenpreis (629 Euro) in den Markt ging, nur um sich dann wenige Tage nach Launch auf deutlich niedriger liegenden Straßenpreisen (derzeit ab 548 Euro) einzupendeln. Die Taktraten der GeForce GTX 590 wurden bei dieser ersten Listung im übrigen mit 612/1224/1710 MHz angegeben – und damit minimal besser als bei den Vorab-Informationen (dort waren es 607/1214/1700 MHz).

Bit-Tech beschäftigen sich in einem Artikel mit der Frage, ob im Grafikkarten-Bereich zukünftig standardisierte Programmierschnittstellen wie DirectX nicht eventuell zugunsten einer Programmierung näher an der Hardware zurückstehen müssen. Diese Überlegung wird dabei erstaunlicherweise getragen von der Aussage eines AMD-Mitarbeiters, welcher behauptet, solcherart Forderungen würden AMD aus dem Kreis der Spieleentwickler angetragen. Ehrlicherweise können wir uns aber nicht vorstellen, daß dies in diesem starken Maße gemeint sein soll, wie es der Artikel bei Bit-Tech suggeriert – eine maschinennahe Programmierung würde eine Spiel-Anpassung nicht nur an jeden einzelnen Grafikchip-Entwickler, sondern auch an jede neue Grafikchip-Generation desselben Entwicklers erfordern, der Programmier- und Supportaufwand würde geradezu explodieren. Selbst im Konsolenbereich macht man so etwas heutzutage nur noch im eher geringen Maßstab, weil es Multiplattform-Entwicklungen behindert.

Zudem verhindern die neuen Sicherheitskonzepte sowohl auf dem PC als auch auf Konsolen so etwas wie uneingeschränkten Lowlevel-Access, ganz besonders auf den Speicher. Irgendwie erscheint dieser Ansatz als heftig anachronistisch – die meisten Programmierer dürften doch eher froh sein, aus der Frickelei mit maschinennahem Code herausgekommen zu sein. Und daß der PC in seiner Leistungsfähigkeit dadurch ausgebremst würde, ist nun kein wirkliches Argument – wenn, dann geschieht dieser Bremseffekt eher wegen der Rücksicht der Spieleentwickler auf die niedrigere Leistungsfähigkeit der Konsolen. Noch mehr verfügbare Power auf dem PC würde keinesfalls automatisch zu besseren Resultaten führen, so lange dieser Bremsklotz existiert. In jedem Fall ist der ganze Artikel sehr kontrovers und wird auch in diesem Sinne in unserem Forum heftig diskutiert.

Shortcuts: Innerhalb AMDs aktueller K10-Linie scheinen demnächst noch zwei CPU-Updates zu kommen: TweakPC vermelden einen Phenom II X4 980 BE mit 3.7 GHz und die PC Games Hardware einen Phenom II X2 570 mit 3.5 GHz. Wirklich weiter dürfte AMD dies aber nicht mehr helfen, da die (noch) aktuelle K10-Architektur bei der Pro/MHz-Leistung so weit abgeschlagen ist, daß da auch keine höheren Taktraten mehr helfen – zudem schaut nun wirklich alles schon auf die im Juni anstehende Bulldozer-Architektur. Die PC Games Hardware berichtet von einem Übertaktungserfolg auf Sandy Bridge – immerhin 111,1 MHz Referenztakt konnte hierbei von einem finnischen Overclocker erzielt werden. Allerdings ist dieser "Erfolg" eher ein Pyrrhussieg, weil jener nur die Unmöglichkeit illustriert, bei Sandy Bridge außerhalb der speziellen K-Prozessoren übertakten zu können.

Noch nachzutragen aus den Wochenend-News wären zwei kleine Rechts-Themen: Erstens berichtete der GameCaptain über die Schwierigkeiten eines Steamaccount-Verkaufs – was natürlich von den Steam-Bedingungen untersagt wird und aufgrund des rechtlichen Sitzes von Steam im Ausland auch kaum anzufechten sein dürfte. Die GameZone vermeldete dagegen einen Fall, wo einem User des offiziellen Dragon-Age-II-Forums seitens Electronic Arts der "EA Community-Account" nach mehreren kritischen Äußerungen gesperrt wurde. Dummerweise hängen an diesem Account auch einige (rechtmäßig) erworbenen EA-Spiele, welche mit dieser Forensperre dann ebenfalls nicht mehr nutzbar waren. Unabhängig der rechtlich eventuell verbraucherfreundlicheren Lage in Deutschland bleibt auch hier der Punkt im Raum stehen, bei Postings in Foren von Unternehmen, welche einen aufgrund der Online-Verbindung ihrer Software faktisch in der Hand haben, eher Vorsicht walten zu lassen.