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News des 8. Februar 2011

Die PC Games Hardware berichtet über die kommende Produktionseinstellung vieler beliebter Intel-CPUs aus der Core-2-Serie sowie des Core i5-750 zum 26. August hin. Da die Großhändler zu diesem Zeitpunkt das letzte Mal diese Prozessoren bestellen dürfen und der eigentliche Abverkauf erst danach anfängt, dürften die auslaufenden Prozessoren wohl noch bis zum Jahresende 2011 verfügbar sein – und nachfolgend dann auf eBay angeboten werden. Das größere Problem dieser Prozessoren ist allerdings sowieso der nach wie vor unveränderte Preis, welcher sie in vielen Fällen eigentlich unattraktiv gegenüber einem kompletten Systemneukauf macht – Ausnahmen wie die recht günstigen QuadCores der Core 2 Quad Q8000 Serie oder die schnellen Modelle der Pentium E5000/E6000 Serien bestätigen die Regel.

Wie Golem berichten, liefert Intel das fehlerhafte B2-Stepping der 6er Mainboard-Chipsätze auf ausdrücklichen Wunsch der PC-Bauer an OEM-Hersteller wieder aus, welche damit auch weiterhin entsprechende Rechner verkaufen wollen. In diesen Rechnern sollen dann nur die zwei fehlerfreien SATA-III-Ports belegt werden, womit das Gerät zumindest im Auslieferungszustand fehlerfrei wäre. Allerdings wirft diese Aktion dennoch einige Fragen auf: Beispielsweise diese, ob die Anbieter von solcherart Rechnern später einen Umtausch vornehmen oder aber diesen mit dem Hinweis auf den fehlerfreien Auslieferungszustand in diesem Fall nicht zulassen werden. Es wird auch interessant, ob bei solcherart Rechnern die fehlerhaften SATA-II-Ports per Hard- oder Software irgendwie gesperrt werden, so daß der Benutzer diese auch nachträglich nicht mehr verwenden können.

Dies wäre den Anbietern von solcherart Rechnern jedenfalls dringend zu empfehlen, um nicht späteren Regressforderungen ausgesetzt zu sein, sollte ein Anwender in Eigenregie die SATA-II-Ports doch benutzt haben. Gerade bei Desktop-PCs können sich die Hersteller nämlich nicht darauf berufen, daß die Herstellergarantie nur für den Auslieferungszustand gilt – denn ein Desktop-PC gilt juristisch als ein durch den (fachkundigen) Anwender aufrüstbares Gerät, worunter auch die nachträgliche Nutzung bislang nicht belegter SATA-Ports gelten dürfte. Der Anwender darf also durchaus bei Desktop-Rechnern alle SATA-Ports belegen und wenn sich dann ein Fehler ergibt, ist dies ein Problem des Herstellers – und sofern der Hersteller vorab davon gewußt hat (wie in diesem Fall), womöglich sogar noch weit über die reguläre Dauer der Garantie hinaus.

Dabei sind die PC-Bauer natürlich zu verstehen, wenn sie auf eine weitere Auslieferung der 6er Mainboard-Chipsätze bestehen – für die neuen Sandy-Bridge-Prozessoren sind diese Chipsätze wegen des von Intel ausgeschalteten Chipsatz-Wettbewerbs zwingend notwendig und keine 6er Chipsätze bedeutet letztlich auch kein Geschäft mit Sandy-Bridge-Prozessoren. Viele PC-Bauer haben schon seit Monaten an entsprechenden Modellserien mit Sandy-Bridge-Prozessoren gearbeitet und sind nun wirlich nicht darauf vorbereitet, ihre früheren Modelle wieder als Top-Angebote hervorholen zu müssen – wovon viele schon im Preis gesenkt wurden, was jetzt auch nicht mehr rückgängig zu machen ist. Intel mag zwar den PC-Bauern und Mainboard-Herstellern die Kosten für die Rücknahmen ersetzen, den Schaden für den Umsatzausfall trägt aber jede Firma für sich allein.

Wie gesagt sind damit die Forderungen der PC-Bauer verständlich und in gewissem Rahmen kann man durchaus auch ein solches Produkt mit einem fehlerhaften B2-Stepping erwerben (sogar ohne daß das Mainboard später ersetzt wird): Beispielsweise bei Notebooks, wo üblicherweise nur die zwei SATA-III-Ports in Benutzung sind und wo sowieso höchst geringe Chancen bestehen, daß später mal ein weiterer SATA-Port benötigt werden würde. Oder bei Desktop-PCs, wo ein extra SATA-Controller verbaut ist, welcher weitere SATA-Ports zu Verfügung stellt und somit der Verzicht auf die SATA-II-Ports des Mainboards selber nicht ins Gewicht fällt. Eine Sperrung der fehlerhaften SATA-II-Ports bei solcherart Produkten wäre den Herstellern aber immer zu empfehlen, um allen potentiellen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.