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News des 19. Januar 2011

Wie HT4U im Gespräch mit AMD herausgefunden haben, hat AMD die neue Tesselations-Optimierung des kommenden Hotfix-Treibers in der Tat – und wie schon vermutet – wirklich für die kleineren Grafikkarten ersonnen, da diese sicherlich nicht für jedes Spiel über die notwendige Tesselationspower verfügen, um diese Grafikkarte nicht an dieser einzelnen Funktion einzubremsen. In diesem Sinne kann die Tesselations-Optimierung damit sogar sehr nutzvoll sein, weil sie sich halt an diese Anwender richtet, welche eine Mainstream-Grafikkarte zumeist im Rahmen eines Komplett-PCs erworben haben und keinerlei Erfahrung mit den spieleigenen Bildqualitäts-Optionen oder auch den AMD-Treiberoptionen haben (aus letzter Überlegung heraus steht diese Option auch per default auf "AMD Optimized").

Zur eigenen Absicherung wäre es AMD allerdings anzuraten, offenzulegen, unter welchen Spielen und Karten die Tesselations-Optimierung exakt was tut – dann könnte man nämlich unter Umständen einwandfrei belegen, daß diese Optimierung beispielsweise auf Radeon HD 6800 & 6900 Grafikkarten gar nichts verändert, was zur Beruhigung der HighEnd-User durchaus sinnvoll wäre. Auch gilt, daß eine solche Option in vergleichenden Benchmarks logischerweise nichts zu suchen hat und daß auch AMD in seinen Benchmark-Guides dies selber so wiedergeben sollte, nur um jeglicher Nachrede vorausschauend aus dem Weg zu gehen. Sofern AMD auf diese oder ähnliche Weise jedoch seine ehrlichen Absichten mit dieser Option nachweist, läßt sich gegen die Tesselations-Optimierung wirklich nichts sagen und ist diese Option als unter Umständen für den LowCost- und Mainstream-Nutzer sinnvolles Feature sogar zu begrüssen.

Fudzilla berichten über zwei ab Werk übertaktete GeForce GTX 560 Ti Karten seitens Gigabyte, welche in Fernost schon angeboten werden. Hochinteressant sind die dabei ab-Werk-Übertaktungen: Ausgehend vom Referenz-Takt von 820/1640/2000 MHz geht die eine Karte mit 900/1800/2000 MHz an den Start, die andere gar mit 1000/2000/2290 MHz. Damit wäre der GF114-Chip trotz schon gegenüber dem GF104-Chip um 21½ Prozent angehobener Chip-Taktrate ähnlich übertaktungsfreudig: Gute GeForce GTX 460 Modelle weisen ab-Werk-Übertaktungen bis auf 850 MHz auf, was 26 Prozent Mehrtakt sind – die 1000 MHz der Gigabyte GeForce GTX 560 Ti SuperOverclock ergeben immerhin eine Steigerung um 22 Prozent. Damit können übertaktete GeForce GTX 560 Ti Modelle wiederum in deutlich höheren Preis- und Performanceregionen wildern als die regulär getakteten Ausführungen. Eine auf 1000 MHz Chiptakt laufende GeForce GTX 560 Ti sollte sogar problemlos schneller als eine regulär taktende GeForce GTX 570 sein, da letztere nur bei der Speicherbandbreite minimal vorn liegt, in den anderen Rohleistungsdisziplinen jedoch die GeForce GTX 560 Ti @ 1000 MHz teilweise deutlich führt.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 460 1024MB, 470, 480, 560 Ti, 560 Ti @ 1000 MHz, 570 & 580

Dabei dürfte das Verhältnis Performance zu Stromverbrauch wiederum bei der GeForce GTX 560 Ti besser ausfallen, denn im schlimmsten Fall erreicht letztere den Stromverbrauch der GeForce GTX 570 – zu einer besseren Performance. Ein wirklicher Leisetreter beim Stromverbrauch wird die GeForce GTX 560 Ti allerdings nicht, das zeigt auch schon die von 160 auf 180 Watt angehobene TDP gegenüber der GeForce GTX 460 an. Stark übertaktete Karten können dann wie gesagt problemlos in die Nähe des Stromverbrauchs der GF110-basierten Modelle kommen. Der aktuelle Verbleib bei der 40nm-Fertigung zwingt beide Grafikchip-Entwickler zur einfachen Rechnung, daß deutlich mehr Performance immer nur unter Inkaufnahme höherer Verlustleistungen erzielbar ist. Eine schöne Performance-Karte mit einem Realverbrauch von nicht deutlich mehr als 100 Watt wird es voraussichtlich erst wieder unter der 28nm-Fertigung mit den neuen Generationen von AMD und nVidia zum Jahresende 2011 geben.

Heise Security vermelden ein neues Sicherheitstool seitens Microsoft, mittels welchem sich einschätzen läßt, ob ein neu installiertes Programm neue Sicherheitsprobleme aufwirft. Um nachzuvollziehen, was bei einer Installation alles so abläuft, kann man zwar auch eines der vielen Deinstallationsprogramme benutzen (wovon die meisten eine entsprechende Log-Funktion haben), speziell nach sicherheitsrelevanten Kriterien arbeiten diese Deinstallationsprogramme allerdings nicht – dafür wäre dann Microsofts "Attack Surface Analyzer" besser geeignet. Insbesondere in der heutigen Zeit, wo zum einen keiner mehr die äußert umfangreiche Software-Landschaft unter Windows überblicken kann und zum anderen viele Software sich keinen großen Kopf über Datenschutz- oder Sicherheitsstandards der Nutzer macht, kann ein solches Tool (für einen gewissen Anwenderkreis) durchaus nutzvoll sein.

Shortcuts: Laut HT4U kommt Intels neues Sechskern-Spitzenmodell Core i7 990X mit 3.4 GHz Takt am 27. Februar. Dieses stammt wie bekannt noch aus der Nehalem-Prozessorenserie und dementsprechend dürfte es interessant sein zu sehen, wie sich diese CPU in für Sechskern-Prozessoren eher ungünstigen Benchmarks schlägt – dann könnten nämlich die Vierkerner der Sandy-Bridge-Architektur aufgrund ihrer höheren Pro/MHz-Leistung vorn liegen. Ob diese CPU nach dem Start der Sandy-Bridge-Architektur überhaupt noch eine Berechtigung hat, wird man sehen müssen – allerdings wird es Sechskerner mit Sandy-Bridge-Unterbau wie bekannt erst im vierten Quartal 2011 geben. Die PC Games Hardware berichten zudem über die Releasedaten weiterer Sandy-Bridge-Prozessoren, wobei es sich hierbei vorwiegend um die eher uninteressanten DualCore-Modelle der Pentium-G-Reihe handelt. Beachtenswert ist nur der Core i5-2405S, welcher ein QuadCore mit 65 Watt TDP sein sollte und noch irgendeiner, derzeit aber unbekannten Änderungen gegenüber dem Core i5-2400S. Dieser Prozessor soll im Mai/Juni erscheinen – genauso wie im übrigen auch der Z68-Chipsatz, welcher die verschiedenen Funktionen von H67- und P67-Chipsatz vereint.

Die ComputerBase hat dagegen eine Preisliste der Sandy Bridge Server-Prozessoren, welche auch im Sockel 1155 daherkommen und daher (mit entsprechender BIOS-Unterstützung) durchaus auch in aktuellen Sockel-1155-Platinen laufen sollten. Unter diesen Servermodellen finden sich auch einige mit offiziell nicht vorhandener Grafikeinheit – wobei diese natürlich trotzdem auf dem Prozessoren-Die vorhanden ist, aber seitens Intel im Gegensatz zu den Desktop-Modellen komplett unfunktionabel gemacht wurde. Ob dies einen echten Unterschied zur BIOS-seitigen Deaktivierung der Intel-Grafikeinheit bei den Desktop-Modellen macht, bleibt vorerst unklar – in jedem Fall erscheint aber keines der Server-Modelle als preislich attraktiv genug gegenüber den Desktop-Modellen. Und letztlich berichten HT4U noch über eine offizielle Bestätigung der Radeon HD 6950 1024MB seitens AMD für allerdings einen Liefertermin erst zur Mitte des Februars.