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News des 15. Dezember 2010

Zu den Radeon HD 6950 & 6970 Karten fehlt neben der ausführlichen Performance-Analyse unseres entsprechenden Artikels auf jeden Fall noch eine Betrachtung des Themas Lautstärke – vor allem, weil sich AMD in dieser Disziplin nicht mit Ruhm bekleckert hat. Gemäß den allermeisten Testberichten ist der Fall hier ziemlich klar, daß die Radeon HD 6950 unter Last in etwa auf dem Niveau der Radeon HD 5870 eingeschätzt wird und die Radeon HD 6970 unter Last af dem Niveau von GeForce GTX 570 & 580 (und manchmal sogar darüber) herauskommt. Gut ist dies nicht und wer bezüglich der Geräuschkulisse empfindlich ist, sollte dringend auf Karten mit anderen Lüftern oder gänzlich anderen Kühlkonstruktionen warten, welche sicherlich in Bälde seitens der Grafikkarten-Hersteller offeriert werden. Schlechter als nVidia ist dies natürlich auch nicht – "laufruhig" ist schließlich auch nicht das, womit man eine GeForce GTX 570 oder 580 zutreffend beschreiben könnte.

Auffallend ist jedoch, daß AMD mit den Radeon HD 6950 & 6970 Karten im Themenkomplex Stromverbrauch & Lautstärke den früheren deutlichen Vorteil gegenüber nVidia eingebüsst hat. "Früher" überbot eine Radeon HD 5870 die GeForce GTX 470 bei der Performance und erreichte dies zu einem klar niedrigerem Spieleverbrauch (158W vs. 191W) bei geringerer Geräuschkulisse. Heuer nun hat eine Radeon HD 6970 in etwa dieselbe Performance wie eine GeForce GTX 570, liegt aber auf demselben Spieleverbrauch (205W vs. 199W) bei ähnlicher Geräuschkulisse. Ein typischer AMD-Vorteil eigentlich der ganzen letzten Jahre hat sich damit leider verflüchtigt – was auch nicht unbedingt ein Ruhmesblatt für den RV970/Cayman-Chip darstellt.

Performance-Betrachtung Radeon HD 6950 & 6970 – Dezember 2010

Dabei verwundert immer mehr, daß sich der RV970/Cayman-Chip (unter üblichen Bedingungen) so wenig vom RV870/Cypress-Chip absetzen kann. Wenn man sich hierzu noch einmal den Rohleistungsvergleich zu Gemüte führt, der ja die Effizienzverbesserungen von Cayman noch gar nicht enthält, so fällt auf, daß jene 15 Prozent Performancegewinn zwischen RV870/Cypress und RV970/Cayman auch nahezu schon durch die pure Steigerung der Rohleistung erzielbar sein sollte: Sicherlich, bei der Shaderleistung gibt es keinen Zugewinn, aber bei der Texturierleistung legt der RV970/Cayman um immerhin 24 Prozent zu, bei der ROP-Leistung noch um 4 Prozent und bei der Speicherbandbreite noch um 15 Prozent. Wenn man die exakt selbe Rohleistungssteigerung mit einem RV870/Cypress-Design simulieren könnte, sollte dabei eigentlich eine Performancesteigerung im Rahmen von ca. 10 Prozent herauskommen – es steht also die Frage im Raum, wo die ganzen großen effizienzsteigernden Maßnahmen des RV970/Cayman-Designs letztlich geblieben sind.

Eine potentielle Antwort darauf könnte sich aus dem Performance-Verhältnis zwischen Radeon HD 6950 & 6970 ergeben, welches auffallend konstant bei ca. 10 Prozent Differenz liegt – und damit exakt dem Unterschied in der ROP-Leistung sowie der Speicherbandbreite entspricht (während Rechen- und Texturierleistung um ca. 20 Prozent zwischen beiden Karten differieren). Es läßt sich hieran die These aufstellen, daß Radeon HD 6950 & 6970 eventuell komplett an ihrer ROP-Leistung oder Speicherbandbreite hängen (letzteres ist wahrscheinlicher) und daß daher die Verbesserungen an der Architektur gar nicht zum tragen kommen, so lange man ROP-Leistung oder Speicherbandbreite nicht erhöht. Zumindest im Fall der Speicherbandbreite könnte man diese These einfach austesten, indem man eine Radeon HD 6950 auf dem Speichertakt der Radeon HD 6970 betreibt – sollte die Speicherbandbreite der Übeltäter sein, müsste die derart übertaktete Radeon HD 6950 auf dem Nivau einer Radeon HD 6970 performen. In den Launchreviews war bis dato noch kein solcher Versuch zu finden, dies wird dann die Aufgabe kommender Artikel zum RV970/Cayman-Chip sein.

So wie es ausschaut, wird der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) vorerst nicht ab dem 1. Januar 2011 in Kraft treten, weil ausgerechnet bei der letzten notwendigen Abstimmung in Nordrhein-Westfalen anscheinend alle Parlamentsfraktionen gegen den Vertrag stimmen wollen – wobei an dieser Stelle Vorsicht angesagt ist, denn immerhin kann sich dies alles noch bis zu der am 16. Dezember angesetzten Abstimmung ändern, gerade wenn einiger politischer Druck dahintersteht. Im Fall des Falles würde der JMStV dann wahrscheinlich doch irgendwann im neuen Jahr kommen – es sieht hierbei nach einer Aufschiebung des ganzen aus, nicht nach einer Aufhebung. Grundlage der (temporären) Ablehnung ist nebenbei parteipolitischem Gezänk das Argument, daß die im Sinne des Vertrags benötigte Jugendschutzsoftware nicht zum Stichtag 1. Januar 2011 zur Vefügung stehen wird, was eine durchaus vernünftige Argumentation ist – ein gewisses Maß an Vorlaufzeit für solch größere Änderungen ist immer vonnutzen. Tritt der neue JMStV dann vorerst nicht in Kraft, gilt im übrigen weiterhin der alte JMStV aus dem Jahr 2003.