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News des 14. Dezember 2010

Zu AMDs morgen früh antretenden Radeon HD 6950/6970 Karten schwirren nunmehr weitere Vorab-Benchmarkergebnisse durch die Gegend, welche nun auch von verschiedenen Quellen stammen: So gibt es einige Radeon HD 6970 Benchmarks aus Frankreich, welche aber nicht besonders aussagekräftig für den Vergleich zu anderen Karten sind, und dann in zwei Teilen (Teil 1 und Teil 2) Radeon HD 6950 & 6970 Benchmarks aus Fernost im Vergleich zu GeForce GTX 570 & 580. Am interessantesten dürften aber einige holländische Benchmarks der Radeon HD 6970 gegen die GeForce GTX 570 sein, da dort die neue AMD-Karte richtig gut liegt: Unter 1920x1200 mit zumeist 8x Anti-Aliasing gab es einen Vorteil der Radeon HD 6970 gegenüber der GeForce GTX 570 von exzellenten 20 Prozent, unter 2560x1600 mit zumeist 8x Anti-Aliasing waren es gar 29 Prozent. Dies wäre dann in jedem Fall eine Performance sogar noch überhalb der GeForce GTX 580 – und eventuell liegt ja die eigentliche Bestimmung der Radeon HD 6900 Karten bei Benchmarks unter solch sehr hohen Settings, dies würde dann auch deren Standard-Speicherbestückung von gleich 2 GB GDDR5-Speicher erklären. Diese und andere Fragen sollten sich mit den morgigen Launchreviews dann jedoch klären lassen.

Im Expreview-Forum hat der gewöhnlich gut informierte User "phk" ein Bild und Daten einer GeForce GTX 560 gepostet. Danach soll diese Grafikkarte angeblich am 20. Januar 2011 gelauncht werden und bietet 384 Shader-Einheiten auf Taktraten von 820/1640/2000 MHz an. Interessanterweise wird als Chipbasis zuerst "GF104" genannt – dies würde unsere Vermutung bestätigen, daß der GF110-Chip die Ausnahme von der Regel ist und daß nVidia für den Rest der GeForce-500-Serie vonnehmlich die bishrigen Grafikchips GF104, GF106 und GF108 weiterverwenden wird – nur eben auf anderen, höheren Takraten und mit mehr freigeschalteten Einheiten. Im Fall der GeForce GTX 560 wird nVidia augenscheinlich schlicht die letzten Reserven aus dem GF104-Chip in Form der Freischaltung des letzten Shader-Clusters und recht hoher Taktraten herauspressen, womit man sich durchaus deutlich von der ebenfalls GF104-basierten GeForce GTX 460 absetzen sollte.

Rohleistungsvergleich GeForce GTX 460 1024MB, 470, 480, 560, 570 & 580

So liegt man bei Rechen- und Texturierleistung gleich einmal um 39 Prozent vor der GeForce GTX 460 1024MB, dies ist dann sogar deutlich mehr als bei der GeForce GTX 470, welche wohl problemlos von der GeForce GTX 560 überrannt werden sollte – bis auf ein paar Prozent an der Speicherbandbreite liegt die GeForce GTX 560 überall gegenüber der GeForce GTX 470 vorn, teilweise sogar deutlich. Der hohe Leistungszuwachs der GeForce GTX 560 reicht sogar augenscheinlich aus, um teilweise in die Nähe von GeForce GTX 480 & GeForce GTX 570 zu kommen, zu diesen Karten dürfte der GeForce GTX 560 aber vor allem die Speicherbandbreite fehlen – die GeForce GTX 570 liegt hierbei um 19 Prozent vor der GeForce GTX 560 und die GeForce GTX 480 sogar um 39 Prozent. Sicherlich ist Bandbreite nicht alles, aber bei diesen eher hohen Abständen dürfte dieses Element dann doch seine Auswirkungen haben – wenn nicht, würde die GeForce GTX 560 nämlich schon bedenklich nahe an die GeForce GTX 570 heranrücken.

AMD & nVidia Produktportfolio & Roadmap – 14. Dezember 2010

Und es dürfte kaum das Ziel nVidias mit der GeForce GTX 560 sein, mit dieser Karte der GeForce GTX 570 hausinterne Konkurrenz zu machen. Gesucht wird seitens nVidia mit der GeForce GTX 560 eine Karte mit einer klaren Leistungsabstufung gegenüber der GeForce GTX 570, um deren Preispunkt und damit deren Verkäufe nicht zu gefährden. Gleichzeitig muß natürlich die Performance der GeForce GTX 460 deutlich überboten werden, damit man für die GeForce GTX 560 auch einen deutlich höheren Preispunkt verlangen kann – im Idealfall im Preisbereich der GeForce GTX 470, da diese Karte demnächst ausläuft und nVidia dann bei ca. 200 Euro kein Angebot hätte. Die GeForce GTX 560 soll vermutlich genau in diese Lücke gehen, demzufolge sind letztlich Hardware-Daten und Taktraten zu erwarten, welche der GeForce GTX 560 eine Performance in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 und GeForce GTX 570 ermöglichen.

Wie der Heise Newsticker berichtet, wird die kommende Befehlssatzerweiterung AVX der 2011 antretenden neuen CPU-Architekturen Intel Sandy Bridge und AMD Bulldozer derzeit nicht von Windows unterstützt, dafür ist ein (noch nicht erschienener) Patch vonnöten (der technischer Hintergrund ist hierbei, daß es mit AVX neue Register gibt, die dem Betriebssystem erst einmal beigebracht werden müssen). Microsoft wird bei Windows 7 dies mittels des Service Packs 1 erledigen, frühere Microsoft-Betriebssysteme werden nach dem derzeitigen Stand allerdings keine AVX-Unterstützung mehr bekommen. Dies dürfte die anfängliche Durchschlagskraft von AVX deutlich senken, denn auch wenn Windows 7 von Verkaufserfolg zu Verkaufserfolg schreitet, ist das neue Betriebssystem bei der installierten Basis doch noch weit entfernt von der 50-Prozent-Marke

Dies ist dann wiederum keine gute Ausgangsbasis für Softwareentwickler, sich jetzt dringend und vorrangig mit AVX zu beschäftigen. AVX wird also seine Zeit benötigen, um beachtbare Marktakzeptanz zu finden – allerdings war dies bei MMX, SSE, 3DNow! und deren Nachfolgern auch nicht anders. Es handelte sich in allen Fällen bei diesen CPU-Befehlssatzerweiterungen um Technologien, welche von ihren Herstellern mit viel Getöse in den Markt gedrückt wurden, letztlich aber Jahre benötigten, um sich halbwegs anständig in der Software-Landschaft durchzusetzen. Mit AVX wird dies nicht anders sein, auch diese Befehlssatzerweiterung ist für die nächsten Jahre kein "Muß" – was wiederum den Punkt etwas relativiert, daß es AVX bei Microsoft nur unter Windows 7 geben wird.