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News des 3. Dezember 2010

Das rumänische Lab501 (maschinelle Übersetung ins deutsche) bietet eine erste Einschätzung sowie einige Videos zur Leistungsfähigkeit der integrierten Grafik von Sandy Bridge an. Leider fehlen echte Benchmarks – etwas verwunderlich, wenn man ein Sandy-Bridge-System zum herumspielen hat, aber natürlich sind die näheren Umstände dieser glücklichen Fügung nicht bekannt. In jedem Fall läßt sich nach Studium der Videos mit diversen aktuellen Spielen (BF: Bad Company 2, CoD: Black Ops, Darksiders, HAWX2, NfS: Hot Pursuit) und unter Berücksichtigung der Auflösung von 1680x1050 und der eingestellten niedrigen Bildqualität in den Spielen selber sagen, daß sicherlich ein beachtlicher Sprung in der Performance der integrierten Intel-Grafik zu erkennen ist, das Wort "beeindruckend" aber eben nur für den Vergleich zu früheren Intel-Produkten zutrifft.

Diese waren oftmals nur in der Lage, aktuelle Spiele unter 1024x768 oder 1280x720 mit niedrigen Details halbwegs flüssig wiederzugeben, Sandy Bridge wird dies nun auch unter der viel gebräuchlicheren Auflösung von 1680x1050 schaffen. Mehr als "halbwegs flüssig" ist aber auch mit Sandy Bridge nicht drin, hier endet dann schon die Kunst der neuen Intel-Grafikeinheit – und an wirklich leistungsfordernde Titel wie Crysis oder Metro 2033 sollte man sich auch lieber nicht heranwagen. Wie gesagt ist dies alles aber gegenüber Intels früheren Grafiklösungen ziemlich gut – nur daß AMD mit seiner integrierten Llano-Grafik vermutlich deutlich besseres bieten kann. Wenn die Llano-Grafik wirklich in etwa die Performance einer Radeon HD 5550 DDR3 bietet, wie derzeit geschätzt wird, dann schafft diese auch 1920x1200 mit hohen Details (wenngleich ohne Anti-Aliasing) halbwegs flüssig auf den Monitor zu zaubern – und das ist dann ein Dimensionsunterschied.

Natürlich muß AMD auch erst einmal beweisen, daß man dies wirklich kann und daß es dann auch in der Praxis funktioniert, aber die Vorzeichen im Kampf der kommenden integrierten Grafikeinheiten von Intel und AMD stehen derzeit ganz eindeutig pro AMD. Wenn alles nur halbwegs klargeht, wird die Llano-Grafik weit vor der Sandy-Bridge-Grafik rangieren, letztere dürfte von der Performance her eher in den Zweikampf mit der Bobcat-Grafik gehen. In diesem Fall ist dann Intel Sandy Bridge vorn zu sehen, denn die integrierte Bobcat-Grafik liegt gemäß ersten Tests nur unterhalb des Niveaus einer Radeon HD 5450 DDR2 und teilweise nicht weit weg von den besten aktuellen Intel-Grafiklösungen – wenn Intel einen richtig großen Sprung mit der Sandy-Bridge-Grafik hinlegt, sollte das eigentlich ausreichend sein, um die Bobcat-Grafik zu überflügeln. Da aber Bobcat und Sandy Bridge sowieso eher unterschiedliche Segmente des Prozessoren-Marktes bedienen, muß dies AMD wenig stören – dort, wo Sandy Bridge verkauft wird, hat man dann schließlich Llano.

Eine Korrektur zu den News des 27./28. November und dort zum Thema Anonymität unter IPv6: Wie sich anhand der Diskussion zur News ergibt, wird bei IPv6 nicht mehr für das DSL-Modem/Router die im Internet sichtbare IP-Adresse vergeben, sondern direkt für den Computer, mit welchem man surft. Damit ist man ab Windows XP schon auf der sicheren Seite bezüglich des in der IP-Adresse befindlichen "Interface Identifier", weil Windows XP und nachfolgende Microsoft-Betriebssysteme diesen "Interface Identifier" automatisch ab und zu ändern. Bezüglich der IP-Adressen-Vergabe durch die Provider ergab die Diskussion zur News zudem, daß die Deutsche Telekom diese für normale Kunden weiterhin wechselhaft vergeben will. Dies ändert allerdings nichts daran, daß dies bei anderen Providern anders laufen kann und man sich daher informieren sollte, wie der eigene Provider diesen Punkt bei der Umstellung auf IPv6 handhabt.