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News des 12. Oktober 2010

Die neuesten Gerüchte zur Radeon HD 6000 Serie besagen, daß AMD die Barts-basierte Radeon HD 6800 Serie am 22. Oktober zwar vorstellen, zu diesem Zeitpunkt aber nicht oder wenn dann nur in arg limitierten Stückzahlen ausliefern kann. Ernsthafte Stückzahlen zur Radeon HD 6870 sollen erst Mitte November kommen, ernsthafte Stückzahlen zur Radeon HD 6850 gar erst danach. Zudem wurden alle anderen Chips & Karten der Radeon HD 6000 Serie auf "nicht vor Januar 2011" verschoben, dieses Jahr werden wir also nur den Barts-Chip als erste Auskopplung der Radeon HD 6000 Serie sehen. Dies alles deutet darauf hin, daß AMD doch einige Produktionsprobleme mit den Grafikchips der Radeon HD 6000 Serie hat – und erklärt gleichzeitig, wieso der Barts-Chip nun so per Krampf als Radeon HD 6800 Serie in den Markt gedrückt wird: AMD will zum einen natürlich nicht wortbrüchig werden und auf jeden Fall einen Teil der Radeon HD 6000 Serie noch dieses Jahr bringen.

Da der HighEnd-Chip Cayman scheinbar noch nicht spruchreif ist und AMD derzeit zum anderen vor allem gute Lösungen im Preisbereich von 140 bis 200 Euro als Konter auf die sich gut verkaufende GeForce GTX 460 benötigt, kommt halt eben zuerst der Barts-Chip zum Einsatz. Und die Namenswahl ergibt sich schlicht daraus, daß eine "Radeon HD 6700" Serie auf Barts-Basis eben nicht genauso gut klingt wie eine "Radeon HD 6800" Serie auf Barts-Basis – AMD wird die Kritik bezüglich der Namenswahl einfach einstecken und auf den verkaufspsychologischen Effekt setzen, welcher trotzdem mehr Kartenverkäufe verspricht. Zudem ist durch die Namenswahl der Druck auf AMD kleiner, umgehend danach den Cayman-Chip herauszubringen – damit kann man sich nunmehr Zeit lassen. Ob diese Strategie letztlich aufgehen wird, muß man sehen – aber am Ende des Tages zählt doch in erster Linie das für den aufgerufenen Preis gebotene Gesamtpaket aus Features und Performance, und nicht der reine Name des Produkts.

Davon abgesehen ist beim ATI-Forum eine neue "exklusive" AMD-Folien aufgetaucht, welche die beiden möglichen Benennungsschemata der Radeon HD 6000 Serie aufzeigt. Im eigentlich beweist diese Folie aber nur, daß es derzeit ziemlich in Mode ist, solcherart gefälschte Folien zu erstellen – denn AMD wird natürlich niemals eine Folie mit einer so überaus heiklen Geschäftsentscheidung selber erstellen, ein solches Thema würde schlicht mündlich besprochen und dann entschieden werden. Aber wie gesagt sind derzeit die Photoshop-Künstler unterwegs, welche uns eine Vielzahl an angeblichen AMD-Folien geliefert haben, von denen zwangsläufig mehrere falsch sein müssen. Derzeit läuft ja alles darauf hinaus, daß die allererste Folie korrekt ist (im Gegensatz zu den nachfolgenden Folien No.2 und No.3), welche sich auch mit schon früher von uns gebrachten Spezifikationen zu den AMD-Chips Cayman & Barts deckt.

Zur Frage, ob die GeForce GT 430 eventuell als extra PhysX-Beschleuniger verwendbar ist (die Verbrauchswerte von 7 Watt Idle und 42 Watt Last laut PCGH begünstigen diese Nutzung), gibt es ein paar Benchmark-Zahlen bei den Hardware Canucks unter dem PhysX-Vorzeigetitel Mafia II. Dabei fällt der Frameratengewinn unter PhysX erst einmal ganz gut aus: Eine GeForce GTX 460 alleine kommt (unter 1920x1200 mit Anti-Aliasing und PhysX=High) auf 27,2 fps, zusammen mit einer GeForce GT 430 als extra PhysX-Beschleuniger sind es dann 37,2 fps und somit ein Performancezugewinn von 37 Prozent. Allerdings ist dieses Ergebnis nicht deutlich besser, als wenn man eine GeForce GT 220 als PhysX-Beschleuniger verwendet – diese Variante kommt dann auf 35,4 fps, ein Zugewinn um 30 Prozent und nur 5 Prozent langsamer als mit der GeForce GT 430 als PhysX-Beschleuniger.

Leider endet an dieser Stelle das Latein dieses Artikels – interessant wäre nun aber noch gewesen, weshalb die GeForce GT 430 einen so geringen Vorteil unter PhysX gegenüber der GeForce GT 220 mit ungefähr nur der halben Rechenleistung verbuchen kann: Dazu wäre es zumindest notwendig gewesen, auch mal andere, schnellere Karten als PhysX-Beschleuniger anzusetzen – so eine GeForce GTS 450 oder GeForce GTX 460. Somit sieht es für den Augenblick jedenfalls so aus, als würde die deutlich günstigere GeForce GT 220 der PhysX-Beschleuniger mit dem besseren Preis/Leistungsverhältnis sein – die DDR2-Versionen (schneller Speicher wird für PhysX nicht wirklich benötigt) der GeForce GT 220 gibt es schließlich schon ab 43 Euro, der Launch der GeForce GT 430 könnte zudem zukünftig noch etwas tiefere Preise für die GeForce GT 220 ermöglichen. Trotzdem muß an dieser Stelle offenbleiben, was derzeit der optimale PhysX-Beschleuniger ist – dazu fehlt einfach ein Test, welcher sich ausführlich dieser Frage ganz allein widmet.