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News des 5. Oktober 2010

Laut Nordic Hardware soll der Launch des Barts-Chips unter den Verkaufsnamen "Radeon HD 6850 & 6870" am 18./19. Oktober über die Bühne gehen (je nach regionaler Ortszeit verschieden, ergo dürfte es hierzulande auf einen Launch am 19. Oktober um 6 Uhr morgens hinauslaufen) – dieser Zeitpunkt wurde zuletzt auch anderswo genannt und scheint damit vorerst zu stimmen. Riskant ist natürlich die Namensnennung als Radeon HD 6800 Serie, vor allem da Nordic Hardware der These anhängt, Barts würde im Vollausbau nur über 960 Shader-Einheiten verfügen. Wie bekannt stehen diesbezüglich zwei unvereinbare Thesen gegenüber: Barts entweder mit 960 Shader-Einheiten oder aber mit 1280 Shader-Einheiten. Daß es die effizienteren 4-D VLIW Shader-Einheiten sein sollen, scheint hingegen bei beiden Thesen als gegeben, weil anders die jeweils angegebenene Performance-Klasse nicht erreichbar scheint:

Barts nach These I Barts nach These II
Vollausbau 960 4-D VLIW Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface (bis GDDR5) 1280 4-D VLIW Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface (bis GDDR5)
kleinere Kartenvariante 800 4-D VLIW Shader-Einheiten, 40 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 725/2000 MHz, <150W TDP
Leistungspotential: ähnlich wie Radeon HD 5830
1120 4-D VLIW Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 725/2000 MHz, 114 TDP (?)
Leistungspotential: ähnlich wie Radeon HD 5850
größere Kartenvariante 960 4-D VLIW Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 850/2100 MHz, >150W TDP
Leistungspotential: ähnlich wie Radeon HD 5850
1280 4-D VLIW Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Taktraten 900/2100 MHz, 146W TDP (?)
Leistungspotential: ähnlich wie Radeon HD 5870

Welche dieser beiden Thesen nun zutreffend ist, läßt sich derzeit immer noch nicht mit Sicherheit sagen – es gibt Argumente für beide Auslegungen. Genauso unsicher ist momentan die Sache mit den Verkaufsnamen: In jedem Fall scheint klar, daß AMD mit der Wahl der "Radeon HD 6800 Serie" für den Barts-Chip gemäß diesen technischen Daten keine Mehrperformance gegenüber der Radeon HD 5800 Serie aufbieten könnte, sondern daß eine Radeon HD 6800 Serie auf Barts-Basis im besten Fall genauso schnell wie diese wäre – und im schlechtesten Fall klar langsamer. Nordic Hardware haben hierzu allerdings ein neues Argument in die Runde geworfen: Demnach soll die Benennung von Barts als "Radeon HD 6800 Serie" wegen der GeForce GTX 460 erfolgen, welche trotz ihres an die HighEnd-Lösungen GeForce GTX 470 & 480 erinnernden Namens doch auf einem kleineren Chip (GF104) aufbaut.

Der TechSpot hat sich mit der CPU- und GPU-Performance unter Civilization V beschäftigt. Die fünfte Ausgabe von Sid Meiers Strategie-Dauerbrenner bringt keine schlechten Hardware-Anforderungen mit sich, mit der besten Bildqualität geht es fast nicht ohne einer echten HighEnd-Karte. Positiverweise hat der TechSpot deswegen neben dieser höchsten Grafikqualität auch noch zwei abgesenkte Bildqualitäten gemessen, so daß auch diverse mittelstarke Grafikkarten zu einem spielbaren Ergebnis kommen und somit sinnvoll bewertet werden können. Interessanterweise macht die benutzte Auflösung dagegen nur einen recht geringen Unterschied, die nachfolgend für 1920x1200 notierten Ergebnisse sind unter 1680x1050 also sehr ähnlich (und damit für schwächere Grafikkarten auch nicht wirklich besser).

Civilization V weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
1920x1200
MediumQ noAA
AMD RV7xx: ab Radeon HD 4770
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5570 GDDR5

nVidia G9x: ab GeForce GTS 250
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTS 450
AMD RV7xx: ab Radeon HD 4850
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5750

nVidia GF1xx: ab GeForce GTS 450
1920x1200
HighQ LowTess. 4xAA
AMD RV7xx: ab Radeon HD 4770
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5750

nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 275
nVidia GF1xx: ab GeForce GTS 450
AMD RV7xx: ab Radeon HD 4870
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5830

nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
1920x1200
HighQ HighTess. 4xAA
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5830
nVidia GF1xx: ab GeForce GTS 450
AMD RV8xx: ab Radeon HD 5870
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
Bemessungsgrundlage in diesem Spiel und Benchmark: weitgehende Spielbarkeit ab 25 fps, sorgenfreie Performance ab 35 fps

Auch weiterhin bietet dieser Test einige deutliche Performance-Anomalien: So werden die älteren nVidia-Karten mehr als deutlich unter Wert geschlagen – teilweise erreicht eine GeForce GTX 285 nicht das Performance-Niveau einer Radeon HD 5670. Die neueren nVidia-Karten der Fermi-Generation werden dagegen vom Spiel etwas bevorteilt – so liegen GeForce GTX 460 bis 480 durchgehend vor allen AMD-Grafikkarten in Front, auch die GeForce GTS 450 erzielt ein überraschend gutes Ergebnis. Davon abgesehen setzen hohe Frameraten in Civilization V auch eine erstklassige CPU-Performance voraus – unter 1920x1200 mit der bestmöglichen Bildqualität braucht es schon einen Core i5-750 oder Core i7-920, um überhaupt auf 35 fps im Schnitt zu kommen – selbst der neue Phenom II X4 970 mit immerhin 3.5 GHz Takt scheitert knapp an dieser Aufgabe. Dabei kann das Spiel unter diesem Setting problemlos auch mit mehr CPU-Power noch viel anfangen: Bei einem Core i7-9xx geht die Framerate zwischen 2.0 und 4.0 GHz um 93 Prozent nach oben, eine viel bessere Skalierung ist in der Praxis kaum möglich.

Wie der Heise Newsticker berichtet, streicht der Spielestreaming-Dienst OnLive die einstmals geplanten Abogebühren von immerhin 15 Dollar im Monat. Die offizielle Begründung sagt zwar, daß man angeblich auch ohne diese Gebühren auf seine Kosten kommt – aber dies dürfte eher eine Marketing-Nebelkerze sein, weil der Dienst in seiner aktuellen Startphase derzeit sicherlich bei weitem noch nicht profitabel ist. Viel eher dürfte man seitens OnLive erkannt haben, daß man mit den Abogebühren letztlich teurer ist als ein im Laden erworbenes Spiel und daß dies ein starkes Einstiegshindernis darstellt, selbst wenn die Abogebühren derzeit noch gar nicht erhoben werden (sollten erst im Sommer 2011 kommen). Davon abgesehen hört man derzeit recht wenig von dem in den USA schon seit Sommer aktiven Dienst – was auch nicht unbedingt auf einen großen Kundenansturm schließen läßt.