1

News des 1. Oktober 2010

Wir haben Fudzilla mit der donnerstäglichen News etwas Unrecht getan: Fudzilla selber schreiben nämlich kein Wort davon, daß der AMD Barts-Chip als "Radeon HD 6800" Serie kommen würde. Bei Fudzilla steht nur, daß der Barts-Chip den RV870/Cypress-Chip der Radeon HD 5800 Serie ersetzen wird – was in etwa dieselbe Performance und Preislage bedeutet, aber nicht zwingend die Namenswahl "Radeon HD 6800" für Barts. Allerdings gibt es natürlich die Gerüchte von einer Benennung des Barts-Chip als "Radeon HD 6800" Serie unabhängig von der Fudzilla-Meldung schon des längeren, auf diese sind wir mit der gestrigen Meldung dann erschöpfend eingegangen. Grob gesagt sind diese Gerüchte nach wie vor möglich – allerdings auch nicht besonders wahrscheinlich, weil Barts zwar im besten Fall an das Performance-Niveau von RV870/Cypress herankommt, dieses aber (voraussichtlich) weder gänzlich erreichen noch überbieten wird.

In der Zwischenzeit ist dann eine weitere AMD-Präsentationsfolie aufgetaucht, welche (angebliche) Daten zu den AMD-Chips Caicos, Barts & Cayman bietet. Problematischerweise sprechen gleich mehrere Punkte deutlich gegen diese Folie: Erstens einmal ist der Mainstream-Chip der kommenden Radeon HD 6000 Serie ziemlich sicher "Turks" und nicht "Caicos" – in der Folie wird allerdings "Caicos" als Mainstream-Chip genannt. Und zweitens irritiert die halbfertige Verblurrung der Daten zum Mainstream- und zum HighEnd-Chip: Wenn man die Daten wirklich nicht offenbaren wollte, dann würde man schließlich eine Verblurrung wählen, welche die Daten auch wirklich unleserlich macht – und keine Verblurrung, die mit ein wenig Hintergrundwissen letztlich alles offenbart, was eigentlich verdeckt werden sollte. Demzufolge können die Daten dieser Folie (Caicos mit 640SE/32TMU, Barts mit 1280SE/64TMU und Cayman mit 1920SE/96TMU) derzeit leider nicht ernst genommen werden, auch wenn sie sich mit einigen früheren Informationen teilweise ziemlich gut decken.

Spezifikationen zu AMD Caicos, Barts & Cayman?

OCZ hat mit dem High Speed Data Link (HSDL) eine neue Anbindungstechnologie für Solid State Disks (SSDs) vorgestellt, welche die Limitierungen der SATA-Schnittstelle umgehen soll. Prinzipiell baut HSDL auf einer Anbindung per PCI Express 2.0 x4 auf, da der entsprechenden HSDL-Controller auf einer PCI-Express-Karte mit ebensolchem Anschluß sitzt – ein freier PCI Express 2.0 x4 Port auf dem Mainboard ist also derzeit Bedingung für diese Technologie und die darauf aufbauenden SSDs. Prinzipiell unterscheidet sich HDSL damit nicht wirklich vom früher vorgestellten OCZ Revodrive, wo die SSD gleich mit in der Controllerkarte für PCI Express integriert war. Allerdings hat die HSDL-Technologie durch die Trennung von Controllerkarte und SSD den Vorteil, daß sich hiermit – und dies ist seitens OCZ auch so beabsichtigt – ein extra Markt an HSDL Controller-Karten entwickeln kann.

Möglich sind damit beispielsweise solche Sachen wie eine 4fach ausgelegte Controllerkarte auf einem PCI Express 2.0 x16 Port, mittels welcher man dann gleich vier HSDL-SDDs nebeneinander betreiben kann. Natürlich ist das ganze derzeit eher eine HighEnd-Spielerei ohne größeren Bezug zum Consumer-Markt – bei dem geht es derzeit eher in diese Richtung, daß die "normalen" SSDs mit SATA-Anbindung immer größere Kapazitäten zum gleichen Preis bieten bzw. daß der Preis der marktüblichen SSD-Größen immer weiter sinkt. Davon ist die HSDL-SSD "Ibis" von OCZ (erste Testberichte bei AnandTech und PC Perspective) meilenweit entfernt – eine 100-GB-SSD kostet hier noch 530 Dollar, das Spitzenmodell mit 960 GB geht dann für 2800 Dollar weg. Aber technologisch ist die Sache interessant und eröffnet nach den ganzen Sonderwegen der Vergangenheit nunmehr auch die (langfristige) Chance auf eine Standardisierung der Anbindung von HighPerformance-SSDs.